Dienstag, 23. Juli 2019

Two Guns - eine "ghost-town"

Heute besuchten wir eine Geisterstadt. Diese Region ist nichts für Flip-Flops, denn es gibt viel zu entdecken, zu erkunden sowie digital festzuhalten und   -  das Terrain ist nicht gerade eben.

Der Ort, der direkt am Canyon Diablo liegt, erlebte mit der Route 66 nach einer recht abenteuerlichen Vorgeschichte ab 1963 einen Aufschwung mit einer modernen Tankstelle, einem Motel mit Pool, einem Campingplatz, einer Kneipe und einem Zoo. Heute ist alles komplett verfallen und aufgegeben.


Dies war einmal
das Willkommensschild
1878 ereignete sich eine extrem traurige Episode. Damals wurde eine Gruppe von mehr als fünfzig Apachen von ihren Feinden, den Navajos, ermordet. Die Apachen hatten sich in einer Höhle des Canyon Diablo versteckt und wurden von den Navajos entdeckt. Diese zündeten ein Feuer vor der Höhle an und die Apachen erstickten in der Höhle, die man seither die „Todeshöhle“ nennt.

Ende des 19. Jahrhunderts gab es etwa fünf Kilometer von der heutigen "Ghost-Town" entfernt einen Ort namens Canyon Diablo. Der Ort war durch den Eisenbahnbau entstanden und eigentlich nur von zwielichtigen Gestalten bewohnt.

Route 66 und zwei Pistolen
1889 raubte eine Truppe von Gesetzlosen einen Zug bei Canyon Diablo aus und floh mit einer riesigen Beute an Geld, Uhren, Schmuck und Diamanten. Die Räuber wurden verhaftet, aber den geraubten Schatz fand man nie. Er soll bei Two Guns vergraben liegen.

1915, im Rahmen der Fertigstellung des National Old Trails Highway, wurde die Canyon Diablo Bridge über den Canyon gebaut, direkt an der Stelle, wo später Two Guns entstand.
Es siedelten sich die ersten Familien an und 1922 wurden von
Earle Cundiff und seiner Frau Louise ein Geschäft, ein Restaurant und eine Tankstelle eröffnet.
Die neue Brücke
1925 kam eine extravagante Gestalt in der Person von Harry Miller in den Ort. Er pachtete von Cundiffs Land und baute selbst ein Souvenirladen und sogar einen Zoo.
Er gab dem Ort zunächst einmal seinen Namen, „Two Guns“, nach einem damaligen Stummfilm-Schauspieler, William S. Hart, der fast nur Cowboy-Filme drehte und sich selbst den Beinamen „Two Guns“ gab. Angeblich war Harry Miller ein Freund des Schauspielers.
Miller selbst nannte sich „Chief Crazy Thunder“ und wollte den Ort für Touristen attraktiv machen. Er baute einen Zoo für Pumas, Luchse, Korallenschlangen, Gila-Krustenechsen und verschiedene Vögel. Er verkaufte die in der „Todeshöhle“ gefundenen Apachen-Schädel als Souvenirs; er baute ein Hopi-Haus, das man besichtigen konnte; er bot Canyon-Touren an…. Er war sehr rührig und auch recht erfolgreich. Dann erschoss er 1926 nach einem Streit Earle Cundiff, wurde aber frei gesprochen. Nachdem 1929 sein Laden abbrannte, verließ er den Ort.



















Das ehemalige Kartenhaus für die Höhlenbesichtigung





Auch ohne Harry Miller entwickelte sich der Ort in den aktiven Jahren der Route 66 immer weiter.
1938 wurde die Route 66 teilweise verlegt, eine neue Brücke gebaut, so dass man sich gezwungen sah, wieder einige neue Bauten direkt an der Straße zu errichten.
Selbst der Zoo wurde noch bis 1950 betrieben, dann jedoch verkaufte Louse Cundiff.
Der Ort schien zu verfallen.
1960 erwarb Ben Dreher das Anwesen und versuchte es zu beleben.
Er baute ein neues Motel, ein Restaurant, einen Souvenirladen, eine Taverne und eine Tankstelle. In der Tradition der Stadt baute er auch wieder einen neuen Zoo. Die Ruinen der Steingebäude von Cundiff und Miller wurden restauriert, und die Besucher konnten Führungen durch die Ruinen der älteren Stadtteile unternehmen.
Als die Pläne für die neue Autobahn ausgearbeitet wurden, erhielt Two Guns sogar eine eigene Autobahn-Ausfahrt.
1971, als die Interstate-40 kurz vor ihrer Fertigstellung war, soll jedoch ein Feuer einiges im Ort zerstört haben, als die unterirdischen Gastanks Feuer gefangen hatten.
Die ~ 1985 aufgegebene Tankstelle
Mitte der 1970er Jahre eröffnete dann eine SHELL Tankstelle und ein KOA Campingplatz mit Swimmingpool in Two Guns, doch nach etwa 10 Jahren wurden sie wieder aufgegeben.








Heute ein nicht gerade vertrauenswürdiger Ort


















Mit Graffiti bemalte ehemalige Wasserbehälter und das
demolierte Dach des ehemaligen Camingplatzes-Gebäudes.

1992 kaufte der Unternehmer Howard Armstrong das Land, um es wieder als die touristische Attraktion herzurichten, die es einst hatte. Seine Pläne wurden allerdings nie verwirklicht;
1995 erlitt er einen Schlaganfall.
Der Campingplatz wurde von Vandalen heimgesucht, die Gegend teilweise mutwillig zerstört.
Jimmy Solinger, der letzte, der Two Guns "bewachte", lebte in einem Wohnwagen vor Ort.
Auf dem Dach war einmal  "KAMP" aufgemalt.
Er beging im Jahr 2000 Selbstmord, eine weitere Tragödie der dunklen Geschichte der Stadt.


Wir entdeckten eigentlich nur noch Ruinen, verfallene Gebäude und an einer Tür den Spruch "SMOKE METH";
ein paar unentwegte Aussteiger sind auch heute noch in Two Guns aktiv und campen etwas abseits in alten Trailer  -  vielleicht suchen sie ja nach dem Schatz des „Zugraubes“ von 1889.


Das Gelände von Two Guns soll sich derzeit im Besitz von einem Konsortium von Anwälten
aus Flagstaff befinden.







Wer sich detailliert für diesen Ort interessiert, kann hier  & viel komprimierte Geschichte nachlesen und etliche alte Bilder / Fotos sehen.

 

Montag, 22. Juli 2019

Am Barringer Crater

Die Besichtigung des Barringer-Kraters, auch Meteort-Krater genannt, zwischen Flagstaff und Winslow gelegen, gehörte zu den außergewöhnlichen Unternehmungen unserer  Reise.

Es wird ein Eintritt von 18 $ / Erwachsener erhoben. Dafür kann man einen Film über die Entstehung des Kraters anschauen, eine sehenswerte "Discovery-Ausstellung" besuchen und erhält eine Führung bis zum Rand des Kraters.

Direkt neben dem Eingang war eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Apollo-Programms der NASA aufgebaut und Modelle, die sich auf die Mondlandung bezogen. Der Bezug war ein besonderes Jubiläum: Am 21. Juli 2019 feierte man das 50jährige Jubiläum der Mondlandung, denn da betrat Neil Amstrong, mit dem Satz: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit!“, als erster Mensch den Mond.
Die Astronauten hatten damals das Gelände des Kraters zu Vorbereitungen für Mondlandungen genutzt. Am Boden des Kraters erinnert eine amerikanische Flagge (100 x 150 cm) und eine Astronautenfigur  (200 cm hoch) an diese besondere Beziehung.
Eine Flagge mit den selben Ausmaßen wurde auf dem Mond hinterlassen.










Im ersten Stock des Besucherzentrums kann man eine Testkapsel (Boiler Plate 29A) der Landekapsel des Apollo-Programmes besichtigen. Sie wurde für Falltests verwendet, um sicherzustellen, dass die Kapseln nach dem Aufsetzen aufrecht schwimmt.









Am Eingang der Discovery-Ausstellung kann man den Holsinger Meteoriten bestaunen, der etwas mehr als 650 kg wiegt und 1911 von Samuel Holsinger gefunden wurde. Der Holsinger Meteorit ist das größte, je entdeckte Teilstück des damals in den Krater eingeschlagenen Meteoriten und besteht fast ausschließlich aus Eisen.

Vor etwa 50.000 Jahren schlug der ursprüngliche Meteorit, der einen Durchmesser von 45 Metern und eine geschätzte Masse von 300.000 Tonnen hatte, mit einer Geschwindigkeit von fast 50.000 km/h hier ein. Im Film hörten wir, dass diese Geschwindigkeit vergleichbar mit einem Flugzeug wäre, das in 5 Minuten von Chicago nach Los Angeles fliegt. Die von dem Meteoriten ausgelöste Explosion wurde mit der Sprengkraft von 10 Millionen TNT verglichen.
Beim Auftreffen entstanden so unvorstellbar große Kräfte, dass der Großteil des Meteoriten am Boden verdampfte und der heutige Krater entstand. Es wurden Millionen Tonnen an Gestein weggeschleudert. Allerdings ist der Meteorit nicht vollständig verdampft, sondern man konnte im Krater und in der Umgebung einige kleinere Teilstücke, wie eben den Holsinger-Meteoriten, entdecken.
Der Krater hat einen Durchmesser von 1,2 Kilometern und eine Tiefe von 170 bis 175 Metern.
Sehr gut kann man die einzelnen Gesteinsschichten, die das Colorado-Plateau aufbauen, erkennen.
















Leider schob sich bei obiger Aufnahme gerade eine große dunkle Wolke vor die Sonne und warf einen Schatten mitten in den Krater.

Daniel Moreau Barringer, ein Geologe und Mineraloge, der bereits eine sehr ergiebige Silbermine in Arizona besaß, kaufte die ganze Gegend 1903, die damals Coon Mountain genannt wurde. Er war der Erste, der die damalige Wissenschaft davon überzeugen wollte, dass es sich bei dem „Coon-Crater“ um das Einschlagloch, den „Impact“, eines Meteoriten handelte. Seine Kollegen waren damals der Meinung, dass es sich bei dem Krater um die Erscheinung einer Explosion handeln müsste, die durch unterirdische Kräfte ausgelöst worden war  -  eine Art „Vulkanismus“. Barringer war aber nicht nur wissenschaftlich interessiert, sondern er wollte die von ihm erwartete riesige Menge an Eisen, eventuell noch Nickel, finden.










Er ließ nicht nur graben, sondern auch bohren; jedoch alles leider vergeblich.
Die mit Beton "abgesicherten Grubenlöcher sind noch gut zu erkennen; ebenso einige Maschinen, mit denen er versuchte, den Abraum und das Wasser aus dem Grubenloch herauszuholen.

Über zwanzig Jahre, bis kurz vor seinem Tod durch Herzinfarkt im Jahr 1929, ließ er im Krater nach diesem Meteoriten bzw. seinen Bestandteilen graben. Der Aufwand, diese Mine zu betreiben, verschlang fast sein ganzes Vermögen. Kurz vor seinem Ende kamen Wissenschaftler zu der Erkenntnis, dass der Meteorit beim Auftreffen auf den Boden verglüht sein musste.
Ihm zu Ehren wird der Krater heute „Barringer Crater“ genannt.

Es dauerte noch bis 1960, bis die Forschungen des Geologen Eugene Shoemaker dazu führten, dass der Krater offiziell als Einschlagloch eines Meteoriten akzeptiert wurde. Shoemaker, der auch als Astronom und als Entdecker des Shoemaker-Levy-Kometen bekannt wurde, war ein führender Impaktforscher (Impakt = Einschlag), der auch nachwies, dass das Nördlinger Ries zwischen der Schwäbischen und Fränkischen Alb durch einen Meteoriteneinschlag entstand.

Das gesamte „Barringer-Meteor-Crater-Gelände“ ist auch heute noch im Besitz der Familie Barringer, inzwischen in der vierten Generation, die mit der Barringer Crater Company &  den Krater vermarktet. Sie bieten den Krater aber nicht nur zur Besichtigung für Touristen an, sondern lassen auch wissenschaftliche Untersuchungen zu (Doktorarbeiten, Forschungen), bieten Kurse für Schulen an, lassen Film-Crews im Krater drehen, etc.

Wir waren auf jeden Fall sehr beeindruckt von diesem interessanten Objekt mitten in der Wüste.

Feuer vor Flagstaff

Bereits kurz nach Sonnenaufgang hörten wir
die Löschflugzeuge und Hubschrauber wieder fliegen.

Es war auch eine DC-10 im Einsatz.
Sie kann bis zu 45.000 Liter Wasser oder Feuerhemmer in einem außen am Bauch des Flugzeugs montierten Tank transportieren, dessen kompletter Inhalt in acht Sekunden freigesetzt werden kann.
[Durch Anklicken des Bild vergrößert es sich. Dann ist auch gut der außen liegende Tank zu erkennen]



Auch kleinere Flugzeuge waren im Einsatz.






























Wie nah sich das ganze Szenario vom Campingplatz abgespielt hat, kann man
auf diesem Bild erahnen.







Sonntag, 21. Juli 2019

In Flagstaff


Die kurze Strecke (30 Kilometer zwischen dem Bonito-Campground und der Stadt Flagstaff) legten wir auf der Interstate 40 schnell zurück.

Flagstaff, das bereits 1876 gegründet wurde, erhielt, der Legende nach, seinen Namen auf kuriose Weise: Siedler kamen an dem Ort an, wo sich heute die Stadt Flagstaff befindet, und wollten den amerikanischen Unabhängigkeitstag feiern. Es gab keinen Mast, also kletterte kurzerhand ein Mann auf einen Baum und schnitt seine Spitze ab. Daraufhin hatte man einen natürlichen Fahnenmast, den „flagstaff“, und am „geköpften“ Baum wurde die amerikanische Flagge gehisst.

Die Stadt liegt auf 2.100 m Höhe, verfügt über ein bekanntes Skigebiet (Arizona Snowbowl) und hat fast siebzigtausend Einwohner.
Uns fiel schon am Stadtrand auf, dass sich ein Industriegebiet an das andere reiht und man zahlreiche Einkaufs-Center in den äußeren Stadtbezirken findet.
Wichtig für die Stadt ist ihr Bahnhof, einmal für den Personenverkehr - hier halten täglich die Amtrak*-Züge zwischen Chicago und Los Angeles - und den Güterverkehr. Es sollen jeden Tag mehr als 100 Güterzüge über Flagstaff abgefertigt werden. (*Amtrak: national railroad passenger corporation mit dem Markennamen „Amtrak“, die seit 1971 fast den gesamten Personenschienenverkehr in den USA betreiben).

Durch Flagstaff führt die historische Route 66, dementsprechend findet man einige historische Motels und Restaurants. Besonders witzig sind die umfangreichen Verkehrsschilder, die neben dem Verweis auf die Route 66 auch alle weiteren Verbindungsmöglichkeiten zeigen. Schließlich muss man den Touristen zeigen, dass man von Flagstaff auch direkt an den „Grand Canyon“ kommt.


Die Altstadt von Flagstaff, „historic downtown“, ist mit vielen gemütlichen Cafés und Restaurants sehr ansprechend und lädt zu einem Spaziergang, einer „self-guided tour“, ein.

Wir erledigten in Flagstaff unsere Einkäufe und die gesamte Restversorgung, Gas und Benzin tanken, Geld tauschen, etc. und wollten dann eigentlich das „Aboretum& von Flagstaff besuchen. Aufgrund einer extremen „rough road“, Schlagloch an Schlagloch, gaben wir diesen Plan allerdings schnell auf und fuhren wieder zu unserem Übernachtungsplatz „Greer‘s Pine Shadow RV Park“.

Kurz vor unserem Einkauf,
das Feuer war keine halbe Stunde alt
Nach unserem Einkauf
In Flagstaff wurden wir traurige Zeugen einer „kleineren“ Katastrophe. Am Morgen begann ein Waldbrand im Nordwesten des Hinterlandes von Flagstaff, gemäß Feuerwehrmitteilung ausgelöst durch „menschliches“ Fehlverhalten. Wir konnten den ganzen Tag die Löschversuche per Hubschrauber und Flugzeugen beobachten und waren erschreckt über die Rauchentwicklung. Dieser Rauch breitete sich schnell im gesamten Stadtbezirk aus. Es brannte die ganze Nacht weiter, einige  Bewohner mussten evakuiert werden und der Brand war auch am nächsten Tag noch nicht unter Kontrolle. Bis zum Dienstag verbrannten dann 1800 acre Wald und es wird Jahrzehnte dauern bis sich die Natur dort wieder erholt hat.



Flugzeuge "warfen" bereits
"Retarder-Flüssigkeit" (Brandverzögerer) ab.

Samstag, 20. Juli 2019

Im Sunset Crater Volcano National Monument

Am Samstag unternahmen wir eine kleine Fahrt durch den Park (Sunset Crater Volcano National Monument). Zuerst hielten wir, nachdem wir an der „Entrance Station“ wieder unseren „America The Beautiful-Pass“ nutzten, am Visitor Center des „Sunset Crater Vulcano“. Dort erhielten wir zunächst Informationen über „Cinder-Vulkane“ (Aschevulkane), zu denen der Sunset Crater gehört. Er hat damit eine andere vulkanische Aktivität als der Mount St. Helens, der Mount Rainier bzw. der Mount Lassen  -  die Vulkane, die wir bisher besuchten. Die ersten Beiden sind so genannte Schichtvulkane und der Mount Lassen ist der größte bekannte Lavadom-Vulkan der Erde.

Der Sunset Crater gehört zum „San Fransisco volcanic field“, einem Gebiet, in dem über 600 Hügel und Berge durch vulkanische Aktivitäten im Laufe von Jahrmillionen entstanden. Eine große Eruption des Sunset Crater fand irgendwann zwischen 1040 und 1100 statt. Entsprechend dem Typ eines „Cinder-Vulkans“ stieß er eine große Menge an Ascheteilchen und eine große Menge an überwiegend giftigen Gasen aus. Man kann sich diese Eruption wie eine Art „Silber- oder Goldregen“ bei Silvesterraketen vorstellen. So sieht man auch heute noch an seinen Hängen „Ascheböden“, fast meint man, eine Düne aus Asche zu sehen.

Das „Bonito Lava Bett“ oder „Bonito Lava Flow“ entstand, als sich seitlich an der Basis des Vulkans ein neuer Spalt öffnete, aus dem dann Lava herausströmte. In diesem Fall handelte es sich dann um dünnflüssige und silikatarme Lava. Der heiße Lavastrom zerstörte zusätzlich alles noch Lebendige, erstarrte schnell und ist heute neben dem „Bonito Lava flow“ noch im „Kana-a Lava flow“ und im „Lava flow of Strawberry Crater“ zu bestaunen.















Es gibt Wanderwege durch die „lava flows“ und man kann in der „mondähnlichen Steinwüste“ einige interessante Pflanzen bestaunen, die sich in dieser kargen Landschaft adaptiert haben.



Flechten
Die Königskerze

























Mehrmals konnten wir von Aussichtspunkten auf den Sunset Crater Vulkan selbst und auf die in der Ferne liegende Painted Desert sehen.

















Nach einigen Kilometern, immer bergab, folgte der zweite, assoziierte Parkteil  -  das Wupatki National Monument. Es verfügt über ein eigenes Visitor-Center. Die beiden Parkteile werden aufgrund ihrer Nähe zusammen verwaltet, haben aber vom Themenschwerpunkt nichts miteinander zu tun.






Das Wupatki National Monument ist ein „national historic place“,  die eine der besterhaltenen Pueblo-Bauten der Anasazi/Sinagua-Indianer aus dem 12./13. Jahrhundert präsentiert. Das gesamte Parkgebiet ist etwa 140 km² groß und man kann außer der großen Hauptruine noch mehrere kleinere „pueblo ruins“ besichtigen („pueblo“ bedeutet in der Sprache der Hopi-Indiander „großes Haus). Alle Gebäude bestechen durch ihre auffallend tiefrote Farbe und wurden vorwiegend aus [dünnen] Sandsteinplatten gefertigt.




























Die Anasazi/Sinagua-Ruine war im 12./13. Jahrhundert das damals bekannteste und größte Bauwerk Nordamerikas und wurde von etwa 100 Menschen bewohnt. Man geht davon aus, dass nach der Eruption des Sunset Crater Vulcano die Fruchtbarkeit der umliegenden Böden durch die darauf geflogene Asche stark zugenommen hatte, weil sich durch die Asche die Wasserspeicherung der Böden erheblich verbesserte.

Dieser Ort wird von den Archäologen als kultureller Treffpunkt verschiedener Anasazi/Sinagua-Stämme angesehen, da man hier kunstvoll bemalte Gegenstände aus Ton, bunte Kleidungsreste und Werkzeuge verschiedener kultureller Richtungen gefunden hat. Ein Grund für diese Funde mag auch  darin liegen, dass sich an diesem Ort mehrere uralte Handelswege kreuzten. Man fand Papageien-Federn aus Brasilien, besondere Muscheln aus Guatemala, Kupferglöckchen aus Mexiko, etc.

Das Hauptgebäude verfügte über drei Stockwerke und hatte mehr als 100 einzelne Räume. In kleiner Entfernung kann man die Ruinen von zwei runden Versammlungsräumen (kivas), die wohl hauptsächlich zeremoniellen Zwecken dienten, einen ummauerten „Ballspielplatz“ und und ein weiteres kleineres Haus besichtigen.









Etwas weiter südlich entdeckte man ein natürliches „blowhole“, aus dem Luft aus großer Tiefe unter Druck entweicht.





Ende des 13. Jahrhunderts wurde Wupatki aus nicht bekannten Gründen wieder aufgegeben. Hauptgrund aller Vermutungen ist der Klimawandel, denn die Region wurde wesentlich trockener und kälter.






Neben dem Hauptgebäude sind das Wukoki Peblo, das Lomaki Pueblo, das Nalakihu Pueblo und das Citadel Pueblo, weiträumig im gesamten Parkgelände verteilt, zu besichtigen.

Nach dem Besuch des Wupatki National Monument fuhren wir wieder zum Bonita-Campground zurück, um dort erneut zu übernachten.

Weitere Informationen zu dieser Thematik
https://www.fs.usda.gov/recarea/coconino/recarea/?recid=75213  &

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Heute gefahrene Kilometer:  65
(dafür sind wir wieder einige Meilen gelaufen)

Wer nachvollziehen will,
wo wir uns eigentlich derzeit genau aufhalten,
kann sich hier informieren!