Heute wollten wir die nördlichste Spitze von Prince Edward Island besuchen und befuhren deshalb den
Dabei konnten wir lernen, dass es nicht nur ein Nordkap in Norwegen gibt, sondern dass auch Kanada sein "North Cape" hat, nämlich an der Nordwestspitze der Prince Edward Island.
Wir erreichten es über den North Cape Coastal Drive und erfreuten uns während der gesamten Strecke an wunderschönen Blumenwiesen am Straßenrand und an beeindruckenden roten Klippen an der Küste.
Viele Wiesen u.a. mit Gelbem Sonnenhut |
Am North Cape angekommen mussten wir feststellen, dass es extrem windig war. Ohne Windjacke wäre es heute sehr unangenehm geworden.
Diese Windsituation hat sich seit Jahrzehnten auch die Windkraft-Industrie und die Windenergie-Forschung zu Nutze gemacht. Hier oben befinden sich sowohl ein Windpark als auch eine Windenergie-Forschungsanlage. Der Windpark mit insgesamt 16 Windrädern wird von der staatlichen „PEI Energy Corperation“ betrieben. Das „WEICan“ (Wind Energy Institute of Canada) unterhält auf der Landspitze eine Forschungsstation für die Nutzung von Windenergie.
Das ist der moderne Aspekt des Ortes, aber er hat auch eine historische Bedeutung. Hier steht das “North Cape Lighthouse“, ein 1865 erbauter, 19 Meter hoher, achteckiger Leuchtturm, der noch heute aktiv für die Warnung der hiesigen Schifffahrt genutzt wird.
Auf dem Außengelände findet man viele Informationstafeln und am ansonst steinigen Strand könnte man neben den Klippen spazieren gehen. Bei Ebbe soll man sogar bis zum vorgelagerten Riff laufen können. Dies war uns nicht möglich, wir waren bei auflaufender Flut dort.
Dort saßen jetzt Kormorane und Möven dicht geduckt im Wind.
Zahlreiche weitere Meeresvögel und viele Seehunde genossen ebenfalls die Natur am North Cape.Auf diesem Bild lassen sich sehr schön die unterschiedlichen Strömungen am Cap sehen. Mit dem auflaufenden braunen Wasser kommen auch die Fische, in denen die Robben auf Jagd gehen.Wer Zeit für eine längere Wanderung hat, kann den 5,5 Kilometer langen Rundweg durch die hiesige Salzmarsch bzw. das hiesige Moor nutzen, den „Black Marsh Nature Trail“.
Wir besuchten nach unserem Spaziergang noch das Außengelände das „Interpretive Center“. Hier erfuhren wir von der deutschen "Operation Elster" während des 2. Weltkrieges direkt vor North Cape.
Weitere Informationen dazu HIER.
U 376 blieb bis heute verschollen |
Im Informationszentrum selbst werden einerseits historische und geologische Gegebenheiten zum Nordkap präsentiert und verschiedene Aspekte der Windenergie-Nutzung ↗ vorgestellt.
So fanden wir hier auch wieder informationen zu Georges Jean Marie Darrieus (24.09.1888 - 15.07.1979), der bereits 1931 ein Patent für "Vertikalachsige Windturbinen (VAWTs)" anmeldete.Einen solchen Prototyp hatten wir auf unserer Fahrt bereits am 24.06.2025 schon einmal gesehen.
Es begrüßte uns auch eine Darstellung des griechischen Wind-Gottes „Äolus“. Ausgelöst durch einen Bewegungsmelder bläst er dem Besucher heftig Wind entgegen.
Natürlich erfährt man auch Wisenswertes über Aufbau, Arbeitsweise und Sinn der Leuchttürme - und die Menschen, die täglich, jahrein jahraus, bei jedem Wetter hier Dienst taten; alleine oder sogar mit Familie.Ansonsten konnten wir wieder einiges über Legenden der Mi:kmaq erfahren, die auch auf diesem Landstrich seit Jahrtausenden auf Fischfang gingen.
Aber, wie kann es anders sein, Geschichten zu Schiffsunglücken und Piraterie durften natürlich auch nicht fehlen.