Dienstag, 27. August 2019

Nach Sturgis und Spearfish

Die knapp 90 Kilometer von Rapid City nach Spearfish (incl. aller Besichtigungen) legten wir auf der Interstate 90 zurück.
Die Landschaft zeigte sich als welliges Hügelland mit viel Präriegras. Früher gab es hier zahlreiche Rinderfarmen, aber durch die doch recht kühlen Winter gaben viele Rancher ihre Betriebe auf.

Etwa in der Mitte der Strecke verließen wir die Interstate für einen kurzen Abstecher nach Sturgis.
Die Stadt wurde 1888 gegründet und hat heute fast 7.000 Einwohner.
Sturgis ist auch unter dem Namen „Motorcycle City USA“ bekannt. 1938 kam ein Motorrad-Shop-Betreiber auf die Idee, in Sturgis ein Motorrad-Rennen zu veranstalten. Aus einer ganz kleinen Veranstaltung am Anfang wurde dann im Laufe der Jahrzehnte ein riesiges Event, sodass heute zum Haupttreffen im August zwischen 500.000 und 750.000 überwiegend „Harley Davidson-Fans“ anreisen.




























Schmuckstück des Ortes ist das Sturgis Motorcycle Museum mit der Hall of Fame, in dem über 100 alte Motorräder ausgestellt sind und die Geschichte ihrer Herstellung und ihrer Fahrer erzählt werden.


















Berühmte Kneipen, wie der „Knuckle Saloon“ und der „Iron Horse Saloon“ sind in den zehn Tagen des Haupttreffens völlig überfüllt.
Neben den Rennen, „Stunt-Shows“ und „Spaßveranstaltungen“ finden zahlreiche Konzerte statt und tagsüber sind die Biker zu Hunderten auf Touren durch die Region unterwegs.

Man stelle sich vor, dass man dann am Mount Rushmore Hundertschaften von Harley Davidsons auf der Rundfahrt durch die Black Hills antrifft.


























Hinter der "The Knuckle Saloon" Fassade
sieht es so aus.















Besonders originell fallen einige Übernachtungsmöglichkeiten aus,
beispielsweise bei „Ride N Rest“.











Der Film „Easy Rider“ aus dem Jahr 1969 mit dem Kultsong „Born to be wild“ haben einst einiges dazu beigetragen, das die Szene der Harley Davidson Fans so stark angewachsen ist.

Im Nordosten der Stadt befindet sich ein sehr auffälliger Einzelberg. Er ist unter dem Namen Bear Butte bekannt, wird aber bei den Lakota-Indianern Mathó Pahá genannt. Natürlich ist auch dieser Berg ein heiliger Ort für die Indianer. Die Indianer fordern diesen Berg seit Jahrzehnten gerichtlich als ihren Landbesitz zurück und veranstalten viele religiöse Zeremonien auf dem Berg.
Überall auf dem Berg sind Opfergaben hinterlegt (bunte Kleidungsstücke an Bäumen, usw.).
Der Staat South Dakoata hat dort seit 1961 einen State Park eingerichtet, was viele Touristen anzieht und wiederum Konflikte vorprogrammiert.

Östlich von Sturgis befindet sich Fort Meade, das nach dem amerikanischen Bürgerkriegsgeneral George G. Meade benannt ist. Es wurde 1878 von der neu organisierten 7th Cavalry (nach General Custers Niederlage) zum Schutz gegen Indianer-Angriffe auf Ortschaften im Bereich der Black Hills als Stützpunkt der US-Cavalry gegründet und erst 1944 wieder aufgegeben.
Auf einem Hügel etwas südlich gelegen befindet sich ein Friedhof, der "Fort Meade National Cemetery& .











Der Friedhof wurde von 1878 bis 1943 genutzt.
188 Personen (Männer / Frauen und Kinder) wurden hier begraben.


Die Hinweis-Information ist leider schon sehr stark verblasst, nicht aber die dazugehörige Geschichte.






Auf diesem Friedhof fanden wir  - neben einigen anderen deutschen Namen -  auch den Grabstein von
OTTO VON WARGOWSKI
Sohn von
W. und C. DEYHILE
Geboren: 02. Juni 1886
Gestorben: 25. Februar 1909

Interessant fanden wir die weitere in deutscher Sprache gehaltene Gravur:

Schnell giengst Du aus dem Leben
O theurer heber Sohn.
Gott wolle Dir nun geben
Des Heilands schmertzens Lohn.


Mehr zufällig entdeckten wir auch das zugewachsene Schild des ehemaligen
"Civilian Conservation Corps" (CCC)

Camp Fechner
Co. 2765

Das CCC war eine von der Regierung der Vereinigten Staaten organisierte und bezahlte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für junge Arbeitslose in den Jahren 1933 bis 1942, um u.a. die Auswirkungen der "Great Depression" infolge der Weltwirtschaftskrise zu bekämpfte. Mit dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg endete das Programm.
Hier war ein Camp des CCC vom Sommer 1934 bis zum Herbst 1935. 
Das Lager, in dem die Mitarbeiter des Bezirkshauptquartiers untergebracht waren, wurde während des Zweiten Weltkriegs auch als Kriegsgefangenenlager genutzt.

Noch heute befinden sich auf dem Gelände ein Veteranen-Krankenhaus der Armee, eine Ausbildungsstätte für die Nationalgarde von South Dakota und ein Museum & , das sich im Besonderen mit der Geschichte der „Cavalry“ und der Armee auseinander setzt.

Nach unserem Besuch in Sturgis fuhren wir weiter nach Spearfish, wo wir auf dem Chris-Campground übernachteten.

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Heute gefahrene Kilometer: 95

Montag, 26. August 2019

Reptile Gardens


Wir besuchten die 
Reptile Gardens
bei Rapid City und waren wieder einmal sehr beeindruckt, wie positiv die Gestaltung einer Anlage ausfallen kann, wenn kreative Ideen und gute Organisation ein Schwerpunkt sind.

Reptile Gardens wurde 2014 und 2018 im Guiness Buch der Rekorde als weltgrößter Reptilienzoo zertifiziert. Wir haben bisher nirgendwo eine solche Vielfalt an Schlangen, verschiedenen Alligatoren und Krokodilen, usw. gesehen, die außerdem in sehr ansprechenden Anlagen gehalten und präsentiert wurden.
Wer hat schon zwei Riesen-Pythons gesehen, die sich genüsslich neben einer großen Amethyst-Geode ausruhten.

Der Zoo hat eine lange Geschichte.
1937 wurde er von Earl Brockelsby gegründet, der damit erreichen wollte, dass Menschen ihre Ängste vor „Schlangen und ähnlichem Getier“ ein wenig verlieren. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten entwickelte sich der Zoo ab den 50er Jahren zu einem Besucher-Magnet und wird auch heute noch von der Familie Brockelsby erfolgreich geführt.

Täglich werden mehrere Shows angeboten – eine „Bird Show“, eine „Snake Show“ und eine „Gator Show“. In allen Shows wird viel Wert auf die Präsentation wichtiger Informationen zu den Tieren gelegt und die Tiere werden mit viel Achtung gezeigt.















































Klapperschlange











































Auch die Gärtner der Reptile Gardens machen sich viel Arbeit; bei dieser Anlage handelt sich wirklich um „gardens“. Es werden die verschiedenste Pflanzen jahreszeitlich abgestimmt miteinander kombiniert und alles ist sehr ordentlich gestaltet. Die gesamte Anlage ist farbenfroh, sehr gepflegt und wunderbar angelegt.



































Immer wieder sind mit den Blumen Stein-Arrangements kombiniert, wobei auf die Harmonie der Farben viel Wert gelegt wird. (Hier nur einige wenige Beispiele)
Herauszuheben sind die Anlagen bei den „Tortuga Falls“ und die „Living Wall“.























Zentral liegt der so genannte Sky Dome, ein großer Rundbau mit einem Glaskuppeldach. Im unteren Stockwerk kann man einen Rundgang entlang verschiedenster Krokodil- und Alligatoren-Anlagen unternehmen, im oberen Stockwerk sind die Schlangen untergebracht. Die Vielfalt der Tiere, die gezeigt werden, ist wirklich sehr groß. Die einzelnen Anlagen sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet, zum Beispiel die Dekoration eines Büros im alten Havanna in einer Anlage, in der Krokodile aus Kuba leben.

































Im Mittelteil des Sky Domes ist eine Dschungellandschaft aufgebaut, in der sich Papageien, Leguane, Geckos, Schlangen und zahlreiche weitere Reptilien frei bewegen. Mit Hunderten von Orchideen und zahlreichen Dschungelpflanzen hat man ein sehr farbenfrohes Bild gestaltet.
















Außerdem gibt es ein Freigehege für Riesenschildkröten, eine Anlage, in der mehr als zwanzig Krokodile und Alligatoren leben, eine „Prärie-Dog-Anlage“ und vieles mehr.

Immer wieder trafen wir auf ein Plätzchen, wo wir in Ruhe die Farbenvielfalt von Fauna und Flora auf uns wirken lassen und gleichzeitig die verschiedensten kleinen Kunstwerke bestaunen konnten.