Dienstag, 28. Mai 2019

Von Sam Owen nach Spokane

Der heutige Tag barg keine großen Besonderheiten.
Zuerst fuhren wir am See zurück nach Pondarey, dann über Sandpoint weiter nach Spokane.









Wir verließen die „Historic Panhandle Route“ und  nutzten weiter  den „Interstate Highway 95“ Richtung Süden.
Coeur d´Alene und Spokane verschmolzen geradezu durch ihre großflächigen Industriegebiete.

1873 bereits wurde die Stadt als Spokan Falls gegründet;
1883 wurde es zu Spokane Falls, da es mitten in der Stadt zwei größere Wasserfälle gibt. Frühzeitig wurden sie zur Stromgewinnung erschlossen.
1891 wurde die Stadt offiziell in Spokane umbenannt, als die Schienen der Northern Pacific Railroad die Stadt erreichte. Danach expandierte die Stadt!
1889 brannte nahezu die gesamte Innenstadt ab; wurde aber sukzessive durch Bauten aus Backstein ersetzt. Sehr viele von ihnen stehen heute noch.
1974 fand in Spokane die Expo ´74 (Weltausstellung) statt; die kleinste Stadt, in der jemals eine Weltausstellung abgehalten wurde. Heute leben in der Stadt etwa 220.000 Einwohner. Damit ist sie nach Seattle die zweitgrößte Stadt im Staat Washington.
Bob und "Bing" Crosby stammen u.a. aus dieser Stadt.

Wir sahen uns zuerst in der Innenstadt etwas um, mussten aber vorher feststellen, dass die Straßen dieser amerikanischen Stadt für ein Wohnmobil nicht unbedingt konstruiert wurden. Auch das Finden eines Parkplatzes im innerstädtischen Bereich gestaltete sich etwas schwierig.
Dennoch schafften wir es, indem wir einfach zwei Parkplätze am Straßenrand besetzten – und für diese natürlich auch bezahlten!

Wir spazierten durch Anlagen der ehemaligen Weltausstellung und stiegen bis zu den „lower falls“ hinab.











 Aus der Gondel hat man einen schönen Überblick über den Wasserfall








Hier und auch sonst sind in der Stadt viele Skulpturen zu finden; in der Nähe der Falls wird
thematisch Bezug auf die Nativ Americans und ihren ehemaligen Lachsfang genommen.



Der ehemalige Uhrenturm des Bahnhofes, der "Great Northern Clocktower", leuchtet heute in greller Sonne. Er war ursprünglich einmal Teil des Great Northern Railroad Depot. Er wurde zwischen 1901 und 1902 erbaut. Unter der Leitung von James J. Hill wurde das Depot auf der Insel Havermale erbaut; es wurde Hillyard genannt.

Als im Rahmen der Expo ´74 der "Riverfront Park" konstruiert wurde, wurde das Depot außer dem Turm abgerissen.



Das Looff Carrousel im Riverfront Park ist eines der schönsten und am besten erhaltenen Holzkarussells in Amerika. Alle Tierelemente sind holzgeschnitzt.
Charles I. D. Looff (1852 im heutigen Bad Bramstedt als Carl Jürgen Detlef Looff geboren und mit 18 Jahren in die USA ausgewandert), baute das Karussell und ließ es als Hochzeitsgeschenk für seine Tochter Emma 1909 nach Spokane verschicken. Das Paar besaß dort den Natatorium Park, der später ein Vergnügungspark wurde. 1968 wurde der Park geschlossen und die Planer der Expo ´74 hofften, das Karussell für die Ausstellung auf der kommenden Weltausstellung umzustellen. Aus Kostengründen zog das Karussell  aber erst 1975 an seinen jetzigen Standort im ehemaligen Deutschen Biergarten der Expo '74. 
In den 1960er Jahren wurden den Pferden Metallsteigbügel hinzugefügt, damit die "Reiter" ihre Beine nicht auf den Beinen der Pferde abstützen mussten, was zu Beschädigungen führte.
Zwischen 1992 und 1996 wurden alle Figuren ohne Betriebsunterbrechung restauriert und
seit 2018 ist es in einem extra für das Looff Carrousel errichteten Gebäude untergebracht.

Montag, 27. Mai 2019

Am Lake Pend Oreille

Am heutigen Tag kamen wir nicht weit, nur etwa 30 Kilometer.

Zunächst fuhren wir von Pondarey auf dem Highway 200 ostwärts. Nach wenigen Kilometern bereits sahen wir den rechts liegenden „Lake Pend Oreille“, der größte See in Idaho. Wir hielten an der ersten Parkbucht mit Seeblick. Hier standen Informationstafeln zur letzten Eiszeit und der Entstehung u.a. dieses Sees.


















Unser nächster Halt galt David Thompson.
Ihm wollen und sollten wir noch mehrmals auf unserer Reise in den nächsten Tagen "begegnen".
Kurz vor dem kleinen Ort Hope steht dieser Gedenkstein, der an David Thompson (ein Engländer) und seinen damaligen Begleiter Finnan MacDonald (ein Schotte) erinner soll.















Im Dienste der „Nord West Company“ bauten sie 1809, etwa 3 Kilometer südlich auf der vorgelagerten Spitze der Halbinsel, am Sheepherders Point, - gegenüber der Insel Mamaloose  -, die erste Handelsniederlassung in Idaho.
Sie bestand aus zwei Holzhäusern, eins für die Felle und Handelswaren als Lager, ein anderes für die Männer selbst.
Zwei Jahre später wurde diese Niederlassung  jedoch zugunsten des Spokane House (errichtet 1810) aufgegeben, da kaum Trapper diesen Ort aufsuchten.

Von hier unternahm Thompson zwei Exkursionen. Eine flussabwärts den Pend Oreille River fast bis zu den Mataline Wasserfällen. Die andere, um endgültig den Columbia River bis zur Mündung hinunter zu fahren.



Thompson kam 1807 vom Quellgebiet des Saskatchewan  und des Columbia Rivers, um die Berge zu überqueren. 1808 folgte er dem Kootenai River und 1809 kam er bis zum Pend Oreille  bzw. Clark Fork River
An dieser Stelle findet man weitere Informationen, auch zu dem nahen Ort Hope selbst.

Von der Stelle des Gedenksteines war es nicht mehr weit zu dem nahen Campground „Sam Owen“. Er liegt sowohl im Wald (große Logpole Pine und Cedern) als auch teilweise am See. Wir bekamen einen der leeren Plätze und konnten den Rest des Tages bei Sonnenschein am Seeufer verbringen.


Gegen Abend sahen wir die Fische springen und konnten einen Weisskopfadler beobachten, wie er mehrfach von einer Krähe angegriffen wurde.

Sonntag, 26. Mai 2019

Grenz-Erfahrungen

Nach einer ruhigen Nacht verließen wir Yahk, nicht ohne jedoch noch einmal vorher bei dem Holzschnitzer vorbei zu sehen, der per Kettensäge aus Baumstämmen u.a. Bären herstellt. Vor zwei Jahren konnte ich BÄRbel es noch ausreden, doch ab jetzt fahren im Wohnmobil neben BÄRbel auch noch ein kleiner BÄR mit!






Auf dem Highway 95 Richtung Grenze war es nun nicht mehr weit.

Wir fuhren von Yahk noch ein paar Kilometer auf dem Crowsnest Highway, ehe dieser rechts nach Creston abbog. Wir blieben jedoch auf dem Highway 95 weiter geradeaus, Richtung Staatengrenze Canada / United States.















Hier durften wir gleich mehrere Sachen lernen:





  • Da wir auf unserem Hinflug nach Kanada im April in Chicago zwischen gelandet, durch den Terminal-Wechsel aber juristisch bereits in die Vereinigten Staaten eingereist waren, galt unser Aufenthalt in den USA schon ab diesem Zeitpunkt. Zum Glück haben wir ein 6-Monate-lang gültiges Visum, so dass uns dennoch genügend Zeit (Juni - September) für die USA-Rundreise bleibt.
  • Unser Wohnmobil wurde  - während wir im Office Platz nehmen durften - gleich von zwei Grenzbeamten der CBP durchsucht; dazu wurde nicht nur das Innere des Fahrzeugs incl. Kühlschrank inspiziert, sondern auch die Aussenklappen geöffnet.
  • Über die Grenze in die USA darf man Vieles nicht mitnehmen; uns wurden Zitronen und Paprika abgenommen und eine Strafe von 300 $ angekündigt, die man allerdings dann in einen  strengsten Verweis abmilderte!  
Nicht mehr so ganz frohgemut begaben wir uns nach gut einer Stunde Grenzaufenthalt auf die Weiterreise. 

Dennoch: Idaho begrüßte uns.











Bald erreichten wir eine Haltebucht mit Blick in das weite fruchtbare Tal.








Informationstafeln informierten hier außerdem über die Geschichte dieser Region.











Danach fuhren wir weiter auf dem Highway. Rechts und links waren immer wieder alte, allerdings auch neuere Gehöfte zu sehen;
Land und Natur schienen sehr gepflegt.









Wir erreichten den Ort Bonners Ferry.
Da heute Sonntag war, waren alle Geschäfte
- im Gegensatz zu Canada - geschlossen. 
Auch das örtliche Museum und sogar das Informationszentrum.











webseite des Museums in Bonners Ferry  &


Während wir durch den Ort gingen, kamen wir auch an diesem Gebäude vorbei.
"Nur jetzt nicht schon wieder auffallen" war unser beider Gedanke!






An der Außenwand des Museums sind viele Bildtafeln zur örtlichen Geschichte angebracht.
So konnten wir uns ausführlich über die Entstehungsgeschichte des Ortes und der Region informieren.
Wie so oft spielte die Eisenbahn für die spätere Entwicklung des Ortes und der Region eine nicht unwesentliche Rolle.













Da sich das Wetter wesentlich besserte und es auch noch merklich wärmer wurde, genossen wir anschließend den Rundgang im lehrreichen Arboretum des nahen Sandpoint.

Neben den anschaulich beschrifteten Bäumen blühten auch noch sehr viele Blumen.














Auf unserer Rückfahrt nach Ponderay, wo wir unseren Tag beenden wollten, hielten wir an dem leider ebenfalls verschlossenen Informationszentrum von Sandpoint,
webseite &
Auch hier gab es jedoch einige interessante Informationstafeln im Außenbereich, die u.a. über die örtliche Holzindustrie berichten.













Lehrreich waren auch die Informationen zum "Klimawandel" vor zig tausend Jahren im Zusammenhang mit der geologischen Ausformung der gesamten Region.







Samstag, 25. Mai 2019

Auf dem Crowsnest Highway nach Yahk

Unsere heutige Tour führte uns wieder einmal
von Sparwood nach Yahk (in BC)
auf dem
 Crowsnest Highway, dem Hwy 3

Dieser Streckenabschnitt ist bereits detailliert in diesem Block HIER nachzulesen.

Ich bin nur etwas größer als die Felge  -  Aufnahme von 2017



Nachdem wir uns nur noch kurz in Sparwood umgesehen hatten, fuhren wir diesmal in strömendem Regen westwärts.























Ab und zu gaben die tief hängenden Wolken dennoch einen Blick auf die immer noch Schnee bedeckten Berge (hier bei Fernie) frei.
















Je weiter wir nach Süd-Westen fuhren, je heller und freundlicher zeigte sich der Himmel.








In Cranbrook vertraten wir uns kurz die Beine, ehe uns ein mächtiger Regenschauer  -  schneller als uns lieb war -  zurück in das trockene Wohnmobil trieb.








Auch dieser Rauchschwalbe schien es im Regen nicht zu gefallen.
Ab und zu zeigte sie sich, so, als ob sie die Lage sondieren würde, um anschließend wieder im Nistkasten zu verschwinden.




Jetzt 2 Pump´s Paul (Aufnahme v. 2017)



Wir fuhren im Regen ohne Halt weiter und fanden in Yahk hinter dieser Tankstelle, die erst seit wenigen Tagen neue Besitzer hat, bzw. in dem dahinter liegenden Wäldchen auf einem Campground einen ruhigen Platz für die kommende regnerische Nacht.





Freitag, 24. Mai 2019

Durch den Crowsnest-Pass

Unsere heutige Tour führte uns wieder einmal

von Lundbreck (AB) nach Sparwood (BC)
auf dem
 Crowsnest Highway, dem Hwy 3

Dieser Streckenabschnitt ist detailliert in diesem Block HIER nachzulesen.

Dieser Jungvogel im Nest einer Krähe (Crowsnest) in Bellevue sitzt schon seit Jahren verwaist - ein Elternteil, der früher einmal neben dem Nest auf der Stange "saß", lebt
auch schon lange nicht mehr.


Hier ist kein Benzin
mehr zu bekommen
Genau so verlassen sind einige Gebäude, obwohl in diesem Ortsteil immer wieder Versuche unternommen werden, alte Gebäude "am Leben" zu erhalten.














Wir hielten bei herrlichem Sommerwetter an der einen oder anderen Stelle, um uns die Natur und die z.T. verborgene Geschichte dieser Region anzusehen.

Coal-Miners-Special











Auch der "Pass-Dairy" statteten wir
einen Besuch ab, um das vorzüglich
schmeckende Eis zu probieren.

Mud-Slide













Das Wetter war und blieb sommerlich warm; die Fernsicht gut, bis kurz hinter dem Pass dunkle Gewitterwolken aufzogen. 
























Den kühlen und verregneten Abend verbrachten wir in Sparwood auf dem