Sonntag, 16. September 2018

nach Jasper-Wabasso

Unsere heutige Tagestour sollte uns von McBride nach Jasper bringen.



Dazu verließen wir nicht allzu früh den Beaverview RV Park & Campground; es war weiterhin sehr frisch und die Wolken hingen tief, was sich allerdings bald bessern sollte.















Auf dem Campingplatz selbst standen nur noch wenige größere Wohnmobile.
Der Yellowhead Highway (Hwy 16) war trocken und nur wenig frequentiert.
Da wir auch dieses Teilstück schon in letztem Jahr gefahren waren, freuten wir uns einerseits auf das Ziel, andererseits auf die immer näher kommenden schneebedeckten Berge.

Wir fuhren im weiten Tal des Fraser Rivers; letztes Jahr waren wir für einen Besuch von Valemont
in der Näher von Tête Jaune nach rechts auf den Hwy 5, den Southern Yellowhead Highway abgebogen, diesmal blieben wir auf dem Hwy 16 und fuhren weiter Richtung Jasper.





Doch zuerst galt es noch, den Rearguard Falls wieder einen Besuch abzustatten.
Hier lässt sich mit Glück um diese Jahreszeit "springender" Lachs beobachten  -














Wir hatten kein Glück mit der Lachssichtung, doch das herrliche Wetter und das Tosen des Wassers waren allein schon mehr als beeindruckend.


In Höhe der "Mount Robson Lodge" kamen wir den mit frischem Schnee bedeckten Bergen immer näher.





















Danach dauerte es nicht mehr lange, ehe wir zuerst die "Grenze" des "Mount Robson Provincial Park" und kurz dahinter die der Provinz Alberta passierten.









Dieser Anblick erinnerte uns irgendwie an den
Kilimandscharo.



Aber die in nahezu gleicher Höhe befindlichen Berge rechts davon ließen keinen Zweifel aufkommen, dass wir NUR in Kanada waren.












Obwohl unser Tagesziel Jasper fast erreicht, hielten wir unterwegs noch mehrere Male, um die Eindrücke dieser Bergwelt in Ruhe aufnehmen zu können.










Ja, und etwas weiter und höher hinauf konnten wir sogar wieder eine kleine Schneeballschlacht starten.














Gegen Nachmittag zog die Wolkendecke am Himmel leider wieder etwas zu, so dass wir es dabei beließen, zwar zur Talstation der Jasper SkyTram zu fahren, jedoch nicht noch mit ihr zum Gipfel bzw. zur Bergstation.











Allein der Blick von hier oben war schon die Anreise wert!


Überrascht waren wir, als wir gegen 17 Uhr auf dem "Whistlers Campground" südlich von Jasper einchecken wollten. Wie auf unserer gesamten diesjährigen Reise hatten wir keinen einzigen Campingplatz vorgebucht (wir wissen ja nie, wo wir wann wie lange bleiben [wollen] - und nicht wegen eines gebuchten Platzes weiterfahren müssen!); das erwies sich diesmal als unvorteilhaft, denn das Schild "campground full" wurde uns auf Nachfrage noch einmal bestätigt. Allerdings bot man uns freundlicherweise noch Ausweichplätze in der Nähe an. Wir wählten den etwa 17 Kilometer entfernt gelegenen "Wabasso Campground", der uns allerdings auch nur noch für eine einzige Nacht aufnahm, da er am anderen Morgen gegen 11 Uhr für diese Saison schließen würde.

Samstag, 15. September 2018

in McBride

Die Wolken hingen heute Morgen tief und auf den Bergkuppen war wieder frischer Schnee gefallen.

Es wehte ein ungemütlich kalter Wind; Grund genug (für uns), den Beginn unserer Aktivitäten etwas nach hinten hinaus zu zögern, in der Hoffnung, das Wetter würde sich etwas bessern.















Das Wetter tat uns nur minimal den Gefallen, und so wanderten wir dick eingepackt los Richtung Horseshoe-Lake.
Ein ehemaliger Seitenarm des Fraser Rivers, der seit vielen Jahren vom Hauptfluss abgeschnitten und stark verlandet ist, ist nicht nur ein Angelgebiet, sondern auch ein Rastplatz vieler Zugvögel und während des Jahres Brutplatz vieler Wasservögel.

Wir hörten zwar die Schreie vieler Kanada-Gänse, doch sehen konnten wir sie nicht; sie hatten sich hinter der Biegung im hohen Schilf niedergelassen.

Dafür konnten wir einen Kranich beobachten,
wie er erfolglos auf Futtersuche anstand!














Leider ist der See sehr stark mit Lilien zugewachsen; sie waren zwar schon längst verblüht, aber die abgestorbenen Blätter und Halme bedeckten weite Teile der Oberfläche.
Angler werden hier sicherlich keinen Haken mehr hineinwerfen wollen.

Wir verbrachten einige Zeit auf der Aussichtsplattform, bis uns durch langes Stehen doch langsam kalt wurde  -  und abwechslungsreich war die Sicht auf den See zumindest heute auch nicht.

So beschlossen wir, einige Kilometer weiter zu einem Wanderweg zu fahren, auf dem man die Beaver Falls erreichen kann.















Auf einem unbeschwerlichen Weg erreichten wir die "Beaver Falls".
Sie glichen eher einer Kaskade, aber wenn es in der Region sonst nichts Größeres / Höheres gibt, sind es eben "Wasserfälle".





















Auf der gegenüberliegenden Flussseite entdeckten wir einen steinernen Bären
(ein Löwe kann es ja in Kanada schlecht sein).










Auf dem Weg zu und von den Falls erfreuten
wir uns an der herbstlich bunten Einfärbung
der Natur.












Thimbleberry












Manche Pflanzen trugen noch ihre bunten Samen bzw. Früchte.













An diesem Baumstumpf einer Rotzeder übten wir uns im Zählen der Jahresringe.













Nadeln und Zapfen einer Hemlook-Tanne













Stamm und Blätter einer Rotzeder.
Dass dieser Baum in die Familie der Thuja-Gewächse / Zypressen gehört, kann man sehr schön an den schuppenförmigen Blättern erkennen.
Die langen Fasern der oft tief zerfurchten Rinde haben die First Nations früher zum Flechten verwendet (Körbe, Matten und Kleidung).





Freitag, 14. September 2018

nach McBride




In Prince George, nachdem wir nun schon wieder 720 km von Prince Rupert an der Pazifikküste kommend zurück gelegt hatten, hielten wir u.a. an der Kreuzung der Highways 16 und 97, um „Mr. P.G.“ zu fotografieren; eine Statue, die erstmals 1960 erstellt wurde, um auf die Bedeutung der Holzwirtschaft in Prince George hinzuweisen. In der Zwischenzeit wurde die Statue bereits drei Mal neu erbaut und dabei auch verändert. Zurzeit ist sie eine 8 Meter hohe Figur, die den vorbei fahrenden Autofahrern freundlich zuwinkt.

Info zur Skulpture:
https://www.theexplorationplace.com/100/Mr-PG


Prince George wurde einst Anfang 1800 von Simon Fraser als Handelsposten gegründet.
Er nannte den Ort damals Fort George,
zu Ehren des in England regierenden König George.
Größere Bedeutung erlangte der Ort ab 1906 mit dem Bau der Eisenbahn durch die Grand Trunk Pacific Railway; die Haltestelle wurde 1915 in Prince George umbenannt.


Während unserer Weiterfahrt konnten wir rechts und links der Straße auf hohe Berge blicken – teilweise ganz frisch beschneit: nördlich auf die Rocky Mountains und südlich auf die Columbia Mountains sowie auf die Cariboo Mountains.










Der Wetterumschwung hatte uns hier mit seinen Ausläufern auch erreicht. Während es in der Nacht (in der Ebene) bei sehr kalten Temperaturen nur nieselte, schneite es in den Bergen und überzog nicht nur die Bergkuppen mit einer frischen Schneedecke.








Wir passierten den Purden Lake Provincial Park, in dem wir bereits 2017 übernachtet hatten.

Danach fuhren wir zum Parkplatz des
Ancient Forest Provincial Park.

Dort konnten wir auf einem gut ausgebauten Wanderweg, einem Boardwalk, durch den
faszinierenden „alten Wald“ laufen. Hier hat sich eine Gruppe von Freiwilligen viel Arbeit
gemacht und das unwegsame Gelände durch den „Holzsteg“ überhaupt erst begehbar gemacht. Häufig sind die Stege sogar noch mit rauher Dachpappe belegt, damit man nicht ausrutscht.


















Im „Ancient Forest“ stehen Rotzedern, die teilweise über tausend Jahre alt sind.



Ein Bach plätschert den Berg hinunter und alles ist mit Moos und Flechten bewachsen.

















Viele verschiedene Pflanzen teilen sich dieses Biotop.
Und man empfindet eine Stimmung wie in einem „Zauberwald“,
zudem Mitte September nur noch wenige Wanderer unterwegs sind.

































Da ist doch etwas!
Auf unserem weiteren Weg nach McBride durften wir ein echtes „Highlight“ erleben.
Eine Bärenmama mit ihren „Teddies“ war auf einer Wiese am Straßenrand  und zwar mit insgesamt drei Mal Nachwuchs. Dies ist sehr selten! Wir konnten der „Familie“ eine Weile beim Spielen und
beim Vertilgen von Samen und Gräsern zuschauen.

[Die Bilder können durch Anklicken vergrößert werden]




Ein Bär, im hohen Gras sitzend.
















Neugierig aus dem Gras "aufgetaucht; ein junger Bär.








































"Hei Fremder, keinen Schritt näher!"
















Nach dieser Begegnung, die uns noch lange beschäftigte, fuhren wir in das fruchtbare
Robson Valley hinein. Das Tal wird vom Fraser River durchflossen und  im Norden vom Mount Robson, 3.954 Meter, überragt.

So erreichten wir McBride, den Zentralort im Robson Valley.

Dieser Ort etablierte sich 1913 als Eisenbahnort und wurde nach dem damaligen Premierminister
von Britisch Kolumbien benannt.



In McBride spielte und spielt auch heute noch die Eisenbahn die größte Rolle.








Aber auch die Landwirtschaft ist im fruchtbaren und klimatisch günstig gelegenen Robson Valley von großer Bedeutung für die spärliche Bevölkerung.

Kurz hinter McBride übernachteten wir am Beaverview Campground.
Dieser privat betriebene Platz wirbt mit: "Komm´ für eine Nacht, steh eine Weile ..."
Genau so machten wir es dann auch, denn das Wetter verschlechterte sich; leichter Schneefall setzte ein. Also warum unbedingt in die Berge weiter fahren wollen.