Freitag, 15. Juni 2018

nach Chetwynd


Auch über Nacht hatte sich das Wetter nicht gebessert; ein Gewitterschauer jagte weiterhin den anderen. 

So beschlossen wir, zuerst einmal in Dawson Creek das
"Alaska Highway House" aufzusuchen. Ein geschichts-historisches Museum zum Bau des Alaska Highways.














Mitten auf der Kreuzung vor dem Museum steht
diese Säule mit den Entfernungsangaben in Meilen.





Da wir im letzten Jahr vom Alaska Highway bereits die ersten 950 km befahren hatten, entschieden wir, uns in der näheren Umgebung etwas um zu sehen, und nicht gleich gen Norden zu starten.




So fuhren wir auf dem John Hart Highway, Hwy 97, nach Chetwynd, einem kleinen Ort mit gut 2.600 Einwohner, aber mit einer großen Holzfirma, West Fraser Timber.

















Die kleine Stadt ist aber auch das "Kettensägen-Skulptur-Kapitol" der Welt!

Hier hatte gerade vor einer Woche die "International Chainsaw Carving Championship" stattgefunden.


Angefangen hatte alles 1992, als man zum 50sten Jahrestages des Alaska Highways etwas Besonderes, dauerhaft Bleibendes schaffen wollte. So entstand die "Welcome"-Skulptur.


Darauf aufbauend fand 2005 der erste  -  jetzt jährliche  -  Kettensägen-Carving-Wettbewerb der Stadt statt. Aus allen Ländern der Welt werden Künstler eingeladen, die innerhalb von dreieinhalb Tagen aus einem 8 m hohen Zedernstamm eine Figur schaffen, mit Kettensäge und weiteren Hilfsmitteln.

Mittlerweile stehen über 150 Holzfiguren in der Stadt verteilt.

So steht z. B. dieser hölzerne Feuerwehrmann vor der Feuerwache des Ortes.




Es folgt eine kleine Auswahl der über die Jahre in der Stadt geschaffenen Skulpturen.
(zum Vergrößern der Bilder diese bitte anklicken)






























Lady Gagga












































































































Donnerstag, 14. Juni 2018

wieder sauber

Noch hofften wir, dass der nächste Regenschauer den
Schmutz wieder vom Wohnmobil waschen würde,
doch es wurde nur noch wesentlich schlimmer!
Unterwegs hatte es während einiger Gewitterschauer schon heftig geregnet. Je mehr wir uns Dawson Creek näherten, je mehr Zufahrtswege gab es rechts und links des Highways zu Arbeitsstätten und Lager der Öl- und Gasindustrie. Arbeitsfahrzeuge brachten von diesen nicht asphaltierten Wege nicht nur Steine mit auf den Highway, sondern auch jede Menge Schlamm und Matsch!
Nach kurzer Zeit sah unser Wohnmobil nicht mehr weiß aus.
Wieder halbwegs sauber!




So beschlossen wir, die erste (do-it-yourself)-Waschstraße in Dawson  Creek aufzusuchen, damit wir uns selbst unserem Wohnmobil unbeschadet nähern konnten und auch aus den Seitenfenstern wieder freie Sicht hatten.




nach Dawson Creek

Auf dem schnurgeraden, vierspurigen Highway #43 verließen wir Grande Prairie und erreichten bald Beaverlodge.

Der weltgrößte Bieber  -  grüßt am Ortseingang
Anfang 1900 kamen erste Siedler in diese Region. Es folgten die "Bull Outfitter", solche, deren Wagen von Ochsen gezogen wurden. Sie kamen 1909 mit der Bahn von Ontario über Edmonton und hatten landwirtschaftliche Geräte, Waren und Zubehör dabei, um gleich loszulegen zu können.
Sie alle waren Mitglieder einer religiösen Gemeinschaft und machten den langen Weg von Edmonton über den Athabasca-Trail. Über den "Edson"-Trail kamen im darauf folgenden Jahr weitere; er verkürzte die Reiseroute etwas. Der "Hinton"-Trail wurde zusätzlich benutzt, vor allem später für Transporte.

Das ehemalige Krankenhaus von Beaverlodge
1909 gab es auch bereits erste Läden in Beaverlodge, das erste Postamt wurde 1910 als "Red ow / Red Willow" bezeichnet, später jedoch in Beaverlodge geändert: [nach den Lodges entlang des Flusses, die von dem Beaver First Nations Tribe (einem Zweig der Cree) errichtet wurden].

Als 1925 die Eisenbahnlinie von Edmonton kommend gelegt wurde, zogen die Bewohner des Ortes an die Bahnlinie und gaben 1928 ihre Siedlung etwa 2 km östlich auf dem Hügel gelegen komplett auf.

Das Gebäude des heutigen „Beaverlodge Visitor Centre“ war einmal ein ehemaliges Krankenhaus; heute beherbergt es u. a. eine Kunstausstellungen und ein kleines Café.


Wenig später passierten wir den kleinen Straßenort Hythe.
Das Gebiet wurde 1910 von englischen und norwegischen Einwanderern besiedelt. Dennoch zogen 1916 wieder die meisten Männer nach Edmonton oder Calgary, um sich dort als Soldat für den 1. Weltkrieg zu melden.

Das örtliche Touristeninformationszentrum ist in dem original alten Kelly Sunderman Tack Shop von 1910 untergebracht.



Es dauerte nicht lange, bis wir die Provinzgrenze zwischen Alberta und British Columbia erreichten und mit ihr eine neue Zeitzone; als Reisender gewinnt man eine Stunde, denn man darf die Uhrzeit von der "Mountain-Time“ (Alberta-Zeit) in die "Pacific-Time" (British Columbia-Zeit) eine Stunde zurückstellen.

Die Gegend bleibt weiterhin flach, wird landwirtschaftlich genutzt, sogar zur Deer-Zucht.

Der "Old Edmonton Highway" quert manchmal den heute schnur gerade verlaufenden Highway.
Fast unbemerkt passiert man Tomslake; der Ort wurde 1939 von Flüchtlingen (518 Personen) aus dem Sudetenland gegründet. Ihre kleine erbaute katholische Kirche steht heute noch.
Fährt man auf dem alten Edmonton Highway (stellenweise nur Schotterstraße) weiter, durchquert man die ursprünglich kultivierte Landschaft, sieht aber auch so  z. T. verlassene, verfallene Häuser / Scheunen aus früheren Zeiten.

Begrüßung am Ortseingang
Der Highway führte uns durch Pouce Coupé, „Geschnittener Daumen“. Ursprünglich als
„Pouskapie's Prairie“ benannt, nach dem hier ansässigen Beaver-First-Nations-Häuptling „Pooscapee“, wurde es 1898 von den ersten französisch sprechenden Siedlern „europäisiert“.

Über den 1911 fertig gestellten "Edson-Trail" kamen die ersten Siedler aus Edmonton. In diesem Ort erwartete man die Endstation der Eisenbahnlinie von Edmonton kommend, doch als sie 1931 verlegt wurde, wurde hier nur ein Bahnhof gebaut, die Eisenbahnlinie hingegen 6 Meilen / 10 Kilometer weiter bis zu einer Ranch gebaut, dorthin, wo heute Dawson Creek liegt.
















Interessant anzusehen in diesem Ort ist die hölzerne Eisenbahnbrücke von 1930/31.
Die Eisenbahnstrecke ist seit langen stillgelegt; die Schwellen und die Gleise liegen jedoch noch über weite Strecken. Nur dort, wo die Eisenbahnlinie heute eine Straße quert, wurden sie entweder überasphaltiert oder herausgenommen.







































Diese Gegend um die damalige Endstation der Eisenbahnlinie und auch der Creek (der Bach) wurde bereits 1879 von einem Landvermesser nach Dr. George Mercer Dawson benannt (so auch Dawson City am Yukon), der damals mit seinem Team durch das Land zogen. Ihm folgten 20 Jahre später erste Pelzhändler und Siedler.
Zuerst war die Ansiedlung nur eine kleine landwirtschaftliche Gemeinde, als jedoch die Eisenbahn 1932 hier ankam, wurde es regionales Zentrum (und nicht Pouce Coupé).

1942 wuchs die Gemeinde erneut, da die US-Armee die Endstation der Eisenbahnlinie als Umschlagplatz während der Errichtung des Alaska Highways benötigte.

Erst Mitte der 1950er Jahren wurde die Dawson Creek durch einen Highway mit dem Landesinneren von British Columbia und mit der Eisenbahn durch die Rocky Mountains verbunden.

In den 1960er Jahren verlangsamte sich das Wachstum, bis das Öl-und Gasgeschäft neuen Aufschwung brachte.
Heute ist der Ort für viele - so auch für uns - Ausgangspunkt für das Befahren des Alaska Highways auf dem Weg nach Fairbanks / Alaska.


Anfahrt zum Alaska Highway

Diese Karte gibt unsere bisherige "Anfahrtsroute" zum Alaska Highway wieder.

Mittwoch, 13. Juni 2018

Hinton - Grande Prairie


Heute wollten wir einfach nur ein paar Kilometer mehr als sonst zurücklegen.
Wir kannten die hügelige Strecke vom letzten Jahr und so hielten wir weniger als üblich an. Allerdings war diesmal besondere Vorsicht geboten, denn mehr als 10 mal wollten rechts und links der Straßen kommend Rehe den Highway queren.
















Auch eine Elchkuh mit ihrem Jungen sahen wir.















Selbst eine „Kanada-Gans-Familie“ hatte das Flussufer verlassen und wollte den Highway überqueren.












Am Nachmittag durchfuhren wir ein Gewitter, so dass unser alleiniges Ziel nur noch die Ankunft in Grande Prairie war, die Stadt, die 2014 ihr 100-jähriges Bestehen feiern durfte.
1937 erhielt sie eine „Radiostation“, zur damaligen Zeit die nördlichste des Britischen Empires.

Dienstag, 12. Juni 2018

Schneeziegen


Wir verließen Jasper und damit die Berge der Rocky Mountains auf dem Yellowhead Highway (Hwy 16) Richtung Osten, gen Hinton.


Zum Abschied standen die Columbian Ground Squirrels noch einmal Spalier.


Wir hatten Zeit und so sahen wir uns in der nahen Natur rechts und links des Highways etwas um mit dem Ergebnis, dass wir unseren bisherigen "Tier- und Pflanzenbegegnungen" einige neue hinzufügen können. So z. B. die

Die Schneeziege, auch Bergziege genannt, die Mountain Goat (Oreamnos americanus).













weitere Info z.B. unter

https://de.wikipedia.org/wiki/Schneeziege































Eine weitere Überraschung bot uns die Pflanzenwelt. Wir sahen die Orchidee

Yellow Lady´s Slipper











In Hinton schlenderten wir über den Beaver Boardwalk. Hier könnten wir zu jeder Jahreszeit wieder gerne zurück kommen, um Neues zu entdecken.
Man läuft durch, d.h. über künstlich angelegte Feuchtgebiete (bogs, fens, swams, shallow waters und marshes ).










Die Fauna und Flora dieser großen Parkanlage
begeisterte uns, zumal wir sie bei schönem Wetter erleben durften.











Montag, 11. Juni 2018

Drei Seen Tour

Zum Glück war im Tal das Wetter wieder besser, so dass wir am folgenden Tag - sogar ohne Regenkleidung - wieder unsere Unternehmungen starten konnten.

Zuerst fuhren wir zum Lake Beauvert.

An seinem Ufer liegt die Fairmont Jasper Park Lodge.
In den Vorgängerbauten weilten schon ab 1922 die monetär Privilegierten, Filmschauspieler ...
⇨ http://www.fairmont.com/jasper/hotelhistory/











Wir konnten im nahen Ufer-/Waldbereich zwar einige "deers" beobachten,







bemerkten aber erschreckender weise auch, was Borkenkäfer anrichten können. Nicht nur einzelne abgestorbene Fichten waren zu sehen, ganze große Waldareale waren davon betroffen.
















Auf unserer Weiterfahrt auf der Maligne Lake Road sahen wir, was Waldarealen auch sonst noch passieren kann; sie verbrennen!

Oft bleiben dann Jahre lang die abgestorbenen Bäume mit ihren verkohlten Baumstämme wie schwarze Zahnstocher in der Landschaft stehen.






Medicine Lake



Der ganze Waldrand rechts vom
Medicine Lake hatte bereits vor Jahren gebrannt.



Zum Schluss besuchten wir den
Maligne Lake.

Maligne Lake













Maligne Lake


Der Bootsanleger für größere Touristenboote, im Hintergrund das Bootshaus aus 1928, für Ruderboote und Kanus.