Dienstag, 13. Juni 2023

Cahokia Mounds

Eine Stadt, die es schon vor Kolumbus gab.

Von Nordosten kommend erreichen wir bei dem Ort Collinsville  - während unserer Fahrt nach Saint Louis - 13 Kilometer vor der Stadt, eine Unesco-Weltkulturerbestätte (seit 1982)  -  die Cahokia Mounds. Der Ort wurde nach einem einst hier lebenden Stamm, den Cahokia, benannt.

State Park

Ihr Siedlungsgebiet lag links des Mississippi-River, etwas unterhalb der gegenüberliegenden Einmündung des Missouri. Der Park umfasst heute fast 900 Hektar, die damalige Siedlung dürfte jedoch viel größer gewesen sein (1.600 Hektar). 

Siedlungsgebiet
Quelle: Infotafel-Infozentrum

Dieser Ort zeigt Relikte der einst größten präkolumbianischen bzw. prähispanischen Siedlung nördlich von Mexiko und hatte seine größte Entwicklung während der sogenannten Mississippi-Kultur (in Cahokia von 800 – 1350 n.Chr.).
Hierunter versteht man eine indianische Zivilisationsform im Bereich des Mississippi
Valley, die vor allem für den Bau großer Formhügel aus Erde (Pyramidenhügel) bekannt war. Die Landwirtschaft war vom Maisanbau dominiert, für Kunst und  Gebrauchsgegenstände wurden Kupfer und Muscheln verwendet und in der Sozialstruktur lebte das Volk nach einer zentralisierten Häuptlingshierarchie.
Ehe man das Informationsgebäude errichteten, untersuchten Archäologen und Geologen das Areal. Sie fanden neben zahlreichen Artefakten auch die ehemaligen Fundamente (Umrisse) der Wohneinheiten.

Ausgrabungsstätte
Quelle: Infotafel-Infozentrum
ehemalige Standorte
Ehemaliger Standort einer "Wohneinheit"
Das Informationszentrum wurde über vielen der ehemaligen Standorte von Hütten und Wohneinheiten gebaut. Im nahen Außenbereich des Zentrums wurden diese farblich markiert.
Die Archäologen konnten anhand ihrer Fundstücke bei zahlreichen Ausgrabungen dokumentieren, was für ein riesiges kulturelles, religiöses und
wirtschaftliches Zentrum in Cahokia Mounds einst existierte  -  Archäologen schätzen, dass in der Hochzeit an dieser Stelle bis zu 20.000 Menschen gelebt haben könnten.


In Cahokia, der Stadt der Sonne, gab es wahrscheinlich um die 120 Pyramidenhügel, 
heute existieren davon noch 80 Hügel und man findet auch nur noch Plattformhügel, was überwiegend auf Erosionsschäden zurückzuführen ist.

Flacher Hügel
kleine Hügel

Man fand Spuren von 
Palisadenzäunen, Wohnvierteln, Tempeln, Versammlungsplätzen, ein astronomisches Observatorium („Woodhenge“) und den Monks Mound  -  den Hügel (mound) der Mönche (monks). Der Monks Mound erhebt sich in vier Terrassen auf über 30 Meter und erstreckt sich über eine Fläche von 5 Hektar.

Siedlung Cahokia
Quelle: Infotafel-Infozentrum
Siedlung
Siedlungsgebiet
Quelle: Infotafel-Infozentrum
Pallisaden mit Lehm
Rekonstruktion von hölzernen Strukturen, mit Lehm verkleidet
Quelle: Infotafel-Infozentrum
Monks-Mound
Zahlreiche Treppen gilt es zu erklimmen, bis man oben ist.

Heute sind die meisten der Pyramidenhügel abgeflacht und lediglich zum Monks-Mound, dem Tempelberg, der Wohnort der Führer und Begräbnisstätte war, führt eine Treppe hinauf. Für den Bau der Hügel mussten von den Menschen Millionen Kubikmeter an Erde mit geflochtenen Körben nach oben transportiert worden sein.

Bei Mound 72 fand man eine Grabstätte mit dem Skelett eines Mannes, der auf mehr als 20.000 Muscheln gebettet war und die in Form eines Vogels, eines Falken, unter ihm angeordnet waren. Diese Begräbnisform führte zu seinem Namen. Von diesem berühmten „Vogel-Mann“, dem "Bird Men", konnten wir nur ein Modell einer eingeschnittenen Sandsteintafel aufnehmen.


Bei Mound 72 wurde auch eine Massenbegräbnisstätte von über 250 
weiteren Personen gefunden, die teilweise Spuren von Opferritualen zeigen.
Bei Mound 34 fand man eine Kupferwerkstatt, Pfeilspitzen und Figuren.

Die Bevölkerung von Cahokia verschwand in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Es gibt
Vermutungen, dass Überschwemmungen, Klimaveränderungen, Krankheiten, etc. Auslöser für das Verlassen der Stadt gewesen sein könnten, aber klare Beweise gibt es nicht. Auf jeden Fall ist Cahokia das Zeugnis einer beeindruckenden Zivilisation.


Das Woodhenge-Modell, das auch auf der sehr weitläufigen Stätte gezeigt wird, ist eines von wohl ursprünglich fünf dieser Art. Es sind grob abgeastete Zedern-Baumpfosten im Kreis in die Erde gegraben und einer steht in der Mitte. Diese Pfosten stehen in Bezug zum Stand der aufgehenden Sonne je nach Jahreszeit und werden als Kalender interpretiert.

woodhenge
Quelle: Infotafel-Woodhenge
Sonnenstand
Quelle: Infotafel-Woodhenge

Route 66 - Old Chain of Rocks Bridge

Auf unserer Reise gen St. Louis machten wir einen Abstecher zur Route 66, auf der wir im Westen des Landes bereits im Jahr 2019 ein größeres Stück - und damit ihrer Geschichte - folgen konnten. 
The Mother Road“ wurde am 11. November 1926 ins Leben gerufen und erstreckte sich über fast 4.000 Kilometer von Chicago bis nach Los Angeles.

Route 66
Die Route 66 durch Illinois von Chicago bis St. Louis

Die Route 66 war eine der ersten durchgehenden asphaltierten Autobahnstrecken der Vereinigten Staaten und diente als Hauptroute für diejenigen, die nach Westen auswanderten.


Um aus Illinois weiter nach Westen zu fahren, musste man in St. Louis den Mississippi überqueren.

Brücken

Hierzu hatte man Brücken errichtet. 
Eine von ihnen war die Chain of Rocks Bridge: Diese Brücke wurde 1929 von privater Hand erbaut und als "Maut-Brücke" betrieben. Ab 1935 führte die Route 66 über diese Brücke.

Chain of Rocks Bridge

Diese Brücke  ist eine der interessantesten in Amerika. Stellenweise über 18 m über dem Fluss hat sie auf halbem Weg eine 30-Grad-Kurve. Dies führte dazu, dass diese Brücke mehr als drei Jahrzehnte lang ein bedeutendes Wahrzeichen für Reisende auf der Route 66 war.

Chain of Rocks-Bride
Old Chain of Rocks Bridge,
gesehen von der New Chain of Rocks Bridge

Der Name der Brücke stammt von einer 17 Meilen langen Untiefe oder einer Reihe felsiger Stromschnellen, die "Chain of Rocks" genannt wird und nördlich von St. Louis beginnt. 

In unmittelbarer Nähe der Brücke befinden sich zwei burgartige Wasserentnahmetürme  für die Pumpstation Chain of Rocks (ehemalige Trinkwasserversorgung der Stadt).

Wasserentnahmetürme

Im Jahr 1967 wurde die New Chain of Rocks Bridge eröffnet, nur 600m flussaufwärts von der alten Brücke; die Old Chain of Rocks wurde 1968 geschlossen. Die Brücke verfiel, und in den 1970er-Jahren erwogen Abbruchteams der Armee, sie sogar zu Übungszwecken in die Luft zu jagen. 1975 schien der Abriss unmittelbar bevorzustehen, aber der rasant schlechter werdende Preis für Metallschrott rettete die Brücke; ein Abriss lohnte sich nicht mehr.

Old Chain of Rocks

In den 1980er Jahren begann man mit der Sanierung und Restaurierung der Brücke. Die "alte Chain of Rocks Brücke" ist mit fast 500 Kilometer langen Wanderwegen auf beiden Seiten des Flusses verbunden. 1999 wurde sie als Teil des "Route 66 Bikeway" wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.
Übrigens, heute ist sie mit 1.635 m die längste Fußgängerbrücke der Welt!

Fußgängerbrücke

Old chain of Rocks Bridge

Quelle und weiterführende Informationen:

Montag, 12. Juni 2023

An der Mündung des Missouri

Vor fast einem Jahr genau, am 18. Juni 2022, besuchten wir den Entstehungsort des Missouri bei Three Forks.
Dort bilden die zusammenfließenden Quellflüsse Jefferson River (entspringt in Montana), Madison River und Gallatin River (beide entspringen im Yellowstone Park in Wyoming) den Beginn des Missouri Rivers. 

Madison-jefferson-river
Der Madison- (vorne) mündet in den Jefferson-River

Der Missouri-River trägt aufgrund seiner braunen Farbe und der Menge an Schlamm, die er ständig mitführt, den Spitznamen „The Big Muddy“. Er ist mit seinen 4.087 Kilometern länger als der Fluss, in den er einmündet, in den Mississippi-River mit nur 3.778 Kilometern.
Damit sind wir bei dem Ereignis, das wir am 12. Juni 2023 erleben durften  -  den
Besuch an der Einmündung des Missouri in den Mississippi. Innerhalb eines Jahres
haben wir also Anfang und Ende dieses Flusses besucht.

The Missouri meets the mississippi

Das englische Wort für Zusammenfluss ist „Confluence“, dementsprechend besuchten wir den „Confluence Point State Park von Edward „Ted“ und Pat Jones“.
Die beiden Namensgeber für den Confluence Park sind Edward „Ted“ Jones (1925-1990) und Hilda „Pat“ Jones (1925-2018), die aufgrund ihrer Liebe zur Natur eine große Verantwortung für die Erhaltung und Pflege von Landschaft und Natur für sich erkannten. Edward Jones verdiente ein größeres Vermögen mit einer Investmentfirma, die bereits sein Vater 1922 gegründet hatte. Das Ehepaar spendete mehrere Millionen Dollar an die Regierung von Missouri mit der Verpflichtung, dieses Geld gezielt im Naturschutz und im Besonderen für die Landschaftsgestaltung in der Region um Saint Louis einzusetzen. Ein Zitat der beiden sagt alles über sie aus:

„As long as you are on this earth,
it’s your responsibility to make it better for those to come.“

State Park

Die beiden Flüsse, die hier zusammentreffen, führen einem vor Augen, wie wichtig Wasser für das Leben ist. Seit Jahrtausenden werden in den Uferregionen Acker- und Gartenbau betrieben und die Landwirtschaft beispielsweise in Missouri ist immer noch der wichtigste Wirtschaftszweig dieses Staates.
Gleichzeitig waren und sind die beiden Flüsse ein wichtiger Transportweg. Die Spanier, gefolgt von den Franzosen und Briten, nutzten die Möglichkeit, so das Landesinnere zu erreichen. Lewis und Clark starteten 1804 von hier auf ihre große Mission. Mehrere Informationstafeln würdigen diese gewagte Unternehmung.

Infotafel am Confluence
Mississippi /links)  -  Missouri (rechts)

Auch eine Karte von William Clark vom 03.01.1804 soll die damaligen Verläufe der verschiedenen Flüsse im Confluence-Gebiet zeigen - wenige Gemeinsamkeiten mit heute sind feststellbar.
Confluence

Informationstafeln, fest angebracht (sie werden regelmäßig bei Hochwasser überschwemmt), informieren über das Leben in, auf und neben dem Fluss.

Missouri
Mississippi
links - der Mississippi, rechts mündet der Missouri ein

Bei schönem Wetter kann man von der Spitze der Einmündung den Confluence-Tower sehen. Ihn hatten wir gesten bestiegen und hier hinüber gesehen. Das Bild zeigt, wie breit an dieser Stelle der Mississippi ist.

Confluence Tower
Confluence-Tower
Der Confluence-Tower (leicht herangezoomt)

Des Weiteren gedeiht in diesem geschützten Bereich des Confluence Point State Parks von Edward „Ted“ und Pat Jones eine umfangreiche Fauna und Flora, z. B. die Indigo-Ammer.

Indigo Bunting
 ♂ Indigo Bunting (Passerina cyanea)
Blaue Libelle
♂ Blue fronted Dancer (Argia apicalis)

Das Lustigste war eigentlich, dass wir bei unserer Rückfahrt die „Vorfahrt“ einer Schildkröte beachten mussten, die an diesem Ort natürlich alle Vorrechte genießt.

Schildkröte

Das Interpretive Center

Mit zum Start unserer Reise "Auf den Spuren von Lewis & Clark" gehörte der Besuch des Interpretivecenters am Camp River Dubois in Illinoisder „Lewis & Clark State Historic Site“ in Hartford/Illinois.


Diese
Historic Site liegt am Zusammenfluss des Missouri- in den Mississippi-River, den man am besten von oben vom Confluence Tower aus sehen kann. Auch die wesentlich brauner und trüberen Wässer des Missouri sind so deutlicher zu erkennen.
Da im Verlauf der letzten über 200 Jahre sowohl der Mississippi- als auch der Missouri-River durch Erosionen ihre Läufe veränderten, lässt sich heute nicht mehr exakt sagen, wo der tatsächliche Standort von Camp River Dubois lag. Es wird angenommen, dass der ursprüngliche Standort entweder unter dem heutigen Hauptkanal des Mississippi lag, oder sogar auf der Westseite des Flusses, im heutigen Missouri.
Oft wird vergessen, dass das "Corps of Discovery" vor der berühmten Abreise in Saint Louis / St. Charles zunächst eine längere Vorbereitungsphase durchlaufen musste. In diesem Zusammenhang spielt das erste Wintercamp in Illinois eine große Rolle - das Camp River DuBois.

Camp
Camp River DuBois
Modell im Boatshouse - St. Charles

Das Zentrum, das dem Camp-Nachbau angeschlossen ist, wurde im Jahr 2000 errichtet. Es zeigt die einzelnen Vorbereitungsphasen des Corps für ihre Expedition. Ferner gibt es die damals vorliegenden Erkenntnisse des Landes westlich des Mississippi wieder.

Interpretive Center

Es dokumentiert die damalige Zeit auf 14.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Auch kann man einen Film sehen, der sich nur mit der Vorbereitung auf die Expedition befasst und mit den zentralen Fragen: Werden wir eine Ost-West-Passage finden? Was wird uns erwarten? Werden wir zurückkommen?
Im Interpretationszentrum geht man durch sechs, in Kreisen angeordnete Galerien. Hier wird beschrieben, was während der Vorbereitung der Expedition passierte.

Interpretive-Center
Skulptur von Meriwether Lewis, William Clark und Seaman
The Spirit of Discovery
von Pat Kennedy

Die Informationen beginnen mit der historischen Beschreibung, wie sich Präsident Jefferson nach dem Louisiana-Purchase für die Expedition entschied und wie zu dieser Zeit die Situation der „Native Americans“ aussah. Was war zu diesem Zeitpunkt von der Geografie des nördlichen amerikanischen Kontinentes bekannt? Welche Kenntnisse und Informationen hatte man bereits über das „unbekannte“ Land?

we´ve to discover

Danach geht es weiter mit der Präsentation der Planungen, die so umfangreich waren, dass man sie nur mit dem Begriff „unglaublich“ beschreiben kann.
Sowohl William Clark als auch Meriwether Lewis wurden mit dem Anwerben von geeigneten Männern beauftragt. Die Mannschaft versammelte sich während des Winters 1803/1804 im Camp River DuBois und wurde unter der Leitung von William Clark darauf vorbereitet, ein Team zu werden und mussten die letzten Aufgaben für die Expedition erledigen. In der Ausstellung wird beschrieben, welche zahlreichen Konflikte sich anfangs unter den Männern abspielten und wie schwierig es für William Clark war, mit einem richtigen Maß an Disziplin aus ihnen eine Einheit zu formen.
Vorher hatte William Clark schon zahlreiche Planungsaufgaben übernommen, beispielsweise wurde nach seinen Entwürfen das Kielboot gebaut, mit dem der erste Weg auf dem Missouri bis zum Fort Mandan bewältigt werden sollte. Außerdem erlernte er u.a. den Umgang mit einem Sextanten und das Anfertigen von geografischen Karten.
Meriwether Lewis ließ sich fast ein Jahr lang in Philadelphia ausbilden – in Botanik und Zoologie, in Medizin, in Geographie und Geologie, in der Nutzung von Vermessungsgeräten, usw. Danach übernahm er die komplette Planung der Expeditionsausstattung und das Besorgen aller Gegenstände, die für die Expedition eventuell von Bedeutung sein würden – die Liste ist endlos.
Lebensmittel/Gewürze/Kochbedarf, Tee/Whisky, Zelte/Fahnen, Kerzen, Medikamente/chirurgisches Besteck, Geschenke (Perlen, Scheren, Spiegel,…), Werkzeuge, Bücher/Landkarten, Vermessungsgeräte, Angelhaken, Gewehre/Munition/Schießpulver, Kleidung/Schuhe/Gürtel/Stoffe/Leder/Nadeln, Schreibpult/Feder/Tinte/Papier, … und die Liste geht endlos weiter.
Und wenn etwas fehlte, würde man während der Expedition darauf verzichten müssen.

Perlen

Das bedeutete, dass es hunderte von Bündeln, Fässern und Kisten gab, und die mussten vor Beginn der Reise verstaut werden - und zwar zunächst in das Kielboot und dann in die Beiboote.
Highlight der Ausstellung ist ein 16,5 Meter langes Modell des Kielbootes, das in Originalgröße nachgebaut wurde. Auch ist es auf seiner kompletten Länge "aufgeschnitten". So bekommt man eine Vorstellung über die Lagerräume und man kann sehen, wie die damals mitgeführten Waren, Kisten, Fässer, ... verstaut wurden.

halbes Kielboot
halbes kielboot
Abstützbalken

Selbst diese Abstützbalken mussten mitgeführt werden, um das Boot nach dem Anlanden gegen Umkippen zu sichern.
Auch ein Nachbau einer Hütte aus dem Camp wird gezeigt. Dazu gehört, dass man sich hier mit den Gedanken der Männer auseinandersetzt, die sie wohl vor der großen Unternehmung beschäftigten.

Werkzeuge

Danach folgt eine kurze Beschreibung, was das "Corps of Discovery" in den folgenden gut zwei Jahren während der Expedition tatsächlich erlebte, mit welchem Glück sie dieses Vorhaben überlebten und wieder zurückkamen.


Abschließend wird in der Ausstellung darauf eingegangen, welche Bedeutung die erfolgreiche 
Expedition für das heutige Amerika hat.

Vor dem Besucherzentrum wird mit einem Erinnerungsstein darauf hingewiesen, dass vom 12. Dezember 1803 bis zum 14. Mai 1804 das Camp River DuBois im heutigen Illinois der Ausgangspunkt dafür war, dass die "Voyage of Discovery" überhaupt zu der großen Expedition starten konnte: „Together we proceeded on!“/“Gemeinsam gingen wir weiter!“

voyage of discovery

Das Camp River DuBois

oder einfach nur das Camp DuBois gegenüber dem Zusammenfluss der Flüsse Missouri und Mississippi war für fas 5 Monate das Winterquartier des "Corps of Discovery", ehe sie am 14. Mai 1804 ihre gemeinsame Reise in den unbekannten Westen begannen.
Die exakte Lage des damaligen Camps ist unbekannt, da im Laufe der Jahre durch das Mäandern der Flüsse, den damit verbundenen Uferabwaschungen und Hochwässern / Überflutungen usw. neue Flussläufe entstanden. Einzig geblieben ist eine Skizze von Clarks groben Feldaufzeichnungen, die die damalige Lage des Forts (unten rechts) und die sie umgebenden Gebäude wiedergibt.

Skizze Clark
Quelle: Infocenter -Hartford

Im Rahmen des 200. Jahrestages der Lewis & Clark-Unternehmung beschloss man im Jahr 2004, einen Nachbau des Wintercamps zu errichten. Er sollte so gut wie möglich die damalige Situation für die Soldaten wiedergeben.

Camp Dubois
Quelle: Foto Außenwand am Fort DuBois

Das errichtete "Fort" hatte an seinen vier Ecken Kabinen für die Mannschaft, ein weiteres längeres Gebäude in der Mitte diente als Unterkunft für die Offiziere. Es war gleichzeitig auch Lagerraum und Krankenstation. Zwischen den Wänden der einzelnen äußeren Hütten wurden zum Schutz des Innenraums Pallisaden errichtet.
Ein Foto, an einer Außenwand angebracht, zeigt, wie es in einer solchen Hütte einmal ausgesehen hat.
Während Clarks Verantwortung zum damaligen Zeitraum darin bestand, das Lager zu führen und die Männer des neu gegründeten Corps of Discovery auszubilden, besorgte Lewis den Winter über in St. Louis Vorräte sowie Ausrüstungs.

Inneneinrichtung
Quelle: Foto Außenwand am Fort Du Bois

15 Jahre hielt die hölzerne Konstruktion des Forts der Witterung stand, dann mussten bereits die morschen Pallisaden entfernt werden.

Fort DuBois

Nur wenige Jahre später wurde das Fort "aufgegeben".

Fort Marode

Fort mit marodem Schornstein

Fort DuBois, marode Wände

Wir fanden es traurig, dass man für solch ein Fort ("Fort Marode") immer noch Werbung macht, um nachvollziehen zu können, wie das damalige Leben in dem Wintercamp vonstatten ging.


Übrigens: diejenigen, die an der Expedition beteiligt waren, nannten es nie das "Corps of Discovery". In den Tagebüchern finden wir hingegen Ausdrücke wie Western Expedition, Voyage of Discovery und "Lewis' Korps von Freiwilligen für die North West Discovery".

Quelle und weiterführende Informationen:
https://lewisandclark.org/wpo/pdf/vol3no1.pdf ↗  = (Scale Model of Camp DuBois)
The Field Notes of Captain William Clark, 1803-1805 Hardcover – January 1, 1964
by William Clark (Author), Ernest Staples Osgood (Editor)