Montag, 25. Juli 2022

In Lewiston und Clarkston

Als Lewis & Clark mit ihrem Discovery Corps am 10. Oktober 1805 hier an der Einmündung des Clearwater Rivers in den Snake River ihr Lager aufschlugen, ahnten sie nicht, dass sich 200 Jahre später an dieser Stelle zwei größere Städte befinden würden (Lewiston mit ca. 33.000 Einwohnern, Clarkston mit ca. 7.500 Einwohnern).

arriving

Old Toby, der das Discoverycorps über die Bitterroot Mountains, den Lehmi- und den Lolo-Pass, bis hierher geführt hatte, verließ mit seinem Sohn die Gruppe und kehrte wieder zu seinem Stamm zurück.

Eigentlich sind die beiden oben genannten Städte heute miteinander eng verbunden und nur durch den Snake River getrennt, tatsächlich befinden sie sich jedoch in zwei unterschiedlichen Bundesstaaten (Lewiston in Idaho, Clarkston in Washington). Allerdings profitieren beide Städte von ihrer Lage am Fluss und im Besonderen von ihrer Lage am Eingang des Hells Canyon, der ein beliebtes touristisches Ziel ist.

Vieles ist in den beiden Städten nach Lewis und Clark benannt, allem voran natürlich das 1893 gegründete Lewis and Clark State College in Lewiston.

College

Es gibt mehrere Erinnerungsstätten, die mit der Historie der Lewis & Clark Expedition verbunden sind.
Da ist einmal der Granite Lake Park im Hafen von Clarkston.

Granit Lake Park

Lewis and Clark

L & C

In dem 2 Hektar großen Park sind zahlreiche Pflanzen zu sehen, die zu denen gehören, die Lewis und Clark erstmalig beschrieben haben. Wobei anzumerken ist, dass diese Region vor zweihundert Jahren völlig unbewaldet war und die heute angepflanzten Bäume von Lewis & Clark in anderen Regionen des Landes beschrieben wurden.

Oregon Grape
Mahonia: Oregon Grape

Mahonia
Mahonia: Oregon Grape

Vor dem Granite Lake Park ist ein Einbaum-Kanu ausgestellt, das in der Technik hergestellt wurde, die die Männer des Expeditionscorps vor 200 Jahren nutzten.

Canoe

In der Innenstadt von Lewiston, aber auch am Ortseingang, findet man zahlreiche Skulpturen aus Stahl der Künstler David Govedare und Keith Powell. Die Kunstwerke stellen die Treffen der Nez Percé mit dem Discovery Corps dar, haben aber auch die Lebensweise und Kultur der Nez Percé zum Inhalt. Der Künstler Shirly Bothum (1937-2003) erschuf eine Skulpturengruppe, die Lewis, Clark und Sacajawea darstellt, als sie die Bitterroot Mountains in der Ferne erblicken.

Indianer

Lewis

wieder Berge

Besonders besuchenswert ist das Lewis and Clark Interpretive Center in Lewiston, das sich am Zusammenfluss von Clearwater River und Snake River befindet. Man muss mittels eine Überführung über den Highway 12 von einem Parkplatz aus zum Center gehen.

outdoor center

they camped here

Das Center selbst ist eine „outdoor-Installation“. Mehrere Tafeln sind an den Wänden eines überdachten, aber offenen Pavillons angebracht und informieren über den gesamten Prozess der Geschichte der Expedition – von den ersten Gedanken des Präsidenten Jefferson zu dem Vorhaben bis zur Ausführung durch Lewis & Clark.
Ein Kanu, das beschrieben und 1977 ausgestellt wurde, existiert allerdings nicht mehr! Die erklärenden Texte sind nahezu unleserlich.

Kanu-Info

Vor diesem Pavillon steht ein Bronze-Kunstwerk von Nancy Dreher mit dem Titel „Tseminicum“. Die Figur interpretiert die Mythologie der Nez Percé mit einer symbolischen Figur der „Erdmutter“. „Tseminicum“ bedeutet in der Nez Percé-Sprache „Treffen der Gewässer“. Auf der Skulptur werden alle Wildtiere gezeigt, die in den Legenden der Nez Percé eine Rolle spielen. Aus den Händen der „Erdmutter“ entspringen zwei Flüsse – symbolisch für die hier aufeinandertreffenden Clearwater River und Snake River. Und über den Tieren wacht der „Geist der Natur“.

Mutter-erde


seitenansicht

Zurück am Parkplatz wird man noch darüber informiert, dass auch Chinesen in großer Anzahl einst in Lewiston eine Rolle spielten (im Jahr 1870 immerhin über 1.500), aber bereits Anfang des 20. Jahrhunderts nur noch einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung stellten.

Chinesen

Ein größeres Informationszentrum zur Lewis & Clark-Historie ist das etwas südlich direkt am Snake River gelegene Lewis and Clark Discovery Center im Hells Gate State Park. Das Zentrum ist großzügig gestaltet, bietet aber nur eine kleine Ausstellung und zeigt einen Film zur Expedition (Titel: „From the Mountains to the Sea: Lewis and Clark in Idaho“). Im Außenbereich befindet sich ein schön gestalteter Rundweg mit zahlreichen Informationstafeln.

Kanu-Bau

Kanu

supply

Did you know

What happened

Nach so viel Kunst und Lewis & Clark - Historie war es  anschließend eine nette Abwechslung, einer „wilden“ Truthahn-Mama mit ihren Küken zuzuschauen oder einfach nur am Ufer des Snake-Rivers sitzend dem schnellen Flug der Libellen zuzusehen. 

Truthahn


Libelle

Sonntag, 24. Juli 2022

Spalding Mission

Die ehemalige Missionsstation befindet sich auf dem Gelände des Nez Percé National Historical Park. Der Lapwai Creek (creek = Bach) mündet an dieser Stelle in den Clearwater River. So trägt die ehemalige Missionsstation auch den Nez Percé-Namen „Lapwai“, was gemäß der Nez Percé-Sprache „Tal der Schmetterlinge“ bedeutet. Früher kamen Lachse zur Laichablage bis in diesen Bach; mit dem Bau etlicher Staudämme flussabwärts zum Hochwasserschutz und zur Stromgewinnung wurde leider die Lachswanderung unterbunden.

historical site

Fünf kurze Rundwege führen den Besucher über die sogenannte „spalding site“. 
So kann man u.a. entlang einiger erhalten gebliebenen Ruinen des historischen Ortes wandern oder das eigentliche ehemalige Missionsgelände erkunden. Entlang der Rundwege befinden sich zahlreiche Informationstafeln.

Rundwege

Henry Harmon und Eliza Spalding gründeten 1838 an einem Siedlungsort der Nez Percé, am Ufer des Clearwater Rivers, eine presbyterianische Missionsstation, um die Nez Percé zu christianisieren und im amerikanisch / europäischen Sinn zu erziehen. Henry Spalding soll über 930 Nez Percé getauft haben.

Die Spaldings waren 1836 mit Marcus und Narzissa Whitman in New York aufgebrochen, um ihren Missionsauftrag zu verwirklichen. Während die Whitmans in dem rund 200 Kilometer entfernten Walla Walla bei den Cayuse-Indianern blieben, entschieden sich die Spaldings für Lapwai und die Nez Percé.
Spalding wollte erreichen, dass die Nez Percé, die gemäß dem Jahresrhythmus durch das Land zogen, sesshaft würden und dauerhaft auf dem Missionsgelände wohnen blieben; u.a. vermittelte er ihnen den Abau von Kartoffeln. So konnten bereits 1837, erstmals auf dem Boden des heutigen Staates Idaho, (Staatsmotto: „Famous Potatoes“) Kartoffeln geerntet werden.

Spalding Mission

Im Laufe der Jahre ließen die Spaldings zahlreiche Gebäude errichten; so gab es bald neben dem eigenen Wohnhaus eine Kirche, eine Schule und sogar eine Druckerei. In dieser wurde 1839 erstmalig in der Pazifik-Region ein Druckwerk hergestellt  - Teile der Bibel. Die Schule besuchten überwiegend erwachsene Nez Percé, die in der englischen Sprache unterrichtet wurden.

Auch eine Schrot- und eine Sägemühle wurden erbaut; sie wurden allerdings 1879 während einer Überschwemmung zerstört.

1847 flohen die Spaldings, nachdem das Ehepaar Whitman in Walla Walla ermordet worden war. Daraufhin verfielen viele Gebäude, aber die Ansiedlung an sich blieb bestehen. 

In dieser presbyterianischen Kirche wurde 1876 zum ersten Mal eine Messe abgehalten, später wurde die Holzkirche durch einen Anbau und durch Backsteinvorbauten ergänzt.

Church history

Kirche Spalding

Das Gelände, auf dem diese Kirche steht, befindet sich in Privatbesitz; somit ist das Kirchenbebäude nicht frei zugänglich! Religiöse Veranstaltungen werden heute darin noch regelmäßig abgehalten.
Henry Spalding kam 1871  - nach 24 Jahren -  nochmals als Lehrer, nicht mehr als Missionar, nach Lapwai zurück und wurde 1874, nach seinem Tod, auf dem Friedhof von Lapwai beerdigt. Auf dem historischen Friedhof der "Lapwai Mission Station" findet man außer dem Spalding-Grab auch viele Gräber von Verstorbenen der Nez Percé.

Lapwai Cemetery

Grabstein Spalding

Das ehemalige Spalding-Gebäude selbst wurde in den folgenden Jahrzehnten von dem „Agenten für indianische Angelegenheiten“ bewohnt, nachdem das Lapwai-Tal 1855 zum Indianer-Reservat erklärt wurde. Das originale Gebäude existierte seit 1900 nicht mehr. Heute erinnert nur noch ein eingezäuntes Areal an den ehemaligen Standort des Hauses.

Spalding Home Site

Spalding Home Site

Allein über die bereits 1862 erbaute Hütte für den "Indian Angent" könnte man ein komplett eigenes Kapitel schreiben. Die Verhandlungen mit den Nez Percé, die in ihr geführt wurden (Treaty von 1855 / 1877), ihr lokaler Umzug 1920 und ihre Rückversetzung 1975 sowie die daraufhin erfolgte Restaurierung im Jahr 1977. 

Indian angency hütte

Indian Agent

Agent cabin

Aber auch über die darin tätigen ("noblen und weniger noblen") Agenten für "Indianische Angelegenheiten" könnte man viele Geschichten schreiben. Sie waren Zivilisten, die vom Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt wurden, um als Botschafter für die in der Region (später den Reservaten) lebenden indianischen Nationen zu fungieren und auf Einhaltung der beidseitig geschlossenen Verträge zu achten. Oft bedachten sie nur ihren eigenen Vorteil!

Indian Agents

House von Indian Agent
Ehemaliges Wohnhaus eines "Indian Agents"

Nachdem die Familie Spalding die Region 1847 verlassen hatte, blieben dennoch etliche Siedler. Zeuge der hiesigen Ansiedlung ist u.a. der Merchandise Store, der von Lewis und Margaret Watson 1910 eröffnet und bis 1965 geführt wurde. Die Familie war eng mit der Gemeinschaft in der Spalding Area verbunden und war enorm wichtig für die Grundversorgung der hier wohnenden Menschen. Gleichzeitig war sie "Handelsstation" für die Nez Percé.

Watson & Co

Watson Store 2022

Watson Store interieur
Heute noch vorhandenes Interieur im Watson Store

Bis Ende der 50iger Jahre gab es in "Spalding Mission" auch ein kleines Museum, in dem über viele Jahre hinweg indianische Kunst der Nez Percé zusammengetragen wurde. Es war Sacajawea gewidmet. Das Ehepaar Joe und Pauline Evans kaufte in den 30iger Jahren die ehemalige Holzhütte der "Indian Agency" und sammelte darin erste Ausstellungsstücke. Nachdem die Eisenbahn ihre Gleise 1899 durch das Missionsareal verlegten und ab 1920 auch der Highway 95 durch das Areal führte, kamen sogar erste Touristen.
Leider zerstörte 1964 ein extremes Winterhochwasser u.a. auch dieses Museum. Es wurde nie wieder eröffnet.

Sacajawea Museum

Dafür kann man auf dem Gelände des Nez Percé National Historical Park ein Informationszentrum ↗ besuchen, das nicht nur einen interessanten Film über die Kultur und den Existenzkampf der Nez Percé zeigt, sondern auch noch viele Einzelstücke aus ihrem Alltagsleben präsentiert. In der Sammlung des Zentrums (Nez Percé tribe wetxuuwíitin collection ↗ ) befinden sich auch viele Gegenstände, die bereits Henry Spalding sammelte. Ihre Geschichten kann man sogar Stück für Stück im Internet ↗ nachvollziehen.

originale Kleidungsstücke

Kopfbedeckungen

Abschließend eine kleine Geschichte aus dem Nez Percé-Film, der im Informationszentrum gezeigt wird: eine Nachfahrin erzählte, dass ihre Großmutter mehrere Male getauft worden sei (katholisch, presbyterianisch, anglikanisch, …), aber gleichzeitig auch ins „Langhaus“ zum Praktizieren der Nez Percé-Traditionen gegangen sei. Die Großmutter habe ihr eine symbolische Geschichte erzählt: „Der Schöpfer lässt ein Seil auf die Erde herab. Es dröselt sich auf der Erde in seine einzelnen Stränge auf und holt an jedem Ende einen Glaubenden unterschiedlichster Religion ab, damit er in den Himmel zu dem einen Schöpfer kommen kann.“ 
Dies ist durchaus eine für die heutige Zeit beachtenswerte Geschichte.

Nach Lewiston

Man verlässt Orofino über eine Brücke, die über den Clearwater River führt. Diese Stelle am Fluss wird seit Jahrhunderten „The Crossing“ genannt.

The Crossing

The crossing

Viele Generationen der Nez Percé nutzten die flache Flussstelle, um im Sommer durch den Fluss von einem Ufer zum gegenüberliegenden durchzuwaten oder durchzureiten bzw. ihn bei Hochwasser mit einem Kanu zu überqueren.
In späteren Jahren pendelte eine Fähre über den Fluss, um bspw. die Goldsucher überzusetzen, die nach Pierce unterwegs waren.

Ferry Crossing

Im Laufe der Jahre wurde die Fähre durch mehrere einfache Metallbrücken ersetzt, bis dann in den 1990er Jahren die heutige moderne Brücke gebaut wurde.

Die Holztransporte sowohl auf dem Clearwater River als auch auf dem Schienenweg nach Lewiston existieren schon lange nicht mehr; heute erfolgt der Langholztransport per LKW über die Straße.

Holztransport

ehemaliger Bahnhof
Ehemaliger Bahnhofsbereich von Orofino

Lewis & Clark waren die ersten weißen Männer, die den Clearwater River an dieser Stelle überquerten  - W. Clark mit dem Nez Percé-Häuptling „Twisted Hair“ sogar viele Male, um mit ihm zusammen Bäume zu finden, die sich für einen Kanu-Bau eignen würden.

Das Discovery Corps hatte unweit der heutigen Stadt Orofino auf der gegenüberliegenden, d.h. linken Flussseite, neben dem kleinen Ort Ahsaka ihr sogenanntes „Canoe Camp“ aufgeschlagen. Heute erinnert ein "Historical Park" an die Begebenheit.

Indianer-Dorf

canoe-camp

Nez-Percé

An dieser Stelle mündet der North Fork Clearwater River in den Clearwater River ein. Die Erinnerungsstätte an das Canoe Camp erreicht man von Orofino kommend nach der Brückenüberquerung „The Crossing“ in wenigen Kilometern.

confluence













Zwischen dem 24. September 1805 und dem 03. Oktober 1805 bauten die Männer der Expedition insgesamt fünf „Einbaum-Kanus“, mit denen sie den Pazifischen Ozean erreichen wollten. In ihren Tagebüchern vermerkten Lewis & Clark, dass der Kanu-Bau langsam voranging, da die meisten Männer in dieser Zeit krank waren. Die Arbeit des Kanu-Baus war sehr kräftezehrend  -  die Männer mussten, lediglich mit Äxten ausgestattet, zuerst die Bäume fällen, dann die Seitenäste entfernen, um schließlich die viele Meter langen Stämme der Ponderosa-Pinien aushöhlen zu können. Von den Nez Percé lernten sie die Technik, dass man den Stamm von innen vorsichtig ausbrennen kann, was die langwierige Arbeit etwas erleichtert.

canoe building

Wenn man auf den kurzen Spazierwegen der Erinnerungsstätte des „Canoe Camp“ unterwegs ist, kann man in der Ferne den 1973 fertig gestellten „Dworshak-Dam“↗ sehen. Er staut das Wasser des North Fork Clearwater River auf, bildet den Stausee „Dworshak-Reservoir“ und versorgt die gesamte Region mit Strom; benannt wurde er nach dem Senator und Kongressabgeordneten Henry Dworshak (1894 - 1962) aus Idaho.

Dworshak Damm

Im Laufe der Jahre wurden an dieser für das Expeditionscorps besonderen Stelle Gedenksteine bzw. -plaketten hinterlegt.. Manche sind leider nur noch schwer zu entziffern, eine Gedenkmedallie fehlt und ein ehemals ausgestelltes hölzernes Kanu gibt es auch nicht mehr.


zuur Erinnerung

Friedensmedaillie

Fährt man auf dem Highway 12 weiter, ist man wieder auf dem Abschnitt „Northwest Passage Scenic Byway“. So gelangt man zu einem Erholungspark mit Campingplatz, der vor allem bei Anglern sehr beliebt ist. Er trägt den Namen „Pink House“ ↗. Das rosa angemalte Haus existiert schon lange nicht mehr; es wurde von Vandalen niedergebrannt, aber sein Name lebt weiter. Es gehörte Charles und June McCollister. June strich das Haus 1956 mit rosa Farbe, da sie der Meinung war, dem Tal würde ein Farbtupfer wohl tun. Charles McCollister war langjähriger Vorarbeiter der Holzfällervereinigung am Clearwater River.

Clearwater
Clearwater River mit Sandstrand

Ein weiterer "Historic marker" am Highway 12 erinnert an die „Lenore Tram“. Nachdem neben dem Clearwater River bereits ab 1898 von Lewiston bis zum Ort Lenore eine Eisenbahnlinie verlief, hatten die Farmer im Prärie-Hochtal über dem Ort das Problem, wie sie kostengünstig ihre großen Getreidemengen zum Verladen hinunter zur Eisenbahnlinie bringen konnten. Sie konstruierten die „Lenore Tram“. Die Getreidewagons liefen durch ihr eigenes Gewicht die steilen Abhänge von der Prärie bis zum Fluss hinunter, die leeren Wagen wurden im Gegenzug mit einem Drahtseilsystem dabei  zeitgleich nach oben gezogen. Bereits im Jahr 1903 konnten auf diese Weise etwa 3.500 Tonnen befördert werden. Leider zerstörte ein Feuer die „Lenore Tram“ 1937  komplett; sie wurde nie wieder aufgebaut.

Leonore Tram

Auch hier ein Beispiel, wie wir es so oft entlang des Lewis & Clark Trails sehen konnten. Anlässlich des 200jährigen Erinnerungsjubiläums wurde landesweit VIEL Geld für neue Informationszentren, Schilder ... ausgegeben, doch die Weiterpflege danach blieb oft aus. So sind viele Texte oft nicht mehr lesbar oder es fehlen die Schilder (nur die ehemaligen Befestigungselemente sind noch sichtbar), und einmal zur Erinnerung gepflanzte Bäume oder Sträucher an den Jahrestag der Lewis & Clark Unternehmung wurden abgeholzt!

Flieder abgeholzt
Schrift nur noch schwer zu entziffern - Flieder abgeholzt

Entlang des Clearwater Rivers fährt man weiterhin auf dem Highway 12 und passiert dabei häufig größere Inseln und Stromschnellen.

Clearwater

Auch die Landschaft zeigt sich dabei immer wieder von ihrer interessanten geologischen Seite.

Insel

Basalt

Nach wenigen Kilometern passiert man erste Weingüter. Die Weinberge schmiegen sich an die inzwischen flacheren Hänge am Ufer. Viele Weingüter laden zu romantischen Weinproben ein, die einem neben dem Weingenuss einen schönen Blick in das Clearwater-Tal bieten.

Weinbau

Die Landschaft wird generell fruchtbarer, sodass auch größere Getreidefelder auffallen, auf denen jeder Zentimeter bis zum nächsten Hangabfall genutzt wird.

Getreideanbau

Kurz vor Lewiston sollte man vom Highway 12 links abbiegen, um die ehemalige "Spalding Mission" zu besichtigen. Dieser Abstecher wird nachfolgend gesondert beschrieben.

Nach insgesamt 70 Kilometern erreicht man Lewiston, unser heutiges Etappenziel. Am westlichen Stadtrand fließt der Snake River, in den der Clearwater River einmündet.

Confluence

Lewiston liegt an der Grenze vom Bundesstaat Idaho. Fährt man über eine der beiden Brücken, die den Snake River hier überspannen, erreicht man das im Bundesstaat Washington liegende Clarkston.

Der Campingplatz, in dem wir übernachten wollen, liegt südlich von Lewiston im "Hells Gate State Park", der sich am Eingang zum Hells Gate Canyon des Snake Rivers befindet. Gegenüber sieht man einen auffallenden Felsen "vulkanischen" Urpsrungs; er ist ein Wahrzeichen der Städte Lewiston und Clarkston.

landmark
Swallow's Nest Rock