Sonntag, 9. Juni 2019

An den Pazifik

"Drive through" für einen Kaffee
Vollgetankt verließen wir Hoquiam.
Wir passierten das letzte „Kaffee-Haus“ des Ortes, ehe wir auf dem Pacific Coast Scenic Byway, dem Highway 101, die Zivilisation für einige Zeit hinter uns ließen.





















Wir erreichten bald den Olympic National Forest und durchfuhren anfänglich dunkle Wälder mit hohen Bäumen, die bis an den Straßenrand reichten.




Später wurde der Abstand der Bäume zur Straße etwas lichter, jedoch aufgefüllt mit grell-gelb blühendem Ginster. Er wurde aus Europa eingeschleppt und breitet sich  bevorzugt an Straßenrändern und -böschungen aus. Kilometerlang fuhren wir an dem oft beidseitigen der Straße wachsenden Ginster (Scot´s Broom) entlang.

In Quinault legten wir einen ersten Zwischenstopp ein. Hier in ihrem Reservat betreiben die Native Americans eine kleine Niederlassung. (Der Fluss heißt Quinault, der See heißt Quinault, und selbst das einzige Lokal ist logischerweise das Quinault River Inn).


Der zweite Stopp an diesem Tag galt dem Regenwald. Auf einem kurzen Rundweg kann man auf dem „Rain Forest Nature Trail“ den Regenwald mit seiner Flora und Fauna erkunden.










Wir sahen wieder nicht nur extrem hohe, kerzengerade gewachsene Bäume (hauptsächlich Western Hemlock, Douglas-Fir, Western Red-Cedar und Sitka Spruce),
sondern diesmal galt unser Augenmerk insbesondere
den Moosen, Flechten, Farnen und Pilzen.

















Wurzeln umklammern Baumstumpf








Feucht ist es im Regenwald.













Wir konnten mit Moos bewachsene Äste und Baumstämme bewundern, aber auch die unterschiedlichsten Farne, wie sie sich ihren Lebensraum sicherten.





Umgefallene Bäume und Wurzeln waren sogleich von anderen Pflanzen wieder besiedelt worden und gingen dabei ihren Weg des Vergänglich.
Pilze trugen dazu nicht unerheblich bei.

















Wir setzten unsere Reise fort und erreichten bald darauf den Pazifik.
Auf dem Kalaloch Campground im Olympic National Park, am Kalaloch-Strand gelegen, beendeten wir für heute unsere Reise. 

Wir erkundeten bei heftigem Nord-West-Wind die Gegend. 
[Dabei wiesen Haare und Baumwipfel in die selbe Richtung.]


Am Pazifik !!!












Der feinkörnige Sandstrand war menschenleer!


Heute gefahrene Kilometer:  111

Samstag, 8. Juni 2019

Nach Aberdeen

Wir verließen den feuchten und dichten Wald, der sich weitgehend selbst überlassen wird, und den Mount Rainier Nationalpark auf dem selben Weg, wie wir gekommen waren und fuhren auf dem Highway 12 weiter Richtung Westen.

















Wir beabsichtigen, uns in den kommenden Tagen noch einmal im Mount Olympic Nationalpark im Westen von Seattle um zusehen, ehe wir Mitte des Monats dann südwärts weiter fahren wollen.
Wir beobachteten, wie der dichte Wald mit den Moos bewachsenen Bäumen den saftigen Wiesen neben dem Cowlitz River wich, Margeriten ganze Wiesen weis färbte; die Holzverarbeitung ist hier - neben dem Tourismus - immer noch fester Bestandteil der ansässigen Bevölkerung. Selbst die Schnitzkunst ist hier zu Hause.

Einen ersten größeren Halt legten wir im etwas abseits des Highways gelegenen Lewis and Clark State Park ein (benannt nach den beiden, die die erste amerikanische Überlandexpedition der Vereinigten Staaten zur Pazifikküste und zurück durchführten). Dieser Wald mit Parkanlagen und blühenden Rothodendron-Sträuchern glich eher einem liebevoll gepflegten Sanatoriumgarten, als einem Campingplatz.






In unmittelbarer Nähe befindet sich das Jackson House.& 

Der gebürtige Engländer John R. Jackson, der über den Oregon Trail in dieses Land kam, baute 1845 als erster europäischer Siedler nördlich des Columbia Rivers hier eine Hütte. Als er 1848 heiratete, baute er diese Blockhütte, die später um einige Anbauten ergänzt wurde.

Die Familie betrieb in der Nähe eine kleine Farm. 
Jackson starb 1873, seine Frau zog 1882 aus und das Haus verfiel.
1915 wurde jedoch das Haus nieder gerissen. Seine Enkelin Anna Koontz setzte sich für den Erhalt ein und die Hütte wurde mit den verbliebenen Materialien neu errichtet und 1922 seiner Bestimmung wieder übergeben.

Interessant auch, das das Haus von Jackson damals an dem Cowlitz Trail lag, die nördliche Fortführung des Oregon Trails. (Verbindung von Oregon City mit Puget Sound  [heute nahe Seattle]).

Nach der Besichtigung fuhren wir erneut noch ein Stück auf dem Highway 12 Richtung Westen, um dann auf der Interstate 5 den Weg nach Norden einzuschlagen.


An dieser  Kreuzung sahen wir diesmal ein etwas größeres „Kaffee-Haus“ (Pony-Expresso).






Bereits ab Grand Mound folgten wir jedoch wieder dem Highway 12 nach Westen, um dann –weiterhin den Highway 12, den Olympic Highway, hier jetzt zusätzlich noch mit der Bezeichnung Highway 8 gekennzeichnet, nach Aberdeen zu nehmen.













Im Vorort von Aberdeen versorgten wir uns wieder mit Lebensmitteln, um dann am Ende der Stadt, bzw. in Hoquiam
im örtlichen River RV Park  & einzuchecken.







Der Hoquiam-River unterliegt den Gezeiten von Ebbe und Flut; deshalb ist das Ufer des Flusses am Campingplatz auch stark verschlammt.








Heute gefahrene Kilometer: 245 km


Freitag, 7. Juni 2019

Im Grouse Country

Das es ein "Baer-, ein Cougar-Country" und auch ein "Rattleskake-Country" gibt, wussten wir bereits, doch es scheint auch ein
"Grouse - Country"

zu geben, in dem äußerste Vorsicht geboten ist.
Zumindest wir erfuhren es:  :-)


Während eines kleinen Spaziergangs erkannte ich im Augenwinkel, dass sich gut getarnt am Wegesrand, im nahen Farn, etwas befand, was dort nicht hingehörte.







Und richtig, während ich kurz inne hielt, kam diese Grouse aus ihrem Versteck und lief schnell auf den Weg  -  vor mich!








Sie stellte sich gar quer und drohte mir  -

mit gespreizten Schwanzfedern.







Da ich nicht wich, ging sie zum Hackangriff
auf meine Wanderschuhe über.













Um ihrem Schnabelattacken zu entgehen,
zog ich schnell meinen Fuß zurück,
mehrere male schnell hintereinander.

Wer mich dabei gesehen haben sollte hätte ich meinen können, ich tanze auf dem Waldweg. :-)








Donnerstag, 6. Juni 2019

Grove of the Patriarchs

Web-Informationen zu diesem Areal findet man auch hier &  und hier & 

Auf einem einfachen und kurzen Rundwanderwegen kommt man zu mächtig hohen Bäumen.














Dazu quert man erst eine Hängebrücke, um dann in den "Wald der Giganten" eintauchen zu können.













Einige der hier stehenden Bäume
sind 1.000 Jahre alt.

Im Mount Rainier National Park


Wir verließen den Campingplatz zeitig,
wollten wir heute doch noch einmal nach Paradies fahren.


Kurz vor Paradies hielten wir   - wie viele -  an den Christine-Falls; die Wasserfälle fallen z.T. laut tosend in mehreren Kaskaden talwärts in den Van Trump Creek.




Leider hatten wir gestern schon feststellen können, dass die Wiesen und Hänge um Paradies alle noch gut mit Schnee bedeckt waren. Für die erhofften blühenden Almwiesen müssten wir dieses Jahr in 4 Wochen noch einmal wieder kommen. So blieben wir nicht lange in der Schneeregion und dem hier doch auch kalten Wind, und fuhren lieber wieder etwas weiter talwärts.

Vorher konnten wir bei schönem Wetter den von den Wolken teilweise freigegebenen Schnee bedeckten Berg mit seinen Gletschern und Wasserfällen (zumindest durch das Fernglas) erkunden.



Wir querten das breite, vom Nisqualy- River geschaffene Tal, in dem nur ein kleiner Rinnsal inmitten von viel Geröll floss.






Hier sahen wir nahezu am Straßenrand die ersten Deers.










Auch ein Murmeltier zeigte sich kurz, ehe es im nahen Straßenrand wieder verschwand, in dem saftiges Gras wuchs.


Wir legten heute so manchen Stopp ein, erfreuten uns an den möglichen Weitsichten und wanderten auch noch den kleinen Rundwanderweg  durch den „Grove of the Patriarchs“, ehe wir diesmal am Ohanapecosh-Campground für zwei Nächte eincheckten.

Direkt hinter unserem Stellplatz, umgeben wieder von sehr hohen Bäumen, rauschte der Ohanapecosh River.