Dienstag, 14. August 2018

nach Glennallen


Kurz nachdem wir wieder auf dem Highway waren, eröffnet sich für uns erneut ein Blick auf den Matanuska-Gletscher und sein Flussbett.

















Wenig später passierten wie die
Long Rifle Lodge.
Kurz vorher befindet sich die Zufahrt zur einer kostenpflichtgen Straße ($ 30) zum Matanuska Glacier.
Dort angekommen, kann man den Gletscher zu Fuß erkunden.


Es scheint lukrativ zu sein und sich zu lohnen, denn
MICA Adventurers & Ice Guides
befindet sich direkt hinter der Lodge.
webseiten:



Der Highway steigt weiterhin an und erneut hat man diesmal einen noch näheren Blick auf den Gletscher, wie er sich im Schatten hoher Bäume entlang zieht.





Wir querten den Caribou Creek Bridge; direkt dahinter befindet sich die immer noch aktive Recreational Gold Mining Area.
Auf dem staatseigenen Land darf man sogar mit "normaler" Ausrüstung auf Goldsuche gehen.








Wir passierten am Highway 
Grand View Café and RV Campground.
Bereits 2017 war das komplette Anwesen für
$ 675.000 zu haben; ein Käufer wird sich noch nicht gefunden haben, denn derzeit sind es nur noch $ 590.000, die die derzeitigen Besitzer für ein Anwesenwechsel haben möchten.



Bald querten wir den Gypsum Creek und etwa einen Kilometer weiter hatten wir von einer Haltebucht eine kurios bunte Aussicht auf die gesamte Gypsum-Bergkette.











Erklärungen für dieses bunte Phänomen lieferten Informationstafeln auf einem nahen Rastplatz.











Nach weiteren zwei Kilometern auf dem Highway näherten wir uns der
Sheep Mountain Lodge

Da es im Restaurant u.a. "Fresh-baked cinnamon rolls" geben soll, legten wir hier einen Halt ein.
Unsere Erfahrungen zur ´cinnamon roll-Verköstigung` findet man hier.

https://canada-s-calling.blogspot.com/p/cinnamon-buns.html

1942 wurde das "Sheep Mountain Inn" als One-Room-Lodge für Trappern und Arbeiter entlang des Glenn Highways erbaut.
1946 wurde die Sheep Mountain Lodge anstelle des Inn als zweistöckiges Blockhaus mit 13 Zimmern von Alton A. Johnson und Virginia E. Johnson gebaut.
1952 kaufte die Krankenschwester Trudy und Ehemann Duke Jurgeleit die Lodge
1958 brannte die Lodge ab; Trudy und Duke bauten sie wieder auf. Duke starb 1972. Trudy heiratete erneut, doch es ging nicht lanmge gut. Viele Jahre Single suchte sie einen Elektriker für das Anwesen; Lloyd Tolbert kam und reparierte neben Haus und Hof auch das Herz von Trudy.
Sie verkauften die Lodge und beide zogen nach Florida, doch die neuen Eigentümer überstanden die Winter in den Bergen nicht.
Trudy und Lloyd kamen zurück, um das Hüttengeschäft wieder zu übernehmen. Nachdem Lloyd gestorben war, versuchte Trudy, die Lodge alleine zu führen. Sie war 75, als sie schließlich in das Pionierheim in Palmer zog; sie starb 1995.
Von 1981-1985 betr ieben Debi und Sherman Reams die Lodge.
Ab 1985 übernahmen David Cohen und Ehefrau Diane Schneider die Lodge. Sie renovierten viel, einschließlich der Gartenanlage,  erstellten seinem Hütten und einen dynamischen Mehrzweckraum. Die Lodge etwickelte sich zu einem beliebten Zwischenstopp zwischen Palmer und Glennallen.
2000 waren Zack und Anjanette Steer die neuen Eigentümer. Ihre Söhne Glenn und Clayton halfen in der Lodge, nahmen aber auch an sechs Iditarod Schlittenhunderennen und zwei Yukon Quest Rennen teil.
Ab 2015 - sind das Ehepaar Mark und Ruthann Fleenor sowie Ryan and Rachel Cote die neuen Besitzer.

Die Landschaft Richtung Nord-Westen wird flacher!


















Die Landmarke “knob”, der Berg mit dem Umsetzter, markiert den Eingang zum Chickaloon Pass für kleinere Flugzeuge.













Am Ende eines Parkplatzes  steht ein Gedenkstein mit einer Tafel, die an Trooper Bruce A. Heck erinnert, der auf dem Highway während des Dienstes starb.
“On a cold winter night, on January 10, 1997, Alaska State Trooper Bruce Heck gave his life in the line of duty near this location."














Nach weiteren einsamen gut 20 Kilometer erreicht man die
Eureka Lodge

Sie war die erste Lodge am Glenn Highway.
Paul Waverly eröffnete sie bereits
1936 als "Jagdschloss". Die original Lodge, am Ufer eines kleinen Sees errichtet, liegt jedoch etwa 100 m östlich der heutigen modernen Eureka Lodge. Sie hat in der Zwischenzeit ein Blechdach bekommen.
1945 wurde die Blockhütte erweitert.
Ein größeres Lodge-Gebäude wurde in den späten 1940er Jahren gebaut.
2011 stand sie Lodge schon zum Verkauf, aber der jetzige Besitzer der Lodge ist weiterhin Jim Fimpel. Die Lodge ist aktuell 36 Jahre im Familienbesitz und im März 2018 suchte Darla Fimpel gar einen Koch, der bereit ist, in dieser "Einöde" zu leben.














Von dieser Lodge hat man auch einen weiten Blick auf erneute Gletscherzungen.


















Noch sind es 58 Kilometer bis nach Glennallen, doch 100 m hinter der Entfernungsangabe befindet sich an der Seite einer Haltebucht eine
Gedenktafel für Captain Edwin Forbes Glenn (1857-1926). Glenn, nach dem der Highway benannt wurde, leitete ein Team der Cook Inlet Exploring Expedition.
Sein Auftrag war, eine mögliche Passage vom Prince William Sound durch die Cook Inlet bis zum Tanana River zu erkunden.









46 Kilometer vor Glennallen liegt die
Nelchina Lodge
Frank und Phyllis McGinley erbauten diese Lodge Mitte der 1960er Jahre.
Ende der 1970er kaufte Henry Johnson die Lodge. Er schleifte die alte und erbaute eine neue, incl. Hütten.
Sie ist heute noch in Betrieb.













Nach weiteren 6 Kilometern passiert man die
Mendeltna Creek Lodge.
Das Haupthaus der Historic Mendeltna Creek Lodge brannte im Dezember 2017 ab!
Die entfernt liegenden Hütten blieben allerdings unversehrt!

"KEEP OUT", aber OPEN!




Mendeltna Creek Lodge wurde bereits 1940 erbaut, um dem Army Corps of Engineers während des Baus des Glenn Highways als Anlaufstelle zu dienen.
Auch dient die Lodge als letzter Kontrollpunkt im "Copper Basin 300" Schlittenhunde-Rennen.






Nur der Schornstein blieb vom Haupthaus übrig














Die bald folgende und ebenfalls am Highway gelegene
Ranch House Lodge & RV Camping Resort
ist wieder wieder geöffnet.
Es wurde gebaut, noch bevor der Glenn Highway geteert wurde.
Mit Schlittenhunden zog man damals die benötigten Baumstämme zur Baustelle.

Obwohl die Bebauung rechts und links des Highways zunimmt, dauert es noch gut 20 Kilometer, bis man die Ortsgrenze von Glennallen erreicht.

Schnurgerade nähert man sich diesem Ort und eigentlich sollte man die über der Straße am Horizont
erscheinende, schneebedeckte Bergspitze des Mount Drum (3.661m) deutlich sehen  -  für uns blieb sie allerdings in Wolken verhüllt.
Allerdings konnten wir Neuschnee auf Höhe der Wolkendecke entdecken.
















An der Kreuzung zum Richardson Highway (Alaska Highway #4) hatten wir das Ende des Glenn Highways (Alaska Highway #1) erreicht; rechts führt die Straße südwärts nach Valdez, links nach Tok oder Delta Junction.
Wir nahmen den Weg nach Nord-Osten, Richtung Tok, 
und erreichten nach wenigen Kilometern den Campground am
Dry Creek, in dem wir unsere heutige Tagesetappe beendeten


Montag, 13. August 2018

zum Matanuska Gletscher


Wir verließen Palmer auf dem Glenn Highway Richtung Glennallen. Zuerst verläuft der Highway parallel zu den Bergketten Mentasta und Wrangell und durchzieht das fruchtbare Matanuska-Tal.

Palmers Geschichte beginnt eigentlich mit den Siedler, die während der Weltwirtschaftskrise 1935 Teil eines Umsiedlungs-programms für Bauern waren. Landwirtschaftlichen Aktivitäten sind auch heute rechts und links des Highways zu sehen.

Kurz hinter der Stadt hat man einen ersten Ausblick auf das Flussbett des Matanuska Rivers. Leider verbergen tief hängende Regenwolken die dahinter liegenden höheren schneebedeckten Berge.

Ein kurzer Abstecher führte uns zur

Musk Ox Farm
Die Organisation begann bereits 1954 und widmet sich der Entwicklung und Aufzucht von Moschusochsen.
Vor Ort erhält man Informationen über die Eiszeit ebenso wie zur Landwirtschaft - und natürlich alles über die Moschus Tiere und ihre mühsam gewonnene Wolle, Qiviut (die Unterwolle von Moschusochsen), die achtmal so warm sein soll wie Schafwolle.

(Eine Hand gestrickte, Kopf vermessene "Pudel" - nein Oxenmütze kostet ab US $ 200!

Ja, und auf diesem Hof feiert man im Oktober natürlich auch das "Oxtoberfest"!

Es dauerte eine Weile, bis wir in die Gemarkung von Sutton einfuhren. Der Ort selbst hat etwa 350 Einwohner, wurde 1918 als Siedlung für Arbeiter des Kohlebergbaus gegründet und war eigentlich eine Bahnstation für die Alaska Railroad und für die Jonesville Mine, die von 1920 bis 1959 in Betrieb war.

Wir hielten, um den Alpine Historical Park zu besichtigen.

Es handelt sich dabei um ein Freilandmuseum; zu sehen sind historische Ausrüstungsgegenstände der Sutton Coal Washery (1920–22) und der Wishbone Hill Coal Mining Company.

In diesem Inn gingen einmal die Kumpel ein und aus


Hintergrundgeschichte:
Die US Navy finanzierte die Entwicklung der Kohleminen als Energiequelle für Marineschiffe.
washer
1916 wurde die Kohlenwäscherei in Sutton für Kohle aus der nahegelegenen Chickaloon Kohlenmine gebaut. Die Anlage konnte 25 Tonnen Gestein pro Stunde in einer riesigen "Waschtrommel" aufrühren; die Kohle schwamm nach oben (flotierte) und anderes Gestein sanken auf den Boden. Die gesteinsfreie Kohle konnte anschließend getrocknet und zum Versand verladen werden.

Die großen Trocknungsöfen kamen aus Pennsy lvania und Illinois und können heute noch bestaunt werden.













1922 erklärte die Navy die Minen für unnötig;
daraufhin wurde die Waschanlage stillgelegt
und die Anlage demontiert.













Angeschlossen an den Park ist ein Gelände mit mehreren historischen Gebäuden.
 

Auch gibt es hier in einem kleinen Haus eine
 "Coal Miner’s Hall of Fame"

Viele "Old Timers" des Ortes sind hier abgebildet und ein kurzer Lebenslauf erinnert an ihre Aktivitäten.











Nicholi Family Cemetery
Ein kleiner athabaskisch / russisch-orthodoxer Friedhof liegt links neben dem Highway.















Der Highway führt wieder an dem weiten Flussbett des Matanuska Rivers entlang.















Nach gut 35 Kilometern passierten wir den
Pinnacle Mountain RV Park
Ein Sammelsurium von Maschinen (mehr als 40 verschiedene alte Traktoren) runden das etwas heruntergekommene "Alte Idyll" ab.
[Der Besitzer starb vor kurzem, seine Frau führt das Anwesen weiter; die Bilder des Internetauftrittes stammen aus früheren Tagen]!









Im weiteren Verlauf der Reise gibt es immer wieder ein paar Haltebuchten neben dem Highway, manchmal direkt auch zwischen Highway und Flussbett.














Wir erreichten Chickaloon
1916 wurde der Ort als Endstation der
Alaska Railroad von Palmer aus gegründet.

Die ehemalige King Mountain Lodge war eine der alten historischen "Roadhouses" am Glenn Highway und war seit den Anfängen des Highways in Betrieb.
1995 kaufte Judy Nix (Krankenschwester aus Anchorage) das Anwesen; Jahre später wurde Darryl Dean Geschäftsführer; die Lodge war für Kuchen und Erfrischungen bekannt; doch bald (2013) stand sie zum Verkauf; der Neubau des Highways ließ die Besucherzahlen schrumpfen.
Man konnte sie für $ 315.000 bekommen, $ 175.000 $ ohne Alkohol Lizenz ($ 140.000 nur die Alkohol-Lizenz!). Doch in letzter Zeit schreckte ihr Zustand einige Besucher ab.
Die Dielenboden-Bar, das" Chickaloon Performing Arts Center ", wie das Gebäude genannt wurde, stammte original noch aus Kohlebergbau-Tagen."
Quelle: https://www.ad n.com/alaska-news/article/man-accused-trying-kill-his-father-chickaloon-arealodge/ 2014/05/20/





Wir hielten einige Male, um uns in der näheren Umgebung um zu sehen und die Aussicht zu genießen - trotz Wolken.




Am Anfang eines  kleinen Pfade sahen wir dann diese Info, geschrieben auf einem Pappteller:

Da möchte doch einer seinen verlorenen Revolver wieder haben!













74 Kilometer hinter Palmer hat man von einem  Parkplatz einen guten Blick auf den Fluss und die Bergkette.














Gut sechs Kilometer weiter steht einsam am Highway
GlacierView Bible Church
mit einem großen Vorplatz, von dem man einen schönen Blick auf die Bergwelt hat;
zumindest auf der einen Seite, die andere blieb für uns weiter wolkenverhangen.











Und nach weiteren 1,5 Kilometern konnten wir erstmals den Matanuska Glacier sehen, der
aus den Chugach Bergen kommt.


Vor etwa 18.000 Jahren erreichte der Gletscher noch Palmer.

Die durchschnittliche Breite des Gletschers beträgt gut 3 Kilometer; an seinem derzeitigen Ende ist er immerhin noch 6,4 Kilometer breit. Während der letzten 400 Jahre hat sich der Gletscher nicht groß verändert.


Das Gletscherwasser mündet in den Matanuska River.



links:   Matanuska-River
rechts: Matanuska Gletscher
unten:  Gletscher (gezoomt)


































Auf der
Matanuska Glacier State Recreation Site
beendeten wir unseren heutigen Reisetag,
mit Blick auf den Gletscher und den Fluss.















Das sandige Ufer des Matanuska-Rivers  ⇒ 
(mit Wolkenfront, die die dahinter liegenden
Schneeberge leider weiterhin verdecken)

















Späte Abendsonne beleuchtet den Gletscher   ⇒