Montag, 8. Juli 2019

Im Joshua Tree National Park


Am Morgen besuchten wir in Yucca Valley zunächst das Information Center des Ortes, das als „California Welcome Center“ arbeitet und zahlreiche Informationsmaterialien zu Kalifornien und den Nachbarstaaten zur Verfügung stellt.







Verschiedene "alte" Gebäude stehen am Straßenrand und animieren die Touristen.


Danach ging es über den Highway 62 nach Twentynine Palms, wo wir uns zunächst einen Campingplatz suchten und mit dem „TwentyNine Palms Resort & RVPark“  & einen preiswerten und überdurchschnittlich guten ausgestatteten fanden.

In den nächsten beiden Tagen sollte für uns nun der Joshua Tree Nationalpark im Vordergrund
stehen.

Der Joshua Tree Nationalpark ist nach einer Palmlilie bzw. Yucca genannt, dem Joshua-Tree, der nur in der nordwestlich gelegenen Mojave-Wüste, im nordwestlichen Bereich des Joshua Tree Nationalparks sowie in der Sonora-Wüste und im Great Basin vorkommt. Diese Agavenart ist baumartig, kann bis fast 18 Meter hoch und über 900 Jahre alt werden.

Wenn man den Joshua Tree anschaut, denkt man eher an ein Kaktusgewächs, aber damit hat diese Pflanze wenig zu tun. Es kommen zwar einige Kakteen im Joshua Tree Nationalpark vor, aber der Joshua Tree selbst gehört nun eben zu den Liliengewächsen. Seinen Namen erhielt er um 1850 von durchwandernden Mormonen, die sich durch die Erscheinung des Baumes an den Propheten Joshua erinnert fühlten, der seine Hände zum Gebet Richtung Himmel ausbreitet. Neben den Joshua-Tree-Bäumen bietet der Park besondere Granitfels-Formationen, die von außergewöhnlicher Gestalt sind. Aufgrund der Felsformationen ist der Park ein begehrtes Paradies für Kletterer.

Eigentlich sollte man den Park wegen den hohen Temperaturen im Sommer bevorzugt im Winter besuchen, wir fanden aber, trotz 39° C, die Temperaturen aufgrund des Windes ganz erträglich.



Am Nachmittag besuchten wir zunächst das Oasis Visitor Center.  Hier wurde im Besonderen Minerva Hamilton Hoyt gedacht, die durch ihr Engagement für Wüstenregionen und  -pflanzen 1936 erreichte, dass der heutige Park als National Monument geschützt wurde.



















Beim Kauf eines Naturkundebuches im Visitor Center erhielten wir als Wechselgeld einen kleinen „treasure“, einen kleinen Schatz – nämlich eine „Ein-Dollar-Münze“. Eigentlich sind nur die Ein-Dollar-Banknoten im Umlauf, sodass diese Münze  etwas sehr Seltenes ist. Auf der Münze von 1979 ist Susan B. Anthony aufgeprägt. Sie war die erste Frau, die es auf eine amerikanische Münze „geschafft“ hat. 1856 setzte sie sich im Alter von 17 Jahren bereits für die „Anti-Sklaverei-Bewegung“ ein und engagierte sich ab 1850 bis zu ihrem Lebensende 1906 mit großem Einsatz für die Frauenrechte und insbesondere das Frauenwahlrecht. In der Rotunde des Capitols wird sie gemeinsam mit Lucretia Mott und Elizabeth Stanton in einem Denkmal für die Pionierinnen der Frauenrechtsbewegung geehrt.










Doch zurück zum Joshua Tree National Park und seinem Besucherzentrum.













Neben dem Zentrum befindet sich ein kleiner „Loop“ von etwa 800 Metern – die „Oasis of Mara“. Anfang des 20. Jahrhunderts sprudelte hier noch eine Quelle und die Native Americans weilten hier. Als die Quelle versiegte, zogen sie weiter. Geblieben sind nur noch wenig Relikte, u. a. diese Palmen.

Die Regierung sorgte im Rahmen der Einrichtung des National Parks auch wieder für Wasser.












Hier, auf diesem kleinen Rundwanderweg, konnten wir in sengender Hitze die verschiedenste Kakteen, Palmen und sonstige Pflanzen aus dem Nationalpark anschauen. Besonders gefiel uns der „Barrel- oder Fasskaktus“. Aber auch einige andere interessante, an die speziellen Bedürfnisse in einer Wüste angepassten Pflanzen waren zu bestaunen.


Danach fuhren wir über den North Entrance in den Park selbst.




Erste Impressionen














































Wir passierten die Informationstafel zu der
Silver Bell Mine

Eigentlich eine kurze Wanderung zu einer historischen Stätte mit schöner Fernsicht,
doch bei diesen heißen und trockenen Temperaturen heute nicht unbedingt unser Vorhaben.













Dafür öffnete sich ein Tal für uns nur wenige Meter weiter.














Wir näherten uns nun dem
Cholla Cactus Garden
























Auch hier führte ein Rundweg, dieses Mal von knapp 500 Metern, durch den "Kakteenwald".




 
Die „Cholla-Kakteen“ gehören zur Familien der Opuntien, von denen der bekannteste Vertreter der „Feigenkaktus“ ist. Gleichzeitig weisen sie die Merkmale der Kakteengattung der „Cylindropuntia“ auf, d.h. dass sie einen „walzenartigen“ Stengel haben bzw. ihr Stengel aus vielen walzenartigen Segmenten besteht (das griechische Wort „cylindro“ bedeutet „Walze“). Die hier vorkommenden Chollas werden auch „jumping chollas“ genannt, weil beim Abbrechen von einem einzelnen Segment, dieses auch schnell mal eine kleine Strecke durch die Luft fliegt. Sollte man von einem solchen stacheligen Segment getroffen werden
oder man unaufmerksamer Weise in eines, das auf dem Boden liegt, tritt, wird man eine sehr unangenehme Erfahrung machen. Das mit vielen Stacheln besetzte Kaktus-Teil kann man nur unter großen Problemen wieder von Schuh oder Kleidung entfernen. Überall stehen dementsprechende Warnschilder.



























Die Cholla-Kakteen
stehen an einigen Stellen bis zu
zwei Meter hoch und „dicht an dicht“.


















Des Weiteren fanden wir sehr beeindruckend,
dass die toten Zweige der "Cholla-Kakteen" eine sehr auffällige Struktur zeigten. In manchen
Gärtnereien kann man übrigens dieses so genannte „Cholla-Holz“ zu Dekorationszwecken erwerben.








Sowohl auf dem Hinweg nach, als auch auf dem Rückweg von Cholla Cactus Garden konnten wir in beide Richtungen riesige Wüstentäler erkennen, die doch sehr an eine Mondlandschaft erinnerten.

Abwechslungsreich waren da dann doch die unterschiedlichsten Granitformationen.

Morgen werden wir uns davon noch mehr anschauen können.
































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Heute gefahrene Kilometer: 70

Sonntag, 7. Juli 2019

In das Yucca Valley

San Bernadino Mountains
Bei unserem Start in Beaumont fiel uns zuerst die exponierte Lage der Interstate 10 auf, die wir nun Richtung Osten nutzten.




Nach Norden erhoben sich die San Bernardino Mountains mit dem San Gorgonio Mountain (3.505 m) und nach Süden die nicht weniger beeindruckenden San Jacinto Mountains mit dem San Jacinto Peak (3.302 m).


San Jacinto
















Das Nächste, was wir beobachten konnten, war der extreme Rückreiseverkehr auf der gegenüberliegenden Straßenseite Richtung Los Angeles. Tausende kamen nach dem verlängerten Wochenende durch den Independence Day von ihren Kurzreisen zurück und standen in kilometerlangen Staus.




Drittens kamen unzählige Windparks in Sicht, tausende von Windrädern, die in diesem schmalen Tal zwischen den beiden Gebirgsketten natürlich eine Menge Wind abbekommen.













Kurz vor Palm Springs bogen wir nördlich Richtung Desert Hot Springs ab, wo wir eigentlich einen Campingplatz suchen wollten. Letztendlich stellten sich alle von uns vorher ausgesuchten Plätze eher als  „Mobilehome“-Wohnanlagen heraus und waren dementsprechend nicht das, was wir erwartet hatten.






Also ging es zurück auf den Highway 62 und vorbei am Morongo Valley bis zum Kleinstädtchen Yucca Valley, wo wir einen Übernachtungsplatz fanden.





Morongo Casino
















Die Landschaft ist karg, zeigt wenig Bewuchs
und der Untergrund besteht vorwiegend aus Sand, feinkörnig gepresstem Sand.
Hier steht man mitten in den Erdverwerfungen des San Andrea Grabens (im Westen), der San Bernadino Mountains (im Nordwesten) und der Pinto Mountains (im Nordosten).



Yucca Valley, das erst in den 70er Jahren besiedelt wurde, nennt sich selbst „Juwel der Wüste“, hat ca. 21.000 Einwohner und verfügt über eine komplette Infrastruktur mit Verwaltung, Schulen, medizinischer Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten, usw..

Obwohl die Landschaft extrem trocken ist, verfügen die Einwohner über genügend Trinkwasser aus gebohrten Quellen (Grundwasser). Was sie allerdings nicht haben:
eine Kläranlage. Bei vielen versickert das Wasser in Gruben hinter dem Haus.








Im Hof steht ein alter Joshua Tree



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Heute gefahrene Kilometer:  100

Samstag, 6. Juli 2019

Nach Beaumont

Wir starteten bei extrem diesigen Wetter von Santa Clarita und holperten über die „schlaglochgefüllte“ Interstate 5 in Richtung des an der Küste bei Inglewood gelegenen Los Angeles Airport „LAX“.

Der Verkehr hielt sich auf dem sechsspurigen Highway in Grenzen.

Bei San Fernando bogen wir auf die Interstate 405 ab. Auf den Abfahrtsschildern konnten wir so berühmte Namen wie „Santa Monica, Long Beach oder Disneyland in Anaheim“ lesen. Es wechselten sich stark verschmutzte mit wunderbar dekorativ bepflanzten Straßenabschnitten ab und es war ein ständiger Wechsel von „sollte mal aufgeräumt oder eventuell neu gebaut werden“ zu „absolut super schick, sehr ansprechend und modern“.
Je näher wir dem Flughafen kamen, umso futuristischer wurden die Bauten; Werbezitat am Straßenrand: „Wir bauen Ihren Flughafen für morgen!“


















Dank Navi fanden wir mit unserem Wohnmobil den Abflugbereich des Flughafens ohne Probleme. Etwas schwierig war es hingegen, die gewünschte Fluglinie zu finden.


Die gängigen fanden wir zuerst nicht, dafür solche.
Mokulele Airlines  &


Haben Sie jemals von dieser Linie etwas gehört,
der Boutique Air?























Nachdem wir unsere Tochter verabschiedet hatten und sie am Terminal 7 ausgestiegen war, verließen wir zügig den Flughafenbereich. Dabei fuhren wir unter einer Brücke durch, auf der direkt über uns ein Flugzeug zur Startbahn rollte.









Wir nutzten die Interstate 105 und den Pomona Freeway, den Highway 91, dann den Moreno Valley Freeway nach San Bernadino, um der Großstadt Los Angeles doch möglichst schnell zu entkommen.

In Moreno Valley stockten wir per Großeinkauf unsere Vorräte auf, um dann bis Beaumont weiter zu fahren, stellenweise durch reine Sandhügel.
In dem dortigen Country RV Park fanden wir einen ruhigen Platz zum übernachten.

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Heute gefahrene Kilometer: 240