Sonntag, 23. Juni 2019

Durch das Trinity River Valley

Die Fahrt bzw. der Rest des heutigen Tages wäre schnell erzählt, wären da nicht doch noch ein paar Besonderheiten gewesen.
Einen letzten Blick am Morgen auf den heute besonders diesigen Strandabschnitt des Pazifiks, ehe wir nun endgültig den Highway 101 verließen und auf die State Route 299 nach Osten abbogen.


In McKinleville statteten wir dem hohen Totempfahl & noch einen kurzen Besuch ab. Er ist 49 m hoch. Der Baumstamm selbst soll ein Alter von 500 Jahren haben. Geschnitzt wurde er jedoch erst 1962.





















Danach fuhren wir durch eine relativ flache Landschaft am Mad River entlang, doch allmählich begann die State Route, jetzt auch Trinity Highway genannt, bis zum Lord Ellis Summit anzusteigen, um allerdings dahinter wieder steil talwärts zu fallen. Von Meereshöhe auf etwa 700 m waren wir angestiegen.




Auf der Abfahrt waren einige engen Kurven zu nehmen.







Wir passierten auf dieser Strecke einige kleine Rastplätze mit Ausblick.
Nur sehr dünn besiedelt zeigte sich dieser Landstrich.








Es galt, einen zweiten Pass mit ~ 850 m zu erklimmen.









In dieser Höhe zeigte sich die Vegetation komplett verändert.








Die erste größere Ansiedlung, die wir erreichten, war Willow Creek. Hier ist Bigfoot zu Hause bzw. man hat ihm sogar ein eigenes Museum gewidmet.



Hinter dem Ort näherten wir uns dem Trinity River, der sich stellenweise tief in die Berge in ein enges Tal eingeschnitten hatte.






Wir schraubten uns ein weiteres Mal am heutigen Tag in mehreren Kehren und Windungen in die Höhe zum Oregon Mountain Pass, jetzt etwa 890 m.







Etwa 50 Kilometer hinter Willow Creek erreichten wir Big Bar.

1848 wurde in dieser Gegend Gold entdeckt; heute ist der einst prosperierende Ort in Vergessenheit geraten und fast verlassen.

Der Grocery Store bedient seit längerer Zeit  keine Gäste mehr; dafür zählt man in dieser Region auf den Tourismus.

Wildwasser Rafting ist im Angebot!





Für uns zeigte sich das Trinity-River-Tal dank strahlend blauem Himmel von seiner guten Seite und wir hatten auf so manche „Stromschnelle“ des Trinity Rivers einen guten Blick.

Je weiter wir fuhren, je weiter öffnete sich wieder das Tal.

Wir mussten dabei sehen, das ganze Bergkämme abgebrannt waren.

2017 hatte es hier gebrannt. Dabei war u.a. die Trinity Canyon Lodge am 30. August ein Raub der Flammen  & geworden. Da der Besitzer unterversichert war, ist ein Wiederaufbau unwahrscheinlich.

Weaverville, der nächst größere Ort, den wir erreichten, war hübsch anzusehen!
Alte, vornehme Häuser aus der Gründerzeit konnten wir sehen, allerdings auch – wie so oft - einige verfallene, verlassene.






















Im nahen Sägewerk lagerten viele der verbrannten Baumstämme des letzten Feuers.










Auf dem nahen Douglas City Campground unter hohen, viel Schatten spendenden Bäumen schalteten wir den Motor für heute aus.
Während es an der Pazifikküste die letzten Tage nie über 20 Grad warm war bzw. der scharfe Wind oft sogar das Tragen einer Windjacke erforderlich machte, waren es jetzt im Landesinnere 30 Grad, ohne Wind.
Zum Glück lag der Campingplatz am Oberlauf des Trinity Rivers, so dass zumindest dieses frische Wasser für Abkühlung sorgte!




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Heute gefahrene Kilometer:  185

Samstag, 22. Juni 2019

In den Redwood National Park

Der Campingplatz, auf dem wir geschlafen hatten, lag kurz vor der Stadt, so dass wir relativ schnell über dem Highway 101 in
Crescent City waren.






















Hier besichtigten wir zuerst den Leuchtturm vor Battery Point Island. Nur bei Ebbe kann man ihn trockenen Fußes erreichen.

Nachdem wir uns im örtlichen Informationszentrum mit Kartenmaterialien für unsere nächste Strecke versorgt hatten, verließen wir die Stadt weiter auf dem Highway 101, jetzt dem Redwood Highway. Die Straße wand sich etwas in die Höhe, so dass wir gleich von der ersten Haltebucht wieder einen schönen Blick auf die gesamte Küste hatten.
Sie wurde steiniger. Die Dünenlandschaft hatten wir hinter uns gelassen.


Ganz so weit wollten wir heute
 aber doch nicht















Wir querten den Klamath River und erreichten bald darauf den Redwood State und National Park.














Wir wollten uns in diesem Park etwas um sehen; dazu verließen wir den Highway und fuhren auf dem Newton Bishop Drury Parkway in einen hohen Wald aus alten „Redwoods“.

Wir erwanderten den Ah-Pah-Interpretive Trail, stoppten an weiteren  - für uns -  interessanten Stellen des Parkways und erkundeten daran anschließend den „Big Tree



























Diese Beschilderung fanden wir lustig.
Der Hinweis zum "dicken" Baum, dickeren
und noch dickeren.

















Im nahen Waldrand konnten wir dann noch einen Redwood-Elk sehen, „seine Herde“ bemerkten wir etwa zwei Kilometer weiter.











Zurück auf dem Highway 101 kamen wir der Pazifik-Küste noch einmal ganz nahe.

Dabei passierten wir einige Süßwasser-Lagunen








Trinidad& eine alte Ansiedlung, deren Region schon von den "Native Americans" genutzt, Spaniern, Engländern und Chinesen "entdeckt" wurde und in der frühen Neuzeit eine kleine Goldgräberstadt war, fuhren wir nicht an. Wir hätten zu viel sehen können, denn allein vor der Küste gibt es zwei größere Felsen, auf denen sehr viele Seevögel brüten.
Auch das Leuchtturm-Museum & wäre einen Besuch Wert gewesen.





Wir beschlossen, ehe wir  - bezogen auf unsere diesjährige Reise -  den Pazifik endgültig verlassen, im Campingplatz des Naturschutzgebietes der Clam Beach zu übernachten. Die obligatorische Wanderung an die Küste war selbstverständlich.

Leider schien uns der Strand "sehr unaufgeräumt". Es lag sehr viel hölzernes Strandgut über den gesamten Stand verteilt.






Hinzu kam, das der Wind weiterhin sehr sehr heftig wehte und wir uns zeitweise Sand gestrahlt fühlten.





Kurz nach dem Abendessen durften wir noch ein Erdbeben erleben.

Das gesamte Wohnmobil wurde lautlos durchgeschüttelt wie bei einem schweren Sturm, nur das sich der Boden unter den Vorder- und Hinterrädern abwechselt „anhoben“. Wir hatten das Gefühl, als ob wir auf einem großen Wackelpudding stünden oder „Wellenreiten“ mit dem gesamten Fahrzeug machen würden. Der Bewegungsablauf  erinnerte mich auch so ein bisschen an den Anfangsstart des „bull-riding“.
Nach ca. 15 Sekunden war der Spuk vorbei – und die folgende Nacht zum Glück ruhig.

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Heute gefahrene Kilometer:  125

Freitag, 21. Juni 2019

Nach Crescent City



















Unser erster Halt heute galt Port Orford,
dem kleinen Hafen und seinem Strand.

Den Berg, den man hier erkenne kann ist Mount Humbug&


Am Morgen war es leicht bewölkt und der immer noch heftige Wind trieb die Wolken schnell über das Land.



Hier in der Nähe dieser Felsen, der Redfish Rocks, sollen u .a. die Fische leben, die wir vorgestern im Aquarium sehen durften.





Lange (leere) Sandstrände, soweit das Auge Reicht.



An vielen Stellen hielten wir wieder, mit Aussicht auf den Strand und den Pazifik.

Einige Felsen tragen in dieser Region
markante Namen:

Rocky Point
Sisters Rocks
Devil´s Backbone













Nach einer ganzen Weile auf dem Highway 101 kamen wir an einen besonderen Ort,
der Geisel Monument State Heritage Site,
die zwar ausgeschildert war, jedoch klein und unbedeutend schien; allerdings eine besondere Geschichte birgt.

1812 wurde John Geisel im Landkreis Darmstadt, Hessen, Deutschland geboren.
1842 heiratete er die 1824 geborene Christine Bruck, ebenfalls aus Hessen stammend, in Hamilton, Ohio. 
Sie hatten nachstehende  Kinder:
1843 wurde Mary in Ohio geboren
1846 John in Kentucky
1848 Henry in Indiana 
1850 Andrew in Indiana
1852 kamen sie alle mit einem Wagen-Trail nach Oregon, und lebten zuerst zwei Jahre in Portland, 
dann in Elizabethtown. John betrieb hier einen Laden, um Goldgräber auszustatten.
1856 wurde Anne Geisel in Elizabethtown geboren.
1856 (22. Februar) wurden John Geisel und seine drei Söhne von Indianern umgebracht. Seine Frau und seine beiden Töchter wurden gefangen genommen. Später wurden sie gegen Indianerfrauen ausgetauscht, die wiederum weiße Siedlern gefangen genommen hatten.
1858 heiratete Christine einen Bergmann (und ließ sich von ihm scheiden)
Daraufhin siedelte Christine nach Crescent City und betrieb ein „Boarding House“ (Beherbergungsbetrieb)
1869 heiratet Christine erneut und kehrt nach Gold Beach zurück (erneute Scheidung)
1879 heiratet Christine wieder, ihr Ehemann Edson stirbt. 
Sie ist zum wiederholten Male Witwe.
1899 wird Christine im Alter von 75 Jahren beraubt und erwürgt.
1900 wird ihr Mörder gehängt, der letzte im Curry County.

In dem Geisel Family Cemetery, der heute eine STATE HISTORIC SITE in Oregon ist, liegen John Geisel, seine drei Söhne und nun auch seine
Frau Christine beerdigt.

Quellen:
https://www.ancestry.com/boards/surnames.geisel/54/mb.ashx
https://www.oregoncoasttravel.net/511/oregon_coast/Geisel-Monument-State-Historic-Site.htm?tofrom=
https://www.curryhistory.com/historic-resources/biographies/11-biography-geisel-family



Welche Schicksale !

Wir passierten Wedderburn mit Roque River und kamen nach Gold Beach




nach Süden















Vom Aussichtspunkt des Cape Sebastian
nach Norden
hatten wir diese Fernsicht.

















Und die Meyer´s-Creek Beach empfing uns mit diesen Impressionen.













Der Rainbow-Rock







Wir fuhren durch Brookings und kamen kurz danach an die Grenze, ja: an die Grenze zu Kalifornien. 
Hier wurden wir erneut angehalten und nach den etwaigen mitgebrachten Früchten wie Zitronen, Kirschen, ... gefragt.

Hatten wir nicht, und so konnten wir - diesmal sogar ohne Fahrzeugkontrolle - in den teuersten Bundesstaat der USA einreisen.






Wir erreichten Crescent City und beschlossen,
auf diesem Campground unseren Tag in aller Ruhe zu beenden.









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Heute gefahrene Kilometer:  190