Freitag, 20. Juli 2018

Tok, GOLD und Tanacross

Auf dem Campground stand u. a. eine sehr interessante Informationstafel zu Tok, dem Ort, durch den Alle / Alles hindurch kam und kommt.
Auch wir werden auf unserer Rückreise wieder durch Tok fahren (müssen), denn es ist DER Verkehrskontenpunkt auf der Süd-Nord-Trasse zwischen Alaska und Kanada.







Ehe man die Brücke über den Tok River quert, liegt rechts die Zufahrt zum Friedhof
(Tok Cemetery).

Bei den Einheimischen sind die beiden Flügel des Friedhofstores wegen ihrer cremefarbenen
Farbe als "die Perlentore" bekannt.





Die unterschiedlichsten Gräbstätten sind hier anzutreffen.
Auch müssen viele „Patrioten“ auf diesem Friedhof liegen, denn oft schmückt neben bunten Plastikblumen noch die Landesflagge das Grab.



















Den Tok River quert man derzeit noch auf einer einer alten, eisernen Brücke. Die Vorbereitungen zum Bau einer neuen haben gerade begonnen.

Der Tok River wird vom Tok Gletscher gespeist, ist 120 km lang und mündet 10 Kilometer unterhalb dieser Brücke in den Tanana River.

Schnurgerade führt der Highway
weiter bis nach Tok.

Am Ortseingang  folgen die für ein Straßendorf typische Bebauung:
  • einzelne Motels
  • Campgrounds
  • Restaurants
  • Werkstätten
  • und Tankstellen.


Ein Liquor-Store darf in solch einem Ort natürlich auch nicht fehlen; ihn steuerten wir an, um ALASKAN Bier zu kaufen und der folgende Lebensmittelladen diente uns, um uns wieder mit frischem Gemüse und Obst zu vernünftigen Preisen zu versorgen.







Neben dem Liquor-Store und der nebenan befindlichen Bar lag bis Dezember 2004 einmal die Tok Lodge. Sie gehörten zusammen und beherbergten viele Durchreisende.
Die brannte bis auf die Grundmauern ab;
ihr ehemaliger Standort ist auch heute noch nicht wieder bebaut.

Ein dazu gehöriger Komplex (Northstar) steht heute noch  -  jedoch längst nicht mehr genutzt und wie so Vieles dem Verfall preisgegeben.

Und dann folgte ein Besuch bei

Jack Wade Gold Co.
Das Geschäft wirbt mit
"We mine it, we make it".
Wer will, kann in dieser „Holzhütte“ nicht nur diversen Goldschmuck erwerben (oder sich auch anfertigen lassen) sondern auch diverse kleinere Goldnuggets ansehen, 








Ein schon größerer, jedoch etwas "verunreinigter" Goldnugget.











Auch kann man den 12-größten jemals in Alaska gefundenen Goldnugget bewundern.
Er wiegt 56,75 Feinunzen und hatte, als man ihn 1983 fand, einen Wert von US $ 200.000,--.


Auf unsere Bitte hin holte man das gute Stück sogar aus dem Tresor, erzähle uns noch einmal seine Geschichte und erlaubte uns anschließend sogar, die Schwere des „Goldstückes“ mit eigener Hand zu testen.


Das "gute Stück" hat etwa die Größe einer Faust.
Leider kommt aufgrund der Neonbeleuchtung
die eigentliche Farbe dieses "Gold-Stückes" gar
nicht so richtig zum Tragen.

Vor nicht all zu langer Zeit hat man allein in der Hoffnung auf ein Bruchstück von solch einem Goldnugget
  • sein Hab und Gut verkauft,
  • seine Familie verlassen,
  • ungeheuerliche körperliche Strapazen auf sich genommen
  • ...










Natürlich kann man aber auch in einem anderen kleinen Geschäft am Straßenrand große Geldsummen ausgeben!










Anschließend besuchten wir das sehr gut ausgestattete
Visitor Information Centre
Das Zentrum bietet viele Broschüren für Reisen in Alaska sowie Ausstellungen über Wildtiere,
Informationen zum Goldrausch / Goldwaschen und etwas über den Bau des Alaska Highways.

An der Tok Junction, bei MP 1.314,2, zweigt links Richtung Südwesten, die Tok Cutoff bzw. der Glenn Highway Richtung Anchorage ab. Diese Straße wird auch als die Alaska Route #1 bezeichnet.

Geradeaus führt der Alaska Highway nach Delta Junction und weiter nach Fairbanks; dies ist die
Alaska Route #2.





Tok, der kleine Ort mit derzeit etwas mehr als 1.400 Einwohnern ist hier allerdings noch nicht zu Ende!

Fährt man den Alaska Highway weiter geradeaus, liegt links das seit 2013 leer stehende
Westmark Hotel der Holland American Line; der Besitzer des Hotel-Komplexes lässt seine Reisenden nicht mehr in einem 2-Tage-Trip von Whitehorse nach Fairbanks chauffieren, sondern lässt sie schneller und kostengünstiger in einem 2- Stunden-Flug in den Norden transportiert.






Ein weiteres "Geschäft" befindet sich in 
Burnt Paw Gift Shop and Cabins Outback

Ein Souvenierladen mit der Möglichkeit, sogar Huskey-Welpen zu kaufen bis hin, um in Holzhütten wie "anno dazumal" zu übernachten.


Schräg gegenüber deutet ein grünes Entfernungsschild jedoch das nahe Ende des Ortes an:
Tanacross 12
Delta Junction 109
Fairbank 205

Auch an dieser Seite des Ortsausganges folgen noch ein paar am Straßenrand stehende Wohnhäuser,  eine Tankstelle, eine Lodge und dann geht es nahezu 19 Kilometer schnurgerade hinaus in die Natur.

Historisch interessant wird es nach 18,8 km.
Hier befindet sich die Zufahrt zum
Tanacross Flughafen, den man nach nicht ganz zwei Kilometern erreicht.
Der Flughafen selbst ist eng mit dem nahen Ort verbunden.
Mitten in einer Flussschleife wurden Ende des neunzehnten Jahrhundert Handelsposten in der
Ansiedlung Tanana Crossing gegründet. Der auch heute noch genutzte Eagle Trail querte an
dieser Stelle mittels einer Furt den
Tanana River.
1902 folgte gar eine Telegraph Station und
1909 wurde die Episcopal Mission "St. Tomothy" gegründet.
Mehrere First Nation Bands der Tanah Athabasca Indianer ließen sich in den Folgejahren ebenfalls in Tanana Crossing nieder.
1915-1920 war Fredrick Drane der Episcola-Priester, später Erzdiakon für "Upper Yukon River of Alaska",
1920 wurde das Post Office eröffnet.
1932 wurde auch hier eine Schule etabliert; der Unterricht fand in der Missionsstation statt.
Bereits Mitte der 30er Jahre wurde eine Landebahn auf der anderen Seite von Tanana Crossing gebaut.
1941 erklärte sich das Dorf (die First Nations) damit einverstanden, dass die Armee einen Flugplatz bauen durfte. Er war in erster Linie gedacht als Notlandebahn für das Project
"Land Lease Act" [U.S. Flugzeuge und Ausrüstung für Russland für den Kampf gegen Deutschland im 2. Weltkrieg].
1942 wurden sogar die Rollfelder des Luftwaffenstützpunktes "Station #16" asphaltiert und zwischenzeitlich Camps und Hallen für Flugzeuge eingerichtet. Dorfbewohner arbeiteten entweder als Freiwillige mit oder wurden für Unterstützungen hinzugezogen.
Nach dem Krieg wurde der Flughafen 1945 wieder geschlossen, 1947 privatisiert.
1959 verkürzte man den Ortsname auf Tanacross (TAN-uh-cross).
1968: ein Hangar, der für Flugzeuge im 2. Weltkrieg gebaut wurde, hatte nach der Stilllegung des
Flugbetriebes keine Verwendung mehr. In ehrenamtlicher Arbeit wurde die Halle zerlegt, nach Fairbanks transportiert und dort wieder zusammengebaut. 1972/73 folgten einige Anbauten und 1980 sogar eine Beheizung. Heute ist sie die "BIG DIPPER ICE ARENA".
1970 übernahm das "Bureau of Land Management" die Liegenschaft, um im Einsatz befindliche Tanklöschflugzeuge auftanken zu können. Heute wird der Flughafen von dem "Alaska Department
of Natural Resources" verwaltet.
1972 musste das Dorf von der Nordseite auf die andere Flussseite verlegt werden, da durch
Überschwemmungen das Trinkwasser kontaminiert war.

Die Dorfbewohner machten sich auch daran, eine neue Kirche zu bauen, die der ersten sehr ähnelt.
Die alte Kirche steht heute noch, die neue Kirche wird derzeit von Lutheranern verwaltet.

1979 brannte das alte Dorf nahezu ab (die alte Kirche blieb aber erhalten), da ein Buschfeuer außer Kontrolle geraten war.



Hat irgend jemand schon einmal eine solche Bestuhlung in einer Kirche gesehen?












Auch der "Ofen" stammt aus Hinterlassenschaften der U.S.Army.

Ein umfunktioniertes Öl- bzw. Benzinfass.














Der Tanana-River

Mit einer enormen Fließgeschwindigkeit
passiert der Fluss mit seinem dunkelbraunen
Wasser den Ort, der vor vielen Jahren einmal abbrannte.
Wie Zahnstocher stehen auf der gegenüber liegenden Seite immer noch die Baumstämme.

Selbst wenn man den Highway wieder weiter fährt, findet man etwa 6 Kilometer lang rechts und links Areale, die immer noch vom letzten großen Buschbrand gezeichnet sind. Schwarze Baumstümpfe von Fichten (spruce) und verkrüppelte Fichten ragen in den Himmel, ansonsten ist der Bewuchs graslandartig niedrig.



Wieder auf dem Highway, passiert man einige kleine Seen.
An einem liegt ein kleiner Campground; ihn wählten wir als Endpunkt dieser Tagesreise.














Donnerstag, 19. Juli 2018

nach Tok

Wir verließen Beaver Creek und das
1202 Motor Inn
webseite: http://www.1202motorinn.ca/
und fuhren auf dem Alaska Highway weiter zum Flughafen
"Beaver Creak Airport".

Jack Stalberg begann um 1960 mit der Rodung für eine Landebahn.
Dazu pachtete er von der Regierung das Land, um seinem Hobby, dem Fliegen, nachgehen zu können. Im Jahr 2000 widmete die Gemeinde ihm die mittlerweile weiter ausgebaute Landebahn und stellte später auch eine ihm gewidmete Gedenkplakette auf.
webseite: https://en.wikipedia.org/wiki/Beaver_Creek_Airport







Wieder auf dem Highway steht rechts steht ein grünes Hinweisschild mit der Aufschrift:
U.S.Customs 30 km, denn man nähert sich der Grenzstation, zuerst allerdings der
Beaver Creek Canada Customs Station.
Sie ist das ganze Jahr über tagsüber geöffnet.
Die Kanadische Grenzkontrolle konnten wir ungehindert passieren.

Der folgende Streckenabschnitt des Highways führte durch extrem sumpfiges Gebiet.

An der Historic Mile 1.221 erreicht man die kanadisch-amerikanische Grenze .
Hingewiesen wird man frühzeitig schon durch das Schild:
"You are entering a different Time Zone"
In Alaska gilt die "Alaska Zeit", während in Yukon Territory die "Pazifische Zeit" gilt; d.h., ab hier durften wir die Uhr eine Stunde vorstellen.







Bald grüßt nicht nur das Schild:
"Welcome to ALASKA", sondern es werden auch Informationen zum 141sten Breitengrad gegeben.


Sie berichten u.a. davon, dass man sich auf einem etwa 6 m breiten Streifen befindet, den Landvermesser von 1906 bis 1913 zur Sichtbarmachung der Grenze zwischen Alaska und Kanada geschaffen hatten, etwa 966 km lang.




Zumindest in diesem Bereich der Grenze wird er auch heute noch mehr oder weniger von Bewuchs frei gehalten.













Bärbel sitzt auf der Grenzbank zwischen
Alaska und Yukon Territory / Kanada












Auf der gegenüber liegenden Seite steht ein grünes Hinweisschild und zeigt folgende Entfernungen an:
Tok Jct. 93
Delta Jct. 200
Fairbanks 298
Anchorage 421
Die Entfernungen werden ab hier nicht mehr in Kilometern angegeben, sondern NUR NOCH in Meilen.
Die allgemeine Bezeichnung dieser Straße ist zwar weiterhin noch "Alaska Highway", doch korrekterweise geht der Yukon Highway #1 an der Grenze in die Alaska Route #2 über.

Auf der rechten Seite des Highwayswird man schon einmal begrüßt
WELCOME TO THE
UNITED STAATES OF AMERICA
UNITED STAATES BOARDER STATION
INSPECTION STATION
STOP AND REPORT
CUSTOMS - IMMIGRATION

Auch regelt ein Hinweisschild die Annäherungsgeschwindigkeit an die Grenzstation
Speed Limit 5

Um ja nicht hier schon aufzufallen: kurz nachgerechnet.
5 Meilen x 1,609 = 8.0467 Km
⇒ etwas mehr als gutes Schritttempo also!

Problemlos passierten wir "Port Alcan U.S. Customs and Border Protection Station",
da wir ja das Einreiseprozedere einige Tage vorher schon vor Skagway absolviert hatten.

Jetzt waren wir offiziell 1.902,5 km ab Dawson Creek auf dem Alaska Highway, bzw. hatten 1.221 Historic Miles unter die Räder unseres Wohnmobils gebracht.

Die USA betrieben ihre Grenzstation "US Customs & Immigration Office at Tok Junction" bis 1971 in Tok, fast 140 Kilometer von der kanadischen Grenze entfernt. Da es die einzige Wegverbindung war, war es möglich, den "Durchgangsverkehr" fern der Grenze zu kontrollieren.
1971 wurden die neuen Grenzstationen zu Kanada sowohl hier an der Alcan Border als auch zum Poker Creek - Little Gold Creek Grenzübergang errichtet.

Die Landschaft ändert sich während unserer Weiterfahrt nicht. Schlanke Fichten und kleine Seen rechts und links des Highways in der weiter flachen Region; die sichtbaren Erhebungen am Horizont sind auch eher nur Hügel.

Das Schild „Purple Heart Trail“ erinnert an den "Militärorden des Lila Herzens", um alle Männer und Frauen zu ehren und ihnen zu gedenken, die im Dienst der U.S. Streitkräfte verletzt oder getötet wurden. Diese Strecke des Highways wurde 1992 ihnen gewidmet.


General George Washington etablierte den Orden bereits in 1782 als Auszeichnung für militärische Verdienste. Er wurde zuerst aus Stoff gefertigt.
Die derzeitige Purpel Heart Medaillie wurde 1932 von General Douglas MacArthur
(1880 - 1964) eingeführt.











Etwa 300 m weiter liegt links eine etwas größere Fläche mit "schrotthaltiger Hinterlassenschaften";
(an dieser Stelle stand einmal das Anwesen "The First and the Last"?

Kurios sind die Masten der Telefonleitungen anzusehen. Mal nach rechts, mal nach links geneigt stehen die Holzpfosten. Es scheint, dass sie nur durch die Telegrafendrähte noch gehalten werden.
Grund: durch das Auftauen und Frieren des Bodens fehlt den Pfosten der stets feste Untergrund. Es kann sogar sein, dass manche der Telegraphenmasten nur noch halb aus der Erde heraus schauen. Eine Funktion haben sie heute nicht mehr!















Bald grüßt links ein verwitterter Schriftzug der Tankstelle
"Wellcome to Border City Lodge"

An dieser Stelle betrieb bereits das Ehepaar Graheck einen "Handelsposten" mit den First Nations.
Bereits 1947 wurde dieser Ort als eine der Möglichkeiten am Highway aufgezählt, wo man
übernachten konnte.
Nach dem Tod von Herrn Matt Graheck kauften Wilma und Louis Detering das Areal 1987, ihre
Sohn übernahm es 1991. 1996 heiratete er Danielle, mit der er zusammen bis 2002 die Lodge führt. Sie verpachteten dann das komplette Anwesen bis 2013 an Bruce Sorenson.
Danach wurde das Areal noch mehrfach verpachtet, doch seit 2015 stand alles zum Verkauf.


Mit "Off the grid, but toilets still flush!" warbt der neue Besitzer, der zusammen mit seinem Sohn Carlos 2016 die Lodge übernommen hatte.






Doch auch er scheint aufgegeben zu haben.
Alles war verschlossen! Und der Hinweis
für ein paar Stunden“ war durchgestrichen.












Kurioses auch einmal zwischendurch.
Wie mancher Leser dieser Seiten mitbekommen hat, versuchen wir  die 100-Kilometer-Markierungen zu fotografieren. Doch wie z.B. die „1.000 km Marke“ fehlte nun auch das 1.900 km Schild. Deshalb erst wieder einmal die 1.902 Markierung.





Nach einem weiteren Kilometer, bei der Historic Mile 1.226, erreicht man die ehemaligen
Scottie Creek Services
Diese Servicestation war bereits 1950 in Betrieb.
Mike Larson betrieb zuletzt u.a. einen kleinen RV- Benzin- und Liquor Stop.
Da die Benzin- und Dieselpreise kräftig stiegen, sein Anwesen allerdings nur über einen Generator mit Strom versorgt werden konnte und Gäste ausblieben, schloss er seine Niederlassung 2008.



Bereits 1999 entdeckte man, dass die alte Blockhütte auf dem Anwesen die ursprüngliche historische kanadische Zoll-Blockhütte von 1946-1952 gewesen sein soll.












Nach 1.913,8 Gesamtkilometer, bei Historic Mile 1.229, erreicht man den links liegenden Parkplatz zum
Tetlin National Wildlife Refuge Visitor Center
Am Eingang wirbt ein Schild: "Come in & rest your wings".

Neben vielen Informationen in Form von Ausstellungen, Filmen und Broschüren wird auch über die Ureinwohner, die „locals“, die Athabascan berichtet, die in dieser Gegend sich lange ohne große Kontakte zur Außenwelt halten konnten. "The Greatland and Its People".




Das untere Tanana River Tal wurde auch die "Tetlin Passage" genannt, weil hierdurch viele
unterschiedliche Zugvögel nicht nur nach Canada, sondern bis nach Süd Amerika ziehen.











Nur wenige Kilometer weiter  lag früher einmal das
"Seaton House".

Auf dem jetzt „aufgeräumten“ Gelände (viele Hinterlassenschaften auch noch aus der Zeit des Baus des Alaska Highway durch die U.S. Army) existiert seit 2012 ein informativer Wanderweg durch Wald- und Feuchtgebiete.

An dieser Stelle stand ab 1942 einmal ein Alaska Highway Roadhouse mit Tankstelle und Reparaturwerkstatt, das von Irene und Bill Seaton betrieben wurde. Es schloss bereits 1966, als der Highway begradigt wurde.



Ein weiterer Wanderweg  „Hidden Trail Lake“ folgt wenige Kilometer weiter. Auch hier kann man zum Teil über Holzstege durch bewaldete Feuchtgebiete bis zu einem See laufen.




Auf der anderen Seite des Highways zeugen immer noch verbrannte Bäume von einem größeren Feuer.





Bald folgen auch noch Sanddünen rechts und links des Highways. Der neue Verlauf des Highways durchschneidet diese kleinen Hügel.









Rechts und links der Straße kann man erneut Rohe sehen, diesmal  mit einer spitzen Abdeckung.
Auch hier wurde der bisher leider nicht erfolgreich verlaufenden Versuch unternommen, mittels "Unterlüftung" der Highway-Fahrbahn den darunter liegenden Boden vor dem Auftauen zu bewahren und somit Frostschäden an der Fahrbahndecke zu verhindern.






Es folgen immer wieder kleine Parkplätze mit Informationstafeln.
Z.B."The Changing Landscape" oder „Geological Rock´n Roll









Bei MP 1.260 steht ein größerer, heller, einem Silo ähnelndem Tank mit der Aufschrift 1260 INN,
darunter DIESEL und einem Pfeil deutet zumindest auf die Tatsache einer Tankmöglichkeit hin; einer ehemaligen! Die Wellblechhütte mit der Aufschrift "Repairs, Gas Diesel" wird bereits von der Natur umwuchert, obwohl das dazugehörige hohe Schild noch an dem dazugehörigen hohen Masten hängt.
Hier existierte einmal die Lakeview Lodge.
Pat und Louise Duke erbauten diese Lodge und eröffneten sie 1961, zusammen mit einer TEXACO-Station.


















Auch bei Km 63,8 liegt links eine längst geschlossene Tankstelle / ein Restaurant und genau vorher wirbt auf dem Hügel noch das Hinweisschild mit "Wrangell view" und dem Hinweis "Restaurant". Beides haben  sicher einmal bessere Zeiten gesehen.







Von dem Highway nicht einsehbar, befindet sich hinter den Tankstellengebäuden ein großer Autofriedhof!
Passend zu diesem „Idyll“!
Hier stand ursprünglich einmal das Northway Motel, das Dale Wilson erbaute und 1950 eröffnete.

Bei MP 1.264, erreicht man Northway Junction.

Die Brücke Richtung Süden über den Chisana River führt zum Northway Village, in dem etwa 140 Nachfahren der Athabascan Indians wohnen.
Das Dorf entstand eigentlich erst während des 2. Weltkriegs mit dem Bau eines Flughafens für die Northwest Staging Route.
Heute ist Northway für die meisten Privatflugzeuge der Grenzübergangspunkt nach Alaska.






Zurück auf dem Highway befindet sich direkt hinter der Kreuzung die Roadhous Station.
In der Sprache der Athabascan First Nations bedeutet "Naabia Niign" soviel wie "Unser Dorf entlang am Fluss."






Nicht weit davon entfernt, informiert eine Tafel über den "Gold Rush", der als Chisana Gold Rush in die Geschichte einging.
"Die Entdeckung des Goldes von 1913 auf der Nordseite der Wrangell Mountains (ungefähr 50
km westlich der Grenze Alaska / Yukon) löste den letzten großen Ansturm der Goldrausch-Ära aus.
Etwa 2.000 Goldsucher erreichten die Grabungenstellen am Chisana, aber die meisten verließen enttäuscht recht bald die Region: nur in ein paar Bächen fand man Gold, die Gegenden waren abgelegen und teuer zu versorgen. Der Boom dauerte etwas mehr als ein Jahr."

Unsere Fahrt hingegen ging weiter durch die Taiga-Landschaft.

Das Aufsuchen des Geländes der ehemaligen Riverside Lodge schenkten wir uns. Sie wurde 1950 von Pal und Lou Sager und ihrem Sohn Corky eröffnet. Sie konnte nicht nur viele Gäste unterbringen, sondern hatte neben der Chevron Tankstelle auch noch einen Reperaturservice. 1951 bekamen sie Strom durch einen 3 KW Generator, 1955 wurde ein 10KW-Generator angeschafft und eine Lodge mit 13 Zimmern eröffnet.
Gleich nebenan schuf Corky Sager sogar noch eine Landebahn.
Riverside lag ursprünglich zwischen 200-240 m vom Flussufer entfernt. Im Laufe der Zeit näherte sich der Fluss durch Uferauswaschungen bis auf etwa 60 m. Und zu allem Übel wurde auch noch der Highway begradigt, also von der Lodge weggelegt. Zuerst verpachteten die Eigentümer die Lodge, doch 1970 verkauften sie diese dann.
Die neuen Besitzer rissen die Lodge ab und bauten sich aus den Hölzern der Lodge drei Häuser.
Quelle: http://www.deltawindonline.com

Da ab jetzt in der Nähe des Highways ab und zu auch ein paar Bewohner ihr Zuhause haben, findet man sie, aber selten am Alaska Highway, Briefkästen.
Hier einer mit einer schönen Halterung.








Nach insgesamt 124 km ab der Grenze bzw. Historic Mile 1.306 erreicht man
Tetlin Junction.
An dieser Kreuzung zweigt rechts "die 5", die Alaska Route #5 (der Taylor Highway) ab; sie führt über Chicken (106 km) nach Eagle (259 km) bzw. auf dem "Top of the World Highway" weiter nach Dawson City (280 km), YT (Kanada).



An dieser Kreuzung stand einmal ab 1950 das Forty Mile Roadhouse
(Tetlin Junction Roadhouse).






















Das Roadhouse wurde "40-Mile-House" genannt, da es über den Taylor Highway die 40-Mile-Region erschloss, in der bereits im vorletzten Jahrhundert Gold gefunden wurde.
Das Roadhouse bot zuerst nur ein Café, später Logie mit Badehaus, Essen, Lebensmittel sowie
eine Reparaturwerkstatt mit Reifenservice.
[Das erste Blockhaus, das Café, steht heute noch; allerdings mit einem etwas neueren beleuchteten
CAFE-Schild davor.]
Natürlich gab es auch eine Chevron Gas und Standard Oil Station.

Ray and Mabel Scoby und ihre Partner Clarence “Red” und Freida Post, ein Mechaniker, erbauten das Anwesen von 1948 - 1950. Sie besaßen es bis 1975. Danach betrieben es die Fist Nations (the Nativ Village of Tetlin), bis es 1985 schloss. Neuere, modernere Einrichtungen wurden zwischenzeitlich im nahen Tok erbaut.
Anlässlich des 50sten Jahrestages des Alaska Highways wurden 1992 zwar Teile des Roadhouses wieder eröffnet, jedoch nach zwei Betriebsjahren endgültig geschlossen.


Kurz bevor man sich dem Tanana-River nähert, informieren Schilder über die alte und die neue Brücke über den Fluss.
Eine Aussichtsplattform befindet sich auf einem ehemaligen Widerlager der alten Brücke.
Die erste Brücke über den Tanana River wurde 1943 von der U.S. Army im Rahmen der
Fertigstellung des Alaska Highways errichtet und war als Tanana River Bridge #505 bekannt. Sie
war eine von 5 "Fachwerk"-Stahlbrücken, die während der Zeit des 2. Weltkrieges erbaut wurden.
Die alte, 288 m lange Brücke wurde im Frühjahr 2011 durch eine 275 m lange Betonbrücke ersetzt, die sich etwa 70 m versetzt zur ursprünglichen Brücke befindet.
Die neue Brücke ist 3,66m breiter als die alte Brücke. Sie wurde nicht nur gebaut, um größeren
Gewichtsbelastungen Stand halten zu können, sondern sie hält auch die derzeit bekannten Standards für Erdbeben ein.
Allerdings hat ihr Neubau und der Abbau der alten Brücke US $ 31 Million gekostet.

1886 wurde dieser Fluss bzw. Name in dieser Region erstmals von der "Western Union Telegraph Expedition" (1865-1867) erwähnt
[im Rahmen von Erkundungen einer möglichen Übersee-Telefonkabel-Route: USA / Russland, deshalb auch "Russian-American Telegraph Expedition"].
Nach dem damaligen wissenschaftlichen Leiter der Expedition, William Henry Dall (1845-1927) [u.a. sind die weißen Dall-Schafe nach ihm benannt], bedeutet der Name "Bergfluss". Der Tanana wird durch den Zusammenfluss der Chisana (Shu-San-ah) und der Nabesana (Nabe-San-ah) gebildet; dieser fließt noch gut 700 Kilometer Richtung Nordwesten zum Yukon River.





Nach einem weiteren Kilometer (und dann für eine ganze Weile) kann man immer noch die
Auswirkungen eines Waldbrandes bemerken, der in dieser Region im Juli 1990 wütete. Er ging in
die Analen Alaskas ein unter dem Begriff "The Tok River Fire". Der damalige Brand hatte nicht nur
die zeitweise Schließung des Highways zur Folge - von Tok Airport bis zu Tanana River Crossing,
ungefähr 16 Kilometer östlich der Stadt Tok, sondern auch die komplette Evakuierung von Tok.
Die Anchorage Times hatte damals als dicke Überschrift: 'Alaska on fire!'
Quelle: https://www.upi.com/Archives/1990/07/06/


Hinter der Brücke verläuft der Highway für viele Kilometer kerzengerade Richtung Tok weiter.













Kurz bevor wir die Brücke über den Tok River überquerten und damit in die Ansiedlung Tok selbst einfuhren, bogen wir ab auf die
Tok River State Recreation Site

Hier beendeten wir unsere heutige Reise und gaben uns der „Recreation“ hin.