Freitag, 30. Mai 2025

Von Calgary nach Maple Creek

Nach vielen schönen Erlebnissen mit der Familie unseres Sohnes in Calgary, den Vorbereitungen am RV und dem Erledigen der erforderlichen Erst-Einkäufe starten wir am Donnerstag, dem 29. Mai, zu unserer diesjährigen Erlebnis-Tour gen Osten, auf der wir ja über den Trans-Canada Highway die Ostküste Kanadas erreichen wollen.
TCH

Auf einem Zubringer zum Trans-Canada Highway passierten wir wieder einmal den Ort Gleichen im Wheatland (wheat = Weizen) County. Der kleine Ort befindet sich im Zentrum des Reservates der Siksika, einem Stamm der Blackfoot First Nation.
Mit vielen Plakaten weisen die First Nation darauf hin, dass sich ihre Lebensumstände nach dem über viele Jahre erlittenen Unrecht verbessern müssen, bspw. mit folgendem Plakat:

War of disconnection
- the opposite of addiction is connection -
(„Krieg der Trennung“, das Gegenteil von Sucht ist Verbindung)

Hiermit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass viele der Stammesangehörigen durch das erlittene Unrecht ihr Selbstverständnis verloren haben und so in Sucht und Abhängigkeit abgerutscht sind. Aktuell hat beispielsweise die Stadt Calgary mit den Siksika einen Vertrag unterschrieben, der zur Verbesserung dieser Situation beitragen soll.
Kurz nach Gleichen fuhren wir auf dem Trans-Canada Highway weiter, über hunderte Kilometer entlang von Prärie-Landschaften, die teilweise recht hügelig sind, von flachem, überwiegend landwirtschaftlich genutztem Land und von der Erdöl-Industrie geprägten Abschnitten.
Stromleitungen
Ölgewinnung - Öltransport

Nach knapp 190 Kilometern passierten wir den Ort Brooks, an dem wir dieses Mal jedoch, anders als in früheren Jahren, keinen Zwischenstopp einlegen. Vergessen sollte man nicht, dass das Aquädukt von Brooks und der in der Nähe gelegene Dinosaur Provincial Park unbedingt sehenswert sind.
Die nächste größere Stadt ist nach rund 300 Kilometern Medicine Hat, in der u.a. das weltgrößte Tipi steht. 
Die Stadt Medecin Head wurde 1883 im Rahmen des Baus der Canadian Pacific Railway gegründet und hat heute über 63.000 Einwohner. Die Industriestadt bietet zahlreiche Arbeitsplätze und wirbt derzeit damit, dass es in diesem Ort keine Obdachlosen gibt. Die Region, günstig am Saskatchewan River gelegen, ist allerdings seit Jahrtausenden besiedelt und man findet hier viele archäologische
Ausgrabungsstätten. So erinnert auch der Name der Stadt an den „Hut der Medizinmänner der Blackfoot First Nation“.
Tipi
Tipi
Besonders beeindruckend ist das bereits erwähnte Tipi (teepee). Es wurde 1988 im Rahmen der olympischen Winterspiele in Calgary in Auftrag gegeben und steht seit 1991 in Medicine Hat. Es ist über 60 m hoch und hat einen Durchmesser von über 45 m. Es ist weiß (für Reinheit), rot (für die Sonne) und blau (für Wasser bemalt. In seinem Innern befinden sich zehn bemalte Kreise, die Bilder aus dem Leben der Präriestämme zeigen.
Wenige Kilometer nach Medicine Hat erreichen wir die Provinzgrenze zwischen Alberta und Saskatchewan. Diese Provinz wird auch das „Land der lebendigen Himmel“ (Land of Living Skies) genannt. Das Land ist über hunderte Kilometer so flach, sodass die ständig kräftig wehenden Winde unentwegt beeindruckende Wolken-Formationen vorbeiwehen. Die Provinz wurde 1905 gegründet und wird als die Kornkammer von Canada gesehen. Allerdings spielt auch die Erdöl- und Gasindustrie eine große Rolle.
Provinzgrenze
Ab hier tragen die Schilder des Trans-Canada Highways die Aufschrift Saskatchewan.
TCH
Die Region ist flach und geht erst allmählich in "rolling hills" über.
Prairie
TCH
rolling hills
rolling hills

Gute 100 Kilometer nach Medicine Hat erreichten wir mit Maple Creek das Ende der heutigen Tour. Der Ort Maple Creek (Ahornbach) fließt an der Westseite der 1882 gegründete Kleinstadt, in der etwas mehr als 2.000 Einwohner leben. Der Ort liegt im Gebiet der Cypress Hills (cypress=Zypresse), einem etwa 2.500 km² großen Hochlandplateau, das mit Hügelketten von bis zu 1.500 Metern die höchsten Erhebungen zwischen Labrador und den Rocky Mountains aufweist. 

Dienstag, 27. Mai 2025

Food Truck

Grade 4 der „Andrew Sibbald School“ lud ein

Am Dienstag, dem 27. Mai, hatten die beiden Klassen 4 (Grade 4) der Andrew Sibbald Elementary School ↗ zu einer Präsentation eingeladen.
Andrew Sibbald Elementary School

Die Schule liegt  im Süden von Calgary und ist nach dem ersten Lehrer in Alberta, Andrew
Alexander Sibbald (1833-1934), benannt, der ab 1875 in der Morley Mission  unterrichtete. Die heute noch erhaltene Kirche ↗ (nach einem Brand wieder aufgebaut) der ehemaligen Morley Mission und die nähere Region, nahe von Cochrane gelegen, haben wir schon mehrmals in den letzten Jahren besucht.
[Siehe hierzu auch ⇒ Morleyville ↗ ].
Unsere kanadische Enkelin Blake besucht die Andrew Sibbald Elementary School und so gehörten wir an diesem Tag zu den eingeladenen Gästen und Besuchern.

Die „Grade 4“-Schülerinnen und -Schüler wollten im Rahmen eines kleinen Schulfestes („Celebration of learning“) die Ergebnisse ihres „Food Truck“(Imbisswagen) - Unterrichtsprojektes vorstellen.
Mehrere Wochen hatten sie sich u.a. mit Themen aus der Mathematik, der Kunst und der Ernährungslehre beschäftigt und ihre Erkenntnisse in das „Food Truck“-Projekt integriert.

Zahlreiche stolze Eltern und Großeltern, die Klassenlehrerinnen (Mrs. Pols und Mrs. Patry) sowie weitere Mitglieder des Kollegiums versammelten sich mit den Schülern in der Turnhalle. Zu einer Powerpoint-Präsentation informierten einige ausgewählte Schüler zum Verlauf des Projektes.

Ganz professionell starteten die Schüler mit der Planung ihres Unternehmens („Branding our Business“). In dieser Phase designten sie Logos für ihre persönlichen „food trucks“ mit einem Computerprogramm. Hier mussten sich die Schüler bereits entscheiden, welches Essen in ihrem Imbisswagen angeboten werden sollte.
Natürlich spielte das jeweilige Lieblingsessen dabei eine Rolle.
Logo

Anschließend waren bei der Erstellung von Grundrissen für die „food trucks“ mathematische Kenntnisse gefragt, damit auch ausreichend Raum für alle benötigten Dinge in den Wagen vorhanden war („planning our truck interiors using area“).

Mathematik

Es folgte die Aufgabe, eine Speisekarte mit realistischen Preisen für den jeweiligen „food truck“ zu erstellen („crafting menus and prices“), wobei hier Kreativität aber auch Realitätsbezug gefragt war. 
Dazu wurden im Unterricht Themen wie gesunde Ernährung und die Versorgung mit den Nährstoffen Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette sowie Vitamine und Mineralien angesprochen.

Unter dem Punkt („from prototype to product“) stellten die Schüler vor, wie sie ihre „food truck“-Modelle unter Berücksichtigung ihres persönlichen Essensangebotes  gebastelt hatten – sie erweckten ihre Visionen zum Leben.
Nach dem Vortrag waren die Besucher eingeladen, von Tisch zu Tisch zu gehen und sich die einzelnen „food trucks“ sowie die Mappen mit dem Logo, dem Menü und der Preisliste sowie dem jeweiligen Grundriss im persönlichen Gespräch von den Schülern erklären zu lassen. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt – von Taccos und Pizza über „seafood“ bis hin zu "bubble tea" wurde alles angeboten, selbst der „galaxy burger“ fehlte nicht.
food-trucks

Zum Schluss strömten alle Schülerinnen und Schüler in den Schulhof, wo sie sich für die in das Projekt investierte Arbeit mit einem leckeren Eis belohnen konnten – natürlich geliefert von einem „icecream-food-truck“.

Freitag, 23. Mai 2025

Ehe wir abreisen

müssen wir unser "rollendes Hotel" für die kommenden mindestens 4 Monate technisch herrichtet und reisefertig ausstatten.
Dann erst kann für uns die diesjährige Reise auf dem "Trans-Canada Highway" und das Abenteuer "OST-KANADA" beginnen.
Dabei  stimmen wir mit dem engl. Schriftsteller G.K. Chesterton (*1874 - ♱1936) überein der meinte:
Der Reisende sieht Dinge,
die ihm unterwegs begegnen.

Der Tourist hingegen sieht das,
was er sich vorgenommen hat zu sehen.

Mittwoch, 21. Mai 2025

Unser Vorhaben

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Auf dem Trans-Canada Highway gen Osten

Da wir im letzten Jahr die Highways nach Westen und insbesondere Richtung Norden bis nach Alaska "erfuhren", möchten wir dieses mal den Osten von Kanada näher kennen lernen. Zugegeben, wir haben uns ein weites Ziel gesteckt (siehe Karte), doch die im letzten Jahr zurückgelegten Kilometer waren in der Summe auch nicht weniger!
Nun, geplant ist noch nicht realisiert. Aus diesem Grund gilt es, "unser rollendes Hotel" nach der Winterruhe erst einmal reisefertig zu machen and aufzurüsten. 
In Kanada gibt es zwar keinen TÜV - so wie wir ihn in Deutschland kennen, doch (für uns UND andere) sollte unser Wohnmobil schon sicher und insbesondere zuverlässig sein, wenn wir uns wieder auf eine solch lange Reiseroute begeben wollen.

Der Trans-Canada Highway (TCH) gilt als längste Nationalstraße, die von West nach Ost quer durch das Land verläuft und dabei alle zehn kanadischen Provinzen und fünf Zeitzonen durchquert.
Wir wollen von Calgary aus Richtung Osten starten. Die ersten von hier verlaufenden 1.400 km der vorgesehenen Strecke des Highways bis Winnipeg bereisten wir bereits im Jahr 2023 schon einmal und konnten davon berichten.
Für uns beginnt deshalb "das Neuland" also erst hinter der Stadt Winnipeg. Wir freuen uns darauf, sind gespannt und werden unsere Erlebnisse gerne teilen.

Übrigens: würden (und könnten) wir von uns zu Hause in Deutschland losfahren
und Richtung Westen die gleiche Entfernung zurücklegen,
kämen wir auch in Neufundland / Kanada an!

Wenn Sie möchten, können Sie uns während unserer diesjährigen Reise
- von Calgary nach Neufundland -
auf diesen Seiten des Blogs begleiten / verfolgen.

Also: let´s buckle up and try to keep the engine warm.

Sonntag, 18. Mai 2025

Wir haben ihn erneut gewagt

 ... den Flug über den Atlantik und Kanada nach Calgary.

Während der Start bei sonnigem und leicht bewölktem Wetter erfolgte, verdichtete sich mit zunehmender Flugzeit die Wolkendecke. Als wir unser Reiseziel erreichten, war es nur 4 Grad warm ... und es regnete!