Nach vielen schönen Erlebnissen mit der Familie unseres Sohnes in Calgary, den Vorbereitungen am RV und dem Erledigen der erforderlichen Erst-Einkäufe starten wir am Donnerstag, dem 29. Mai, zu unserer diesjährigen Erlebnis-Tour gen Osten, auf der wir ja über den Trans-Canada Highway die Ostküste Kanadas erreichen wollen.
Auf einem Zubringer zum Trans-Canada Highway passierten wir wieder einmal den Ort Gleichen im Wheatland (wheat = Weizen) County. Der kleine Ort befindet sich im Zentrum des Reservates der Siksika, einem Stamm der Blackfoot First Nation.
Mit vielen Plakaten weisen die First Nation darauf hin, dass sich ihre Lebensumstände nach dem über viele Jahre erlittenen Unrecht verbessern müssen, bspw. mit folgendem Plakat:
War of disconnection
- the opposite of addiction is connection -
(„Krieg der Trennung“, das Gegenteil von Sucht ist Verbindung)
Hiermit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass viele der Stammesangehörigen durch das erlittene Unrecht ihr Selbstverständnis verloren haben und so in Sucht und Abhängigkeit abgerutscht sind. Aktuell hat beispielsweise die Stadt Calgary mit den Siksika einen Vertrag unterschrieben, der zur Verbesserung dieser Situation beitragen soll.
Kurz nach Gleichen fuhren wir auf dem Trans-Canada Highway weiter, über hunderte Kilometer entlang von Prärie-Landschaften, die teilweise recht hügelig sind, von flachem, überwiegend landwirtschaftlich genutztem Land und von der Erdöl-Industrie geprägten Abschnitten.
Nach knapp 190 Kilometern passierten wir den Ort Brooks, an dem wir dieses Mal jedoch, anders als in früheren Jahren, keinen Zwischenstopp einlegen. Vergessen sollte man nicht, dass das Aquädukt von Brooks und der in der Nähe gelegene Dinosaur Provincial Park unbedingt sehenswert sind.
Die nächste größere Stadt ist nach rund 300 Kilometern Medicine Hat, in der u.a. das weltgrößte Tipi steht.
Die Stadt Medecin Head wurde 1883 im Rahmen des Baus der Canadian Pacific Railway gegründet und hat heute über 63.000 Einwohner. Die Industriestadt bietet zahlreiche Arbeitsplätze und wirbt derzeit damit, dass es in diesem Ort keine Obdachlosen gibt. Die Region, günstig am Saskatchewan River gelegen, ist allerdings seit Jahrtausenden besiedelt und man findet hier viele archäologische
Ausgrabungsstätten. So erinnert auch der Name der Stadt an den „Hut der Medizinmänner der Blackfoot First Nation“.
Besonders beeindruckend ist das bereits erwähnte Tipi (teepee). Es wurde 1988 im Rahmen der olympischen Winterspiele in Calgary in Auftrag gegeben und steht seit 1991 in Medicine Hat. Es ist über 60 m hoch und hat einen Durchmesser von über 45 m. Es ist weiß (für Reinheit), rot (für die Sonne) und blau (für Wasser bemalt. In seinem Innern befinden sich zehn bemalte Kreise, die Bilder aus dem Leben der Präriestämme zeigen.
Wenige Kilometer nach Medicine Hat erreichen wir die Provinzgrenze zwischen Alberta und Saskatchewan. Diese Provinz wird auch das „Land der lebendigen Himmel“ (Land of Living Skies) genannt. Das Land ist über hunderte Kilometer so flach, sodass die ständig kräftig wehenden Winde unentwegt beeindruckende Wolken-Formationen vorbeiwehen. Die Provinz wurde 1905 gegründet und wird als die Kornkammer von Canada gesehen. Allerdings spielt auch die Erdöl- und Gasindustrie eine große Rolle.
Ab hier tragen die Schilder des Trans-Canada Highways die Aufschrift Saskatchewan.
Die Region ist flach und geht erst allmählich in "rolling hills" über.
Gute 100 Kilometer nach Medicine Hat erreichten wir mit Maple Creek das Ende der heutigen Tour. Der Ort Maple Creek (Ahornbach) fließt an der Westseite der 1882 gegründete Kleinstadt, in der etwas mehr als 2.000 Einwohner leben. Der Ort liegt im Gebiet der Cypress Hills (cypress=Zypresse), einem etwa 2.500 km² großen Hochlandplateau, das mit Hügelketten von bis zu 1.500 Metern die höchsten Erhebungen zwischen Labrador und den Rocky Mountains aufweist.
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