Montag, 10. Juni 2019

In den Hoh Rain Forest

Der Wind hatte sich in den frühen Morgenstunden gelegt, die Sonne schien, aber der Wellengang war etwas höher als gestern   - und weiterhin war der Strand (fast) menschenleer!











Wir fuhren auf dem Highway 101 weiter nordwärts, um an Ruby Beach zu halten und
um uns dort ebenfalls noch etwas um zu sehen. Mächtige Baumstämme als Schwemmholz lagen hier weit über den Strand verstreut.











Nach einiger Zeit setzten wir unsere Fahrt auf dem Highway 101 fort, diesmal in Richtung Nord-Ost.

Unser Tagesziel sollte der „Hoh Rain Forest“ sein. 
Dazu folgten wir dem Hoh River durch anfänglich lichtem Wald, der jedoch nach jedem zurück gelegten Kilometer dichter und grüner wurde.











Nach etlichen Kilometern hatten wir wieder einmal eine Mautstelle in den
Olympic National Park erreicht.










Danach galt es immerhin noch 10 Kilometer durch dichten Regenwald zu fahren, teilweise entlang am Hoh River.


Unseren Stellplatz für die Nacht fanden wir in dem „Hoh Rain Forest Campground“.

Inmitten von Farnen installierten wir Campingstühle und Hängematte.
Wir wanderten also wieder durch Regenwald, der uns jedoch nicht so sehr beeindruckte, wie der gestrige. Dennoch, auch hier gab es die diversesten Farne und Moose und wieder extrem hohe Bäume und die skurrilsten Wurzeln.                                                                                                                                                                          Könnte es nicht das Kopfskelett eines längst ausgestorbenen Urtieres sein?
Auch hier beeindruckten wieder die gerade gewachsenen hohen Bäume (im direkten "Höhenvergleich" zu einem Menschen).      
Am interessantesten - aber leider schlecht zu fotografieren - war die „Hall of Mosses“  & ; eine kleine Stelle inmitten hoher, verknorzter alter Bäume, deren Äste und Stämme mit Moosen und Farnen extrem zugewachsen waren.
Als wir uns etwas später noch einmal unter sehr hohen Bäumen aufhielten und uns über sie
unterhielten, merkten wir, wie sich die Äste einer nahen mächtig Fichte bewegten, obwohl es windstill war. Beim genaueren Hinsehen konnten wir einen Schwarzbär in gut 30 m Höhe erkennen, wie er stehend die Rinde des Baumes abkratze / abschälte und dann den darunter „blutenden“ Baum intensiv ableckte.
(Aufgrund der Höhe, der Distanz und des Sonneneinfalls leider etwas sehr unscharf  - Bild kann durch Anklicken vergrößert werden!)

Ein solch großer Bär in solch einer Höhe -

Leise und behutsam wanderten wir weiter!









Wer weis, wer oder was in diesem langen zum teil hohlen Baumstamm alles lebt?



Der Hoh Tribe  &  : nach diesem sehr kleinen „Native American Tribe“ ist diese Region benannt. Ein kleiner Seitenzweig des Quinault Tribes. Eigentlich gehören sie zu dem Quileute Tribe, werden aber als unabhängig anerkannt.
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Heute gefahrene Kilometer:  63

Sonntag, 9. Juni 2019

An den Pazifik

"Drive through" für einen Kaffee
Vollgetankt verließen wir Hoquiam.
Wir passierten das letzte „Kaffee-Haus“ des Ortes, ehe wir auf dem Pacific Coast Scenic Byway, dem Highway 101, die Zivilisation für einige Zeit hinter uns ließen.





















Wir erreichten bald den Olympic National Forest und durchfuhren anfänglich dunkle Wälder mit hohen Bäumen, die bis an den Straßenrand reichten.




Später wurde der Abstand der Bäume zur Straße etwas lichter, jedoch aufgefüllt mit grell-gelb blühendem Ginster. Er wurde aus Europa eingeschleppt und breitet sich  bevorzugt an Straßenrändern und -böschungen aus. Kilometerlang fuhren wir an dem oft beidseitigen der Straße wachsenden Ginster (Scot´s Broom) entlang.

In Quinault legten wir einen ersten Zwischenstopp ein. Hier in ihrem Reservat betreiben die Native Americans eine kleine Niederlassung. (Der Fluss heißt Quinault, der See heißt Quinault, und selbst das einzige Lokal ist logischerweise das Quinault River Inn).


Der zweite Stopp an diesem Tag galt dem Regenwald. Auf einem kurzen Rundweg kann man auf dem „Rain Forest Nature Trail“ den Regenwald mit seiner Flora und Fauna erkunden.










Wir sahen wieder nicht nur extrem hohe, kerzengerade gewachsene Bäume (hauptsächlich Western Hemlock, Douglas-Fir, Western Red-Cedar und Sitka Spruce),
sondern diesmal galt unser Augenmerk insbesondere
den Moosen, Flechten, Farnen und Pilzen.

















Wurzeln umklammern Baumstumpf








Feucht ist es im Regenwald.













Wir konnten mit Moos bewachsene Äste und Baumstämme bewundern, aber auch die unterschiedlichsten Farne, wie sie sich ihren Lebensraum sicherten.





Umgefallene Bäume und Wurzeln waren sogleich von anderen Pflanzen wieder besiedelt worden und gingen dabei ihren Weg des Vergänglich.
Pilze trugen dazu nicht unerheblich bei.

















Wir setzten unsere Reise fort und erreichten bald darauf den Pazifik.
Auf dem Kalaloch Campground im Olympic National Park, am Kalaloch-Strand gelegen, beendeten wir für heute unsere Reise. 

Wir erkundeten bei heftigem Nord-West-Wind die Gegend. 
[Dabei wiesen Haare und Baumwipfel in die selbe Richtung.]


Am Pazifik !!!












Der feinkörnige Sandstrand war menschenleer!


Heute gefahrene Kilometer:  111

Samstag, 8. Juni 2019

Nach Aberdeen

Wir verließen den feuchten und dichten Wald, der sich weitgehend selbst überlassen wird, und den Mount Rainier Nationalpark auf dem selben Weg, wie wir gekommen waren und fuhren auf dem Highway 12 weiter Richtung Westen.

















Wir beabsichtigen, uns in den kommenden Tagen noch einmal im Mount Olympic Nationalpark im Westen von Seattle um zusehen, ehe wir Mitte des Monats dann südwärts weiter fahren wollen.
Wir beobachteten, wie der dichte Wald mit den Moos bewachsenen Bäumen den saftigen Wiesen neben dem Cowlitz River wich, Margeriten ganze Wiesen weis färbte; die Holzverarbeitung ist hier - neben dem Tourismus - immer noch fester Bestandteil der ansässigen Bevölkerung. Selbst die Schnitzkunst ist hier zu Hause.

Einen ersten größeren Halt legten wir im etwas abseits des Highways gelegenen Lewis and Clark State Park ein (benannt nach den beiden, die die erste amerikanische Überlandexpedition der Vereinigten Staaten zur Pazifikküste und zurück durchführten). Dieser Wald mit Parkanlagen und blühenden Rothodendron-Sträuchern glich eher einem liebevoll gepflegten Sanatoriumgarten, als einem Campingplatz.






In unmittelbarer Nähe befindet sich das Jackson House.& 

Der gebürtige Engländer John R. Jackson, der über den Oregon Trail in dieses Land kam, baute 1845 als erster europäischer Siedler nördlich des Columbia Rivers hier eine Hütte. Als er 1848 heiratete, baute er diese Blockhütte, die später um einige Anbauten ergänzt wurde.

Die Familie betrieb in der Nähe eine kleine Farm. 
Jackson starb 1873, seine Frau zog 1882 aus und das Haus verfiel.
1915 wurde jedoch das Haus nieder gerissen. Seine Enkelin Anna Koontz setzte sich für den Erhalt ein und die Hütte wurde mit den verbliebenen Materialien neu errichtet und 1922 seiner Bestimmung wieder übergeben.

Interessant auch, das das Haus von Jackson damals an dem Cowlitz Trail lag, die nördliche Fortführung des Oregon Trails. (Verbindung von Oregon City mit Puget Sound  [heute nahe Seattle]).

Nach der Besichtigung fuhren wir erneut noch ein Stück auf dem Highway 12 Richtung Westen, um dann auf der Interstate 5 den Weg nach Norden einzuschlagen.


An dieser  Kreuzung sahen wir diesmal ein etwas größeres „Kaffee-Haus“ (Pony-Expresso).






Bereits ab Grand Mound folgten wir jedoch wieder dem Highway 12 nach Westen, um dann –weiterhin den Highway 12, den Olympic Highway, hier jetzt zusätzlich noch mit der Bezeichnung Highway 8 gekennzeichnet, nach Aberdeen zu nehmen.













Im Vorort von Aberdeen versorgten wir uns wieder mit Lebensmitteln, um dann am Ende der Stadt, bzw. in Hoquiam
im örtlichen River RV Park  & einzuchecken.







Der Hoquiam-River unterliegt den Gezeiten von Ebbe und Flut; deshalb ist das Ufer des Flusses am Campingplatz auch stark verschlammt.








Heute gefahrene Kilometer: 245 km